Erst ein Soundtrack macht einen Film aus - vor allem bei Horrorfilmen. Aber wie hat sich Musik in Horrorfilmen von früher bis heute entwickelt?
Die Bedeutung von Musik in Stummfilmen
Schon in der Zeit der Stummfilme wurde auch bei Horrorfilmen mit Musik gearbeitet. Das bekannteste Beispiel aus den 1920er Jahren ist da wohl Nosferatu, mit der Filmmusik von Hans Erdmann. Nach dem Ende der Stummfilme gab es für die Filmemacher*innen dann ganz neue technische Möglichkeiten, mit Musik und Dialogen zu arbeiten.
Klassische Musik in Horrorfilmen
Für Horrorfilme war es anfangs noch üblich, klassische Musik zu verwenden, zum Beispiel von Johann Sebastian Bach. Das sollte eigentlich auch bei King Kong und die weiße Frau aus dem Jahr 1933 passieren. Der Co-Regisseur des Films war von dieser Lösung aber alles andere als begeistert und zahlte dem Komponisten Max Steiner aus eigener Tasche 50.000 Dollar, damit er einen Soundtrack extra komponierte.
Max Steiner, der auch als Vater der Filmmusik gilt, unterlegte in King Kong zum ersten Mal Dialoge mit Musik.
Und davon wurden dann auch die nächsten drei Dekaden der Horrorfilmmusik bestimmt. Große Orchesterstücke untermalten die Draculas und Frankensteins Bräute ihrer Zeit. Das änderte sich allerdings in den Sechziger Jahren - mit einem Mann und einem Film.
Musik in Horrorfilmen
Soundtrack zum Gruseln
Alfred Hitchcocks Psycho
Und auch wenn der Erfolg des Filmes vor allem auf das sensationelle Talent Hitchcocks zurückzuführen ist, Filmexpert*innen sind sich einig, dass ein großer Teil des Erfolgs und des Effekts des Films dem Soundtrack zu verdanken ist. Und der stammte von Bernard Hermann. Er machte damals aus einer Not eine Tugend. Denn der Grund für den einzigartigen Sound von Psycho lag wie so oft am Geld. Andere Horrorfilmproduktionen dieser Zeit hatten die Kohle für ein großes Orchester, Psycho nicht. Es war gerade mal genug Geld da, und ein kleines Streicher-Ensemble zu buchen, mit dem der opulente Opern-Sound natürlich nicht zu erreichen war. Also entschied sich der Komponist für einen dissonanten, atonalen und fast schon chaotischen Sound – der bis heute Angst vorm Duschen macht.
Nachdem Hitchcock und Hermann die Genremusik fast neu erfunden hatten, waren die Dämme gebrochen.
Seitdem lehren uns die Horrorfilme mit verschiedensten Stilmitteln das Gruseln, seien es einfache Kinderlieder wie in A Nightmare on Elm Street, gar keine Musik wie beim Blair Witch Project oder nur wenige Klaviertöne, wie in Der weiße Hai.
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