Kinder des Zorns

Kinder des Zorns

egoFM Trailer: Filmtipp

Von  Fabian Broicher
Eine Horrorreihe aus den 80ern bekommt ein völlig planloses Reboot.


  • Kinder des Zorns
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Wer hinter Kinder des Zorns steckt

Kinder des Zorns begann 1977 als Kurzgeschichte von Stephen King, auf die Mitte der 80er eine Filmadaption folgte. In den kommenden Jahrzehnten folgten immer wieder Fortsetzungen, filmische Neuerzählungen und andere Franchise-Auswüchse, zuletzt 2018. Meist von unterdurchschnittlicher Qualität kamen die wenigsten davon überhaupt ins Kino. Das ändert sich jetzt mit dem elften Film rund um die mörderischen Kinder und böse Kreaturen im Maisfeld.

Diesmal steckt Regisseur und Autor Kurt Wimmer hinter dem Reboot.

Wimmer kennt man von seinem Überraschungserfolg Equilibrium, in dem Christian Bale und Sean Bean in einem düsteren Science-Fiction-Setting gegeneinander kämpfen. Trotzdem ist Kinder des Zorns sein erster Film seit über 15 Jahren. Da liegt die Frage nahe, ob er überhaupt selbst den Durchblick in seiner eigenen Story hatte…

Worum geht es in Kinder des Zorns?

In der kleinen Stadt Rylstone gehen merkwürdige Dinge vor. Nicht nur, dass dort regelmäßig Jugendliche Morde der brutalsten Art begehen, auch möchten die dort lebenden Farmer die Regierung hintergehen, indem sie ihre Maisfelder zerstören, um die Agrarsubventionen zu kassieren. Den dort lebenden Kindern passt das jedoch aus irgendwelchen Gründen gar nicht. Sie nutzen die weitläufigen Felder zum Spielen und als Treffpunkt – irgendetwas scheint sie dort magisch hinzuziehen. Vor allem der kleinen Eden hat es der Mais angetan. Scheinbar steht sie in Kontakt mit einem dort hausenden mysteriösen Wesen, und das ist ziemlich stinkig darüber, dass die Erwachsenen seine Heimat zerstören wollen.

Der Trailer für Kinder des Zorns


So ist Kinder des Zorns

Wirklich logischer wird die Handlung von Kinder des Zorns leider auch im Film nicht mehr. Überhaupt grenzt es an ein mittleres Wunder, dass der Film jetzt in die Kinos kommt, denn seit drei Jahren lagert der Film bereits in den Schubladen der Produktionsbüros. Man erkennt, warum. Kurt Wimmer liefert hier ein plattes, unlogisches und inkonsistentes Werk ab, dem man nur mit viel Wohlwollen etwas Positives abgewinnen kann. Tatsächlich sorgen einige ordentlich blutige Splatter-Momente zwischendrin für etwas Hoffnung, dass in Kinder des Zorns keine gelungen erzählte Story, aber wenigstens ein deftiger Schocker steckt. Doch insgesamt kann man die wirklich brutalen Szenen an einer Hand abzählen. Mit anderen Worten fragt man sich, was zur Hölle das eigentlich für ein Film sein soll.

Vor allem da in Kinder des Zorns mindestens ein Dutzend Dinge stecken, die zwar angeschnitten, aber nie ausgeführt werden. Da gibt es einen womöglich pädophilen Pastor, von dessen angeblichen Taten jedoch nur in angedeuteten Halbsätzen die Rede ist. Das Thema der Umwelt und der Agrarsubvention ist zwar interessant, als Aufhänger jedoch zu dünn. So bleibt die ganze Story ein wackelndes Kartenhaus, das spätestens ab der Hälfte in sich zusammenfällt. Denn dann überfallen die Kinder schließlich die bösen Erwachsenen. Wie sie das tun? Keine Ahnung. Irgendwann sitzt einfach die ganze Stadt im Gefängnis und wartet darauf, von den Kindern dem Mais geopfert zu werden. Zur Ehrenrettung von Hauptdarstellerin Elena Kampouris muss man erwähnen, dass sie zu den Lichtblicken hier gehört. Das ist allerdings auch kein großes Kunststück.

Deswegen ist Kinder des Zorns wirklich nur für die allergrößten Fans der Reihe zu empfehlen – hier gibt es dafür nicht mehr als 2 von 10 Maisfeldern.

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