Ryan Gosling und Emily Blunt spielen ein verflossenes Pärchen in 'The Fall Guy', Remake einer kultigen TV-Serie - hier erfährst du, ob du dir die Action-Komödie ansehen solltest.
Wer hinter The Fall Guy steckt
Es ist leicht nachzuvollziehen, warum David Leitch in der Serie Ein Colt für alle Fälle das Potenzial für einen Kinofilm erkannte. Leitch, selbst ehemaliger Stuntman und mittlerweile Regisseur, erkannte sich womöglich selbst in Colt Seavers, Hauptrolle der Serie. Denn Colt war Stuntman, während er neben seiner Filmarbeit noch ein Team von Kopfgeldjäger*innen anführte. Ein kultiger kleiner Spaß, die charmante Achtziger-TV-Produktion.
The Fall Guy, so der Name von Leitchs Remake, folgt auf Bullet Train, seine unterhaltsame und erstklassig besetzte Hommage ans asiatische Action-Kino. Und auch The Fall Guy ist mit Ryan Gosling und Emily Blunt in den Hauptrollen erstklassig besetzt.
Vor ein paar Jahren arbeitete Jody Moreno noch als Regie-Assistenz. So lernte sie den Stuntman Colt Seavers kennen. Die beiden verguckten sich ineinander, aber ihre aufflammende Beziehung wurde durch einen tragischen Unfall erstickt, der Colt beinahe das Leben kostete. Einige Jahre später ist Jody Regisseurin und dreht den Film, der ihren Durchbruch bedeuten könnte. Ausgerechnet Colt wird als Stuntman angefordert, wodurch die beiden Ex-Verliebten wieder voreinander stehen.
Sie merken, dass sie immer noch Gefühle füreinander haben, aber in der chaotischen Filmproduktion haben sie keinen Platz. Denn Tom Ryder, der Star von Jodys Film, ist verschwunden. Angeblich umgaben ihn zuletzt einige zwielichtige Gestalten - könnte er entführt worden sein? Und ausgerechnet Colt soll ihn aufspüren…
Der Trailer für The Fall Guy
So ist The Fall Guy
Eigentlich steckt im Kern von The Fall Guy die ziemlich charmante Idee, die Stuntleuten in Actionfilmen einmal in den Mittelpunkt zu stellen - also Menschen, die eine filmische Unsichtbarkeit auszeichnet. Deren Existenz man selten sieht und von denen meist nur Namen in überlangen Abspännen bleiben. Aber Leitch verliert durch das etwas konfuse Drehbuch den Fokus. Der Regisseur möchte mit The Fall Guy offenbar in alle Richtungen gleichzeitig, so viel steckt hier drin. Praktisch eine Action-Komödie, Romanze und Gangster-Krimi in einem.
Vieles davon ist noch dazu ziemlich überflüssig. So bleibt die Beziehung zwischen Colt und Jody seltsam blutleer. Es leuchtet nicht ein, wie diese zwei Charaktere als offensichtliche kommunikative Versager*innen überhaupt erwachsen werden konnten. Noch dazu sprühen zwischen Ryan Gosling und Emily Blunt überhaupt keine Funken. Der Entführungs-Plot hat einige Logiklöcher, inklusive eines wirklich blöden Twists. Und es gibt zwar ein paar nette Stunt-Einlagen, viele davon sind aber offensichtlich mithilfe von Greenscreens entstanden. Obendrein werden sie von schlimmer, dröhnender Musik untermalt: "Don't Stop Believin'" zum Beispiel, in einer Cover-Version von Yungblud. Deswegen ist The Fall Guy manchmal etwas zu nahe am hirnlosen Popcorn-Kino, unterhaltsam ist er trotzdem.
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