Um Hilfe chatten

Um Hilfe chatten

krisenchat.de heißt der neue Service

Julius, Kai und Jan haben 2019 ihr Projekt Exclamo auf den Markt gebracht. In der Coronakrise mussten sie allerdings etwas umdisponieren und haben parallel krisenchat.de gegründet.

Die Exclamo App bietet eine Plattform für Lehrer*innen und Schüler*innen um Mobbing und Cybermobbing im Klassenverband zu bewältigen. Schüler*innen können komplett anonym Probleme an die jeweiligen Ansprechpartner*innen der Schule schicken (alle Infos findest du hier). Plötzlich waren - aufgrund der Pandemie - allerdings alle Schulen geschlossen. Weil diese ganze Situation ganz schön an den Nerven und der Mental Health junger Menschen zehrt, haben die Jungs ihren Service erweitert.

Die jungen Gründer der App haben einfach den Service krisenchat.de gestartet und über ihre neue Plattform mit Gloria gesprochen.

  • krisenchat.de-Gründer Kai Lanz im Interview
    Das Interview zum Nachhören


krisenchat.de

Durch Corona geht es jungen Menschen mental deutlich schlechter. Häusliche Gewalt, Hass im Netz, Kindesmissbrauch, Einsamkeit oder Depressionen nehmen in der Pandemie zu. Julius, Kai und Jan haben diese Probleme erkannt und wollten unbedingt handeln.
"Da wirkt Corona wie ein Brennglas quasi auf die mentalen Belastungen. Da haben wir gesehen, wir müssen was machen ob jetzt die Schulen dabei sind oder nicht. Deswegen haben wir krisenchat.de gestartet und da bieten wir 24/7 Krisenberatung für unter 25-Jährige direkt per WhatsApp oder SMS an." - Kai Lanz

Hilfe mit einem Klick

Auf der Website krisenchat.de musst du dich nicht anmelden oder ähnliches. Ein Klick reicht und du bekommst die Handynummer und kannst deine Sorgen an Expert*innen weitergeben. Du chattest also nicht mit Kai, Julius oder Jan, sondern mit einem*r der hunderten ehrenamtlichen Psycholog*innen und Therapeut*innen, die speziell für krisenchat.de ausgebildet werden. Das war den Gründern ganz wichtig.

24/7-Service

Am 2. Mai 2020 wurde die Seite gelauncht und seitdem läuft es auch richtig gut. Über 7.000 Beratungen hat krisenchat.de seitdem durchgeführt. Vor allem in den Nachtstunden melden sich viele junge Leute, die in einer Krise stecken. Der 24 Stunden-Service ist also eine wichtige Funktion und wird von den User*innen auch angenommen. Zwischen 20 Uhr und 2 Uhr finden die meisten Beratungen statt.
"Krisen haben eben keine Sprechstunden, du kannst nicht sagen: 'Ja, komm doch nochmal irgendwie übermorgen um 14 Uhr vorbei.' Man muss dann da sein, wenn man wirklich gebraucht wird." - Kai Lanz


Ein offenes Ohr für jede*n

Du kannst dich an krisenchat.de mit all deinen Problemen wenden. Es wird also nicht eingegrenzt, wie schwer dein Fall sein muss um Hilfe zu bekommen. Das empfindet ja auch jede*r individuell. Von Liebeskummer bis Missbrauch war schon alles dabei, erzählt uns Kai. Das einzige was die Plattform nicht bieten kann - gerade in Coronazeiten - ist ein sozialer Ersatz für Freunde und Bekannte.
"Wir können kein Ersatz für einen sozialen Kontakt sein. Wir wollen natürlich möglichst gut helfen. [...] Aber wir wollen natürlich nicht, dass die Menschen uns jeden Tag schreiben, weil man diesen sozialen Kontakt  nicht ersetzen kann und weil wir auch keine Abhängigkeit kreieren wollen." - Kai Lanz



Blick in die Zukunft

Kai und seine zwei Kollegen sehen bei krisenchat.de großes Potenzial. Die Gesellschaft braucht so ein Plattform und nimmt diese auch an. Sie möchten krisenchat.de weiter verbreiten, dass jede*r Jugendliche bis 25 Jahre von dem Angebot weiß. Die Qualität darf darunter natürlich nicht leiden.
"Gleichzeitig wollen wir natürlich die Qualität der Beratung oben halten. Also wir wollen jetzt nicht skalieren und dann bleibt die Qualität auf der Strecke, sondern wir müssen das natürlich nachhaltig machen." - Kai Lanz

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