Dune

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Von  Fabian Broicher
Am 16. September startet einer der größten Filme des Jahres in den Kinos: Dune. Ob der Science-Fiction-Blockbuster die Erwartungen erfüllen kann, weiß Redakteur Fabian.

Faszination Wüstenplanet

Es gibt wohl kaum eine andere literarische Vorlage die so oft versucht wurde auf die Leinwand gebannt zu werden, wie Der Wüstenplanet, dem bahnbrechende Science-Fiction-Roman von Frank Herbert. Seit der visionäre Roman, der in den 60ern bereits Bezug auf den Klimawandel nahm, erschien, ging von dem Stoff eine verlockende Faszination für Filmemacher*innen aus. Schließlich fanden sie dort alles, was man sich nur wünschen konnte. Eine klassische Heldengeschichte, die in einem Kampf zwischen Gut und Böse gipfelte, beeindruckend beschriebene Landschaften und riesige, Furcht einflößende Monster – quasi all das, was Star Wars wenig später so erfolgreich machen würde.

Zunächst bemühte sich der chilenische avantgardistische Filmemacher Alejandro Jodorowsky Mitte der 70er darum, den Wüstenplaneten visuell zum Leben zu erwecken. Er engagierte H.R. Giger, der später das weltberühmte Alien aus dem gleichnamigen Film entwarf, sowie Salvador Dalí, der für die schwindelerregend hohe Gage von 100.000 Millionen Dollar pro Minute (!) als Schauspieler auftreten sollte. Der Film kam nie zustande, wer dennoch mehr über Jodorowskys Versuch wissen mag, dem sei die Dokumentation Jodorowskys Dune sehr ans Herz gelegt.
Knapp ein Jahrzehnt später war es Regie-Legende David Lynch, der das Buch zum ersten Mal ins Kino brachte. Ihm gelang es nicht, die komplexen Themen der Vorlage in seinem Film zu einem stimmigen Ganzen zu fügen. Der Film floppte – bei den Kritiker*innen, bei den Fans, an den Kinokassen und beim Regisseur, der sich später von ihm distanzierte. Auch die Miniserie, die vom amerikanischen SciFi Channel produziert wurde, war ein Griff ins Klo. Schlecht geschauspielert (Uwe Ochsenknecht!), mies inszeniert und haarsträubend theatralisch.


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Ein neuer Anlauf

Nun ist es der kanadische Regisseur Denis Villeneuve, der Dune endlich die filmische Umsetzung geben will, die es verdient. Dass Villeneuve das Genre Science Fiction beherrscht, beweisen die herausragenden Arrival und Blade Runner 2049.

Worum es in Dune geht

Das ganze Universum steht unter der Herrschaft eines brutalen Imperators. Adelsgeschlechter bekriegen sich untereinander, die Galaxie versinkt in Chaos. In diesem Szenario wird die Familie Atreides nach Arrakis, den Wüstenplaneten, geschickt, um dort für Frieden zu sorgen. Vor allem der junge Herzog Paul hat immer wieder düstere Vorahnungen von seiner neuen Heimat, die ihm in seinen Träumen erscheint. Gleichzeitig wittern die Feinde der Atreides, die Harkonnen, ihre Chance, die Sippschaft während ihrer herausfordernden neuen Aufgabe auf Dune auszulöschen. Sie schicken ihre Kämpfer*innen nach Arrakis, um die Atreides zu infiltrieren. Denn außer jeder Menge Sand gibt es noch etwas anderes dort – das Spice, eine Droge, die ausschließlich auf dem Wüstenplaneten gewonnen werden kann und den Menschen die Raumfahrt ermöglicht. Und wer den Planeten kontrolliert, kontrolliert auch das Spice.
In den endlosen Wüsten lauern jedoch die Fremen, die rätselhaften Eingeborenen, sowie riesige Sandwürmer, die sich von dem Spice ernähren. Nach den verheerenden Anschlägen auf seine Familie, flüchtet Paul in die Wüste, wo ihn sein Schicksal erwartet…



Regisseur Denis Villeneuve macht mit Dune alles richtig

All die hohen Erwartungen werden erfüllt und sogar noch übertroffen. Er konzentriert sich auf die erste Hälfte von Frank Herberts Roman und erzählt einfühlsam von den inneren Konflikten des Paul Atreides. Ein exzellent aufspielender Cast, von dem vor allem Timothée Chalamet und Zendaya Coleman herausragende Performances abliefern, trifft auf grandios gefilmte Bilder. Wenn die Sandwürmer wie monumentale Molochs aus dem Sand auftauchen, verschlägt es einem wirklich den Atem.

Kurzum, Dune ist der erste Film, der der legendären literarischen Vorlage absolut gerecht wird. 

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