Die egoFM Buchhaltung | Folge 94

Die egoFM Buchhaltung | Folge 94

Mit den Büchern von Annegret Lippold ('Untergrund'), Joachim B. Schmidt ('Osman'), Beatrice Serrano ('Geht so') & Carla Caspari ('Das Ende ist beruhigend')

In dieser Ausgabe begrüßt Moderator Günter Keil Volker Kutscher und Fabio Nola.

Du hast keine Idee, welches Buch du als Nächstes lesen sollst? Lass dir von Günter Keil, einem wahren Bücherwurm, die neuesten Bücher, Hörbücher und Onlinelesungen empfehlen.

Die Ausgabe vom 31. Mai 2025

Bücher über Bücher, aber der Buchhalter behält den Überblick. Auch diesmal gibt es in der egoFM Buchhaltung wieder frische Perspektiven! Diesmal zu Gast: Volker Kutscher, der Schöpfer der Gereon-Rath-Reihe, die zur Vorlage für Babylon Berlin wurde. In seinem aktuellen Roman Rad (Piper Verlag) schließt er seine zehnbändige Serie ab. Kutscher taucht tief in die 30er-Jahre ein und lässt Geschichte und Fiktion miteinander tanzen. Neben der Buchreihe gibt es mittlerweile Hörspiele, Theateradaptionen und sogar ein Gesellschaftsspiel zum Gereon-Rath-Kosmos. Im Gespräch spricht er auch über seinen Schreibprozess und seine besondere Beziehung zur Serien-Adaption.

Weiter geht's mit Fabio Nola, der in Commissario Gaetano und der lügende Fisch (dtv) seine neue Krimireihe aus Neapel startet. Eigentlich wollte Nola nie Krimiautor werden, doch der Corona-Lockdown brachte ihn zum Schreiben. Sein Commissario ermittelt mitten in Neapels Feierlichkeiten um den Heiligen San Gennaro – zwischen Korruption, Kriminalität und italienischem Alltag.

Weiterhin vorgestellte Bücher:

  • Annegret Lippold – Untergrund (Blessing)
  • Joachim B. Schmidt – Osman (Diogenes)
  • Beatrice Serrano – Geht so (Eichborn)
  • Carla Caspari – Das Ende ist beruhigend (Kiepenheuer & Witsch)
  • Die egoFM Buchhaltung | Folge 94
    Special Guests: Volker Kutscher & Fabio Nola

Einen scharfen Blick auf die Gegenwart wirft Annegret Lippold mit Untergrund (Blessing). Ihre Protagonistin Franka reist aus München zurück in die fränkische Heimat und gräbt dort tief in der eigenen Vergangenheit. Zwischen NSU-Prozess, rechter Gewalt und familiärer Verdrängung stellt sich die Frage: Jugendirrtümer oder Verbrechen? Lippold erzählt präzise, ruhig, aber hochspannend bis zum Schluss.

Wütend, böse und bitterkomisch geht es bei Beatrice Serrano zu. In Geht so (Eichborn, Übersetzung Christiane Quandt) rechnet sie mit der Werbebranche ab. Meetings, Bullshit-Jobs und Turbo-Kapitalismus treffen auf Alkohol, Beruhigungspillen und ein absurd eskalierendes Teambuilding-Wochenende. Serrano ist so etwas wie die spanische Katrin Wessling – nur noch schärfer.

Und schließlich entwirft Carla Caspari mit Das Ende ist beruhigend (Kiepenheuer & Witsch) eine brillante Dystopie: In einer von der Klimakatastrophe verwüsteten Welt leben einige Auserwählte unter einer schützenden Kuppel. Doch hinter der scheinbaren Idylle steckt ein perfides System, das Hoffnung als Ware verkauft. Ein ruhiger, fast klinischer Ton, der die Abgründe nur noch kälter wirken lässt.

Zum Abschluss noch ein Hörbuch-Tipp: Ferdinand von Schirach mit der großen Hörbuch-Edition (Der Hörverlag). Sechs seiner Werke – darunter Verbrechen und Schuld – werden hier auf über 19 Stunden von Burkhart Klaußner & Co. gelesen - literarische Verbrechen zum Hören.

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