Wie lebt es sich eigentlich in Kalifornien?

Wie lebt es sich eigentlich in Kalifornien?

Gabriela Camacho über ihre Zeit in Los Angeles

Gabriela Camacho ist für einige Zeit nach L.A. ausgewandert, hat sowohl die sonnigen, als auch die schattigen Seiten von Kalifornien kennengelernt und uns davon im Interview erzählt.


California here we come!

Eine, die das wörtlich genommen hat, ist Gabriela Camacho. Sie ist vor einigen Jahren in die USA ausgewandert und hat zuletzt in L.A. gelebt. Wie es sich dort lebt, ob man sich das Leben dort als Normalverdiener*in überhaupt leisten kann, was "typisch Kalifornien" ist und ob dieser Staat tatsächlich so liberal ist, wie ihm sein Ruf vorauseilt – alles Dinge, über die wir mit ihr gesprochen haben.
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    Gabriela Camacho über ihre Zeit in Los Angeles


Fuß fassen in Kalifornien

Gabriela Camacho ist in Bolivien geboren und lebt in Berlin. Als kleines Kind hat sie bereits einige Zeit in den USA in Florida und South Carolina verbracht. Generell hatte sie das Glück, dass ihre Familie auch so viel in der Welt unterwegs war und viel gereist ist. Dadurch war Gabriela immer offen für die Idee, auch einmal woanders zu leben. Der Traum von Kalifornien hat sich dann durch ihren damaligen Partner ergeben, der ein Jobangebot in Los Angeles bekommen hatte, woraufhin sich Gabriela kurzerhand dazu entschloss, einfach mit ihm mitzugehen. Doch auch wenn ihr die Entscheidung, nach Kalifornien zu ziehen, leicht fiel: Los Angeles ist ein hartes Pflaster, um hier Fuß zu fassen. Gabriela erzählt, dass man sehr einsam sein kann und es sehr viel länger als anderswo dauert, um wirklich anzukommen, Freund*innen zu finden oder sich eine Karriere aufzubauen.
"Ich denke mal, weil jeder wirklich sehr busy ist. Viele sind eben auf sich konzentriert und auch sehr ambitioniert und sind die ganze Zeit am husseln." - Gabriela Camacho 

Allerdings findet Gabriela auch, dass sie dadurch von den Leuten – obwohl viele Menschen mitunter recht opportunistisch und oberflächig unterwegs waren – durchaus lernen konnte, wie man sich persönliche und berufliche Netzwerke aufbaut.
"Ich finde, dort herrscht auch diese Mentalität oder diese Kultur, dass man auch träumen darf. Und dass es auch okay ist, auch wirklich vielleicht unrealistische Träume zu haben. Die sind halt wirklich dort sehr risikobereit und sehr entrepreneurial unterwegs."  - Gabriela Camacho 

Gerade in Deutschland seien viele Menschen doch eher vorsichtig und überlegt, während sich Gabriela von der leidenschaftlichen und kreativen Art der Menschen in Kalifornien anstecken lassen hat und sich, was ihre eigenen Perspektiven angeht, auch mehr öffnen konnte. Wer die Stadt zum Beispiel die Stadt als Sprungbrett für die eigene Schauspielkarriere nutzen will, braucht gute Connections und eben genau dieses opportunistische Mindset, um vielleicht irgendwann Erfolg zu haben. Trotzdem ist das Leben generell sehr teuer in L.A. und nicht jede*r kann den eigenen Traum verwirklichen – einer der Gründe, warum immer mehr Menschen Los Angeles und aber auch Kalifornien verlassen und in einen anderen Bundesstaat ziehen. 

Nicht nur Glitter & Glamour

Wenn wir an Kalifornien denken, denken die meisten wahrscheinlich an Sonne, Strand, Meer, nette Leute und Unbeschwertheit. Auch bei L.A. hat man oft zunächst erst mal automatisch Hollywood mit seinem ganzen Glamour und Prunk vor Augen. Aber auch Gabriela weiß, dass eben nicht alles nur "Glitter and Glamour" ist. Allein der Stadtteil Hollywood mit seinem Walk of Fame ist in Wirklichkeit zum Beispiel eine ehr schäbige Gegend, wie sie sagt.



Anfangs lebte Gabriela in Downtown L.A. direkt am Highway und fühlte sich dort nicht so wirklich sicher. Allgemein auch East Los Angeles und Compton vermied sie eher. Später zog sie dann nach West Los Angeles, wo sie sich dann auch sicherer fühlte.

Der lockerste Bundesstaat?

Einerseits ist der Bundesstaat gerade im Vergleich zu anderen recht liberal. Nachdem der Supreme Court das Grundsatzurteil "Roe vs. Wade" gekippt hat und es in vielen Bundesstaaten nun Abtreibungsverbote gibt, ist der Schwangerschaftsabbruch in Kalifornien weiterhin legal. Auch dass der Konsum von Cannabis hier legal ist, unterstützt das offene und liberale Bild, das wir von Kalifornien haben. Gabriela hat ähnliche Erfahrungen gemacht:
"Da raucht wirklich echt jeder Mary Jane. [...] Also wenn ich mich da so erinnere, wo wir da gewohnt haben in diesem Apartment-Komplex, wenn man ausgeht, im Restaurant... man riecht das schon. Also das ist schon ziemlich normal und manche nehmen das ja auch, wenn sie irgendwie krank sind oder irgendwelche Schmerzen haben." - Gabriela Camacho 



Warst du schon mal in Kalifornien?

Könntest du dir vorstellen, wie Gabriela dort für längere Zeit zu leben? Warum (nicht)? Erzähl's uns gern via WhatsApp an die 089 360 550 460 oder per Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!! Noch mehr über Gabrielas Leben in Los Angeles erfährst du auch hier auf ihrem YouTube-Kanal:

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