Reparieren statt wegwerfen

Reparieren statt wegwerfen

Eine Reparaturprämie für Elektrogeräte

Von  Miriam Fischer
In Thüringen wird die Reparatur von Elektrogeräten jetzt mit einer Prämie im Wert von bis zu 100 Euro bezuschusst. So soll Elektroschrott künftig reduziert werden.


Das Programm des Thüringer Umweltministeriums

In Thüringen sollen kaputte Elektrogeräte in Zukunft nicht mehr direkt im Müll landen. Deswegen soll jede*r, der*die sich dafür entscheidet, ein Gerät reparieren zu lassen, in Zukunft die Hälfte der Kosten erstattet bekommen. In diesem Jahr können allerdings maximal 100 Euro pro Erwachsener ausgezahlt werden. Alle Infos und das Antragsformular gibt's hier. 

Start des Projekts war der 15. Juni -  eine entsprechende Rechnung muss nach diesem Datum ausgestellt worden sein. Dass Budget liegt aktuell allerdings bei 150.000 Euro, was bedeutet, dass der Bonus in Höhe von 100 Euro maximal 1.500 Mal ausgezahlt werden kann. 

Einzigartiges Modell-Projekt in Deutschland


Das Modell-Projekt in Thüringen ist bisher einzigartig in Deutschland, Vorbild war vermutlich ein ähnliches Projekt in Österreich. Aber was in einem Bundesland gut angenommen wird und funktioniert, könnte auch auf Bundesebene eine Lösung sein.

Mehr Nachhaltigkeit, weniger Elektroschrott 

Ziel der Reparaturprämie ist es, Elektroschrott zu reduzieren. Nach Angaben des Umweltministeriums wächst die Menge an Elektroschrott pro Jahr um bis zu fünf Prozent. In Deutschland waren es 2019 um die 19 Kilogramm pro Einwohner*in:
 
Infografik: Jeder Deutsche produziert 19,4 kg Elektroschrott | Statista Mehr Infografiken finden Sie bei Statista


Abgesehen von der Müllreduzierung, könnten so auch Ressourcen gespart werden.


Das ist vor allem bei Elektrogeräten ein enorm wichtiger Punkt, da diese oft sogenannte "kritische Rohstoffe" wie Kobalt, Gallium, Wolfram oder Indium enthalten. Diese Rohstoffe werden zum einen immer knapper und sind zum anderen im Abbau - sowohl mit Blick auf die Umwelt, als auch mit Blick auf die Bedingungen der Arbeiter*innen - mehr als bedenklich.


Neben dem Elektroschrott ist auch Plastikmüll ein großes Problem. Wie schwierig es ist, Kunststoff zu recyclen und worauf du bei deinem Plastikverbrauch achten kannst, erfährst du hier.


Aber aufgepasst: Alt ist nicht immer besser

So ehrenwert und nachhaltig es auf den ersten Blick auch ist, Dinge reparieren zu lassen, muss trotzdem gesagt werden: Alt ist nicht grundsätzlich immer besser - das muss von Gerät zu Gerät individuell entscheiden werden. Denn es kann natürlich sein, dass es am Ende doch umweltfreundlicher ist, eine neue Spülmaschine zu kaufen, wenn diese weniger Wasser und Strom verbraucht. 

Der Start des Projekts ist sicher kein Zufall

Im September ist in Thüringen Landtagswahl und die grüne Umweltministerin Anja Siegesmund nutzt das Projekt sicher auch, um Wahlkampf zu betreiben. Nichtsdestotrotz sensibilisiert die Reparaturprämie im Umgang mit Müll, regt zum Umdenken an und schafft einen neuen Anreiz, Dinge öfter mal reparieren zu lassen, statt sie sofort wegzuschmeißen.




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