Aufklären mit Humor

Aufklären mit Humor

Simon Pearce im Gespräch mit Hoffmann & Kollmann

Im Podcast "Völlig überzogen" haben Hoffmann & Kollmann mit Schauspieler und Comedian Simon Pearce über Rassismus gesprochen.


So können wir uns gegen Rassismus stark machen


Simon Pearce ist Münchner, Schauspieler, Synchronsprecher und Comedian. Im Podcast "Völlig überzogen" hat er von seinen Erfahrungen und Umgangsmethoden mit dem Thema Rassismus erzählt.
  • Simon Pearce bei Hoffmann & Kollmann
    Das Interview zum Nachhören

Simon ist schwarz - oder farbig. Was genau ist eigentlich die korrekte Bezeichnung? Auch Simon selbst ist manchmal überrascht, wie seine Mitmenschen reagieren, wenn er sich selbst als farbig bezeichnet: 
"Eine Gästin in einer Show hat mich unterbrochen und meinte, ich muss People Of Color sagen. Ich weiß nicht, wie ich das ins Deutsche übersetzen soll. Das ist wohl die politisch korrekte Variante gerade." - Simon Pearce 

Für Simon selbst ist die Bezeichnung eigentlich nicht so wichtig. 


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George Floyd hat das Thema Rassismus wieder aktuell gemacht


Gerade im Zuge dessen merkt Simon eine große Welle der Solidarität und des Umdenkens in der Gesellschaft. 
"Mich hat die Demo in München total berührt, weil da auch so viele waren und so viele Junge waren. Auch in meinem Freundeskreis haben viele angefangen, ihr Verhalten zu Hinterfragen. Einer meiner besten Freunde hat auch gemerkt, dass er viele Denkmuster hat, die irgendwo rassistisch sind oder den Prozess nicht gerade beschleunigen". - Simon Pearce 


Simon ist ein Ur-Bayer 


Sein Vater kommt aus Nigeria, aufgewachsen ist er in Puchheim: Der Comedian ist in zwei Welten aufgewachsen. Rassismus ist leider immer schon Teil seines Lebens, trotzdem hat er Strategien gefunden, damit umzugehen. 
"Tatsächlich versuch ich viel mit Humor zu machen, vor allem den Leuten das dadurch aufzuzeigen, dass ich meine Geschichten lustig verpacke oder zumindest pointiert beende. Aber auch in ernsthaften Diskussionen. Also ich denk jetzt auch in den letzten Jahren viel mehr drüber nach. Man merkt schon, dass es viel gibt, was ich selber als normal hingenommen habe, was aber eigentlich nicht normal ist." - Simon Pearce 


Oft sind es die Kleinigkeiten


Gerade Kleinigkeiten im Alltag, wie häufige Kontrollen von der Polizei oder Leute, die ihm in die Haare fassen wollen, machen Simon das Leben oft schwer. Vor allem dann, wenn die Leute ihm nicht glauben oder ihm erklären, er solle sich nicht so anstellen. Oft sind  Polizist*innen respektlos ihm gegenüber. 
"Oft sind es gerade diese mikrorassistischen Tätigkeiten." - Simon Pearce
Simons Vater hat ihm daher schon früh gelernt, dass Menschen bei ihm anders reagieren, wenn er mal Scheiße baut, als bei seinen weißen Freunden. 

Wo kommst du denn wirklich her?

"Ich bin Deutscher. Ich bin deutscher als viele meiner deutschen Freunde." - Simon Pearce
Von dieser Frage ist Simon wirklich genervt. Denn mit "Wo kommst du wirklich her?" wird ihm auch die Zugehörigkeit nach Deutschland und damit die deutsche Identität abgesprochen. 


München könnte toleranter sein


2014 schrieb der Comedian einen Artikel für die SZ, in dem er deutlich machte, dass München doch nicht so liberal sei, wie die Menschen gerne denken. 
"Auch München ist noch nicht fertig und kann noch mehr lernen. Die meisten haben jedoch das richtige Mindset." - Simon Pearce
Aber auch die mit dem richtigen Mindset haben in den letzten Jahren immer mehr erkannt, dass man sich aktiv gegen Rassismus einzusetzen muss - auch in den sozialen Medien. Was dort im Zuge der Black Lives Matter-Bewegung passiert, hält Simon für einen großen Schritt in die richtige Richtung. 
"Ich glaube schon, dass da ein bisschen was hängen bleibt und da ein Umdenken stattfindet." - Simon Pearce 

Was kann man tun, um noch weiter gegen Rassismus vorzugehen?


Das ein der#BlackoutTuesday ein wichtiges Zeichen war aber bei Weitem nicht ausreicht, ist klar. Was kann man noch aktiv tun, um sich gegen Rassismus stark zu machen?
"Vor Allem sich bilden, dass man weiß was Rassismus ist. Dann auch Konfrontation. Und Diskussion. Auch mit den Leuten ins Gespräch gehen - das muss auch nicht anklagend sein. Da kann jeder bei sich anfangen - einfach mal den Mut aufmachen." - Simon Pearce 



Wie ist das bei dir? Tust du aktiv etwas gegen Rassismus? Erzähl es uns über Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder per WhatsApp: 089 / 360 550 460.

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