Reclaim her Name

Reclaim her Name

Für mehr Sichtbarkeit von Autorinnen in Bücherregalen

Seit 1996 gibt es in Großbritannien den Women's Prize for Fiction, der jetzt die Kampagne "Reclaim her Name" ins Leben gerufen hat. Dafür werden 25 E-Books mit Belletristik von Frauen veröffentlicht, die bisher nur unter den männlichen Pseudonymen erschienen sind.


Reclaim her Name 

Unter anderem veröffentlicht die Kampagne - zum ersten Mal in 150 Jahren - "Middlemarch" unter George Eliots echtem Namen: Mary Ann Evans.

Middlemarch ist der größte englische Roman des viktorianischen Zeitalters und wurde 2015 von 82 internationalen Literaturkritiker*innen und -wissenschaftler*innen zum "best british novel of all time" gewählt. Die Autorin Mary Ann Evans entschied sich damals dazu, unter einem männlichen Namen zu veröffentlichen, da zu ihrer Zeit (in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts) Bücher von Schriftstellerinnen nur schwer bei Verlagen veröffentlicht und auch nicht ernst genommen wurden.

Aus diesem Grund taten es viele Mary Ann Evans gleich:


Manche der 25 Bücher sind sehr bekannt, wie zum Beispiel "A Phantom Lover" von Violet Paget (Pseudonym: Vernon Lee) oder "Indiana" von Amantine Aurore Dupin (Pseudonym: George Sand). Andere hingegen sind über lange Zeit hinweg in Vergessenheit geraten und sollen jetzt wieder in den Vordergrund gebracht werden. So ist es zum Beispiel bei "Keynotes", einer Sammlung von feministischen Kurzgeschichten aus dem Jahr 1893 von Mary Bright (Pseudonym: George Egerton), die heute noch kaum eine*r kennt.



Die 25 Bücher sind eine kleine Auswahl. Es standen über 3.000 Bücher von Frauen, die unter männlichen Pseudonymen veröffentlicht wurden, zur Auswahl.

Mehr Sichtbarkeit und Anerkennung für die Autorinnen


Die E-Books stehen zum kostenlosen Download zur Verfügung, die Kampagne wird dafür von Bayiley's unterstützt. Durch das kostenfreie Angebot sollen die Autorinnen die Sichtbarkeit und Anerkennung bekommen können, die sie verdient haben und Gespräche über die anhaltenden Probleme, denen Frauen beim Veröffentlichen auch heute noch gegenüberstehen, angeregt werden. 

Kate Mosse, die Gründerin des Women's Prize, sagt: 

"This was about looking back to the women in whose footsteps we walk – the way that other women did get their work into print or couldn't get their work into print. It's just such a joyous idea." – Kate Mosse

 

Natürlich haben auch Männer oft unter Pseudonymen veröffentlicht – dass es aber keine "Reclaim his Name" – Aktion gibt liegt daran, dass die Männer keine geschlechtsspezifischen Gründe für ihre Pseudonyme hatten.

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