Die Kernpunkte des Tarifvertrags "Entlastung NRW"

Die Kernpunkte des Tarifvertrags "Entlastung NRW"

Das egoFM Reflexikon

Am 1. Januar 2023 trat der Entlastungstarif in Kraft. Was sich durch die neuen Regelungen konkret in der Pflege verbessern soll, erfährst du hier.


Am 19. Juli 2022 haben sich die Tarifparteien geeinigt

Davor liegen über 77 Tage Streik und ein Ultimatum von 100 Tagen. Insgesamt fast ein halbes Jahr. Die Einigung – übrigens nach über 25 Verhandlungstagen – sieht vor, dass der neue, sogenannte Tarifvertrag "Entlastung NRW" zum Jahreswechsel in Kraft tritt. Darin enthalten: Verbesserungen beim Gehalt, den Arbeitsbedingungen und bei der Ausbildung.
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Ein Kernpunkt: Mehr Pflegende auf den Krankenstationen und die Kontrolle in jeder Schicht, ob auch wirklich ausreichend Personal eingesetzt wird.

Ist das nicht der Fall, gibt es finanzielle Zulagen oder freie Tage für die Pflegenden. Demnach erhalten die Betroffenen für jedes Unterschreiten der Personalquote sogenannte "Belastungspunkte". Bei jeweils sieben Punkten gibt es einen zusätzlichen freien Tag als Ausgleich.

Für Auszubildende sind – zum bundesweit ersten Mal überhaupt – ebenfalls Entlastungsregeln vorgesehen. So sollen für die Anleitung in der Praxis Mindeststandards gelten und auch die Zahl der Lehrkräfte festgeschrieben sein. Werden die Vorgaben unterschritten gibt es auch für die Auszubildenden einen Belastungsausgleich. Ebenfalls zum ersten Mal in Deutschland enthält der Tarifvertrag auch Mindestbesetzungen und Belastungsausgleich für Bereiche außerhalb der Pflege. Zum Beispiel in der Radiologie, den Betriebskitas oder bei Therapeut*innen der sechs Unikliniken in Nordrhein-Westfalen. Umgesetzt wird die Entlastung schrittweise, eine Kommission überwacht die Durchführung in den nächsten Jahren.



Im Interview mit egoFM Gloria im Juli 2022 hat Jan von Hagen über den Streik und die Arbeitsbedingungen in der Pflege gesprochen und erklärt, wie diese endlich verbessert werden können, das Gespräch findest du hier. Was sich seit dem tatsächlich verändert hat, das hat Paula Klaan aus Münster erzählt, sie arbeitet selbst in der Pflege und hat sich an den Streiks im letzten Sommer beteiligt, das komplette Interview mit ihr gibt's hier.

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