Der Gesang der Flusskrebse

Der Gesang der Flusskrebse

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Von  Fabian Broicher
Der Weltbestseller aus der Feder von Delia Owens kommt nun auf die große Leinwand. Ob 'Der Gesang der Flusskrebse' mit der literarischen Vorlage mithalten kann, weiß egoFM Kinoredakteur Fabian Broicher.

Vermutlich war es nur eine Frage der Zeit, bis Der Gesang der Flusskrebse von Delia Owens, das 2019 auf Deutsch erschien und zu einem literarischen Überraschungserfolg wurde, von der Filmwelt adaptiert wurde. Als prominenter Fan des Romans beteiligt sich etwa Reese Witherspoon hinter den Kulissen an der Produktion, während Olivia Newman, die bereits den wundervollen First Match für Netflix drehte, die Regie übernimmt. Zumindest sorgt das Team mit einem zwar auf den ersten Blick nicht namhaften, allerdings geschmackvoll zusammengestellten Cast dafür, dass die Geschichte rund um das so genannte Marschmädchen in Der Gesang der Flusskrebse die erste Geige spielt – an dieser dürfte der Film also nicht scheitern, oder?

Worum geht's in Der Gesang der Flusskrebse?

Irgendwann in den fünfziger Jahren lebt die junge Catherine Clark, die von allen nur Kaya genannt wird, mit ihrer Familie in North Carolina – allerdings nicht in der Stadt, sondern außerhalb, mitten in den Sümpfen. Zur Schule geht sie nicht, lieber begleitet sie ihren oft handgreiflich werdenden Vater bei seinen Ausflügen mit dem Boot. Jedoch steht der Zusammenschluss der Clarks auf wackeligen Füßen. Zuerst flieht Kayas Mutter, dann ihre Geschwister, schließlich verlässt sie auch ihr Vater. Die ohnehin sehr eigensinnige Kaya schlägt sich also auf eigene Faust durch. Die Natur wird zu ihrem natürlichen Lebensraum, sie zeichnet die Flora und Fauna der Sümpfe, sammelt Federn und verkauft selbst gesammelte Muscheln in dem Laden des Ehepaars Madison.

Ihr einziger Freund heißt Tate. Gemeinsam mit dem jungen Mann lernt Kaya lesen und schreiben und zwischen ihnen entwickelt sich eine eigentümliche Vertrautheit. Doch auch Tate verlässt die Eigenbrötlerin für ein Studium; sein Versprechen, sie zu besuchen, hält er nicht. Als Kaya anschließend den allseits beliebten Chase kennenlernt, schmettert sie die Avancen des typischen amerikanischen College-Jungen ab, bis sie sich nicht mehr gegen ihn wehren kann. Also kommen die beiden zusammen – bis Kaya herausfindet, dass Chase einer anderen Frau versprochen ist. Kurze Zeit später wird Chase tot aufgefunden. Die dem seltsamen Marschmädchen ohnehin skeptisch gegenüberstehende Bevölkerung verdächtigt selbstverständlich sie, sodass Kaya wegen Mordes angeklagt wird. Einzig Tom Milton, ein im Ruhestand befindlicher Anwalt, glaubt an ihre Unschuld …
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So ist Der Gesang der Flusskrebse

Olivia Newman erzählt gemeinsam mit ihrer Drehbuchautorin Lucy Alibar Der Gesang der Flusskrebse in Rückblenden, anders als im Buch. Das funktioniert jedoch leider nur mittelmäßig, denn obwohl es viel Freude macht, graduell immer mehr über das so spezielle Leben des einsamen Mädchens Kaya zu erfahren, allerdings wird die parallel erzählte Gerichtsverhandlung, die wohl auch für einen großen Showdown gereicht hätte, viel packender auf die Leinwand gebracht. In diesen Szenen bekommt das tiefe Misstrauen, mit dem eine Gesellschaft Außenseiter*innen begegnet, eine deutlich spürbare Form, die manch anderen Momenten im Film etwas fehlt.

Glücklicherweise spielt Daisy Edgar-Jones, die zuletzt in Fresh an der Seite von Sebastian Stan überzeugte, das Marschmädchen Kaya überaus einfühlsam, ebenso wie David Strathaim als ihr Anwalt eine herausragende Leistung abliefert, allerdings bleiben die beiden jungen Männer, in die Kaya sich verliebt, absolut blass. Die Chemie zwischen Edgar-Jones und ihren männlichen Nebendarstellern Taylor John Smith sowie Harris Dickinson ist praktisch nicht vorhanden, sodass die gefühlvoll erzählte Liebesgeschichte des Buches im Film leider komplett auf der Strecke bleibt. Insgesamt gelingt es Newman also nicht, ihrer Interpretation von Der Gesang der Flusskrebse dieselbe Qualität zu verleihen, wie sie in Delia Owens literarischer Vorlage zu finden war.

Dank der absolut brillanten Naturaufnahmen von Kamerafrau Polly Morgan bekommt Der Gesang der Flusskrebse nichtsdestotrotz noch knappe 6 von 10 Sümpfen.




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