Die Meisterschaft der Schatzsucher*innen

Die Meisterschaft der Schatzsucher*innen

Im Gespräch mit Organisator und Schatzsucher Martin Kohl

Martin Kohl ist Organisator der deutschen Schatzsucher-Meisterschaft - und natürlich selbst begeisterter Schatzsucher.

Wir haben mit ihm über die Meisterschaft und das Schatzsuchen gesprochen.
  • Schatzsucher Martin Kohl
    Das komplette Interview zum Nachhören

Zum 40. Mal


...hätte die deutsche Schatzsucher*innen-Meisterschaft dieses Jahr in Reinsfeld bei Trier stattgefunden. Doch auch hier hat die Corona-Krise einen Strich durch die Rechnung gemacht. Martin hat uns erzählt, wie die Meisterschaft in der Vergangenheit ablief. 
"Wir haben einen Camping-Platz, auf dem wir uns für drei Tage treffen. Und da kommen etwa 500 Leute aus der ganzen Welt angereist, mit ihren Metalldetektoren. [...] Wir graben Objekte ein - Münzen - und die Teilnehmer müssen die dann finden."
Die Teilnehmer*innen finden dabei schon auch mal andere Gegenstände, die dort verloren gingen.

Schatzsucher*innen versus Archäolog*innen

Auch außerhalb von Wettbewerben kann es passieren, dass Schatzsucher*innen manchmal alte Münzen finden, die sie dann mitnehmen. Doch dadurch gehen für Archäolog*innen unter Umständen Informationen verloren. Deshalb gibt es die für Schatzsuchende die Möglichkeit, bei archäologischen Ausgrabungsstätten mit zu suchen. Das hat auch Markus schon sehr erfolgreich gemacht.
"Da konnte ich tatsächlich mal auf einem Grabungsgelände einen römischen Bronze-Löwen finden. [...] Das ist natürlich schon ein Highlight, wenn so ein Stück 2000 Jahre im Boden liegt und man hält das dann als erster in der Hand."

Wo sucht man am besten nach Schätzen?

"Es gibt sehr viele Leute, die suchen zum Beispiel am Strand. [...] Jeder kennt das, jeder hat mal einen Ring oder eine Goldkette verloren beim Schwimmen."
In den Bundesländern gibt es verschiedene Gesetzte, wo gesucht und gefunden werden darf, daher sollte man sich hier im Vorfeld informieren.
"Man kann sich verschiedenen Suchervereinigungen anschließen, wenn man hier neu ist, damit man auch mitkriegt, was der rechtliche Rahmen ist."

Wie funktioniert ein Metalldetektor?

Die übliche Ausrüstung der Schatzsucher*innen ist ein Metalldetektor. Markus hat uns erklärt, wie so einer funktioniert.
"Das ist ein Gerät, was ein Magnetfeld in den Boden sendet und sobald ein metallischer Gegenstand in dieses Magnetfeld reinkommt, wird das abgelenkt und das Gerät wertet das aus und gibt das durch ein Tonsignal oder ein optisches Signal an den Nutzer zurück."
Die einfachsten Geräte beginnen preistechnisch bei 300 Euro, nach oben gibt es keine Grenzen, also am besten vom Fachhändler beraten lassen.


 Traumschätze der Schatzsucher*innen

"Es gibt verschiedene Orte in Europa und auf der ganzen Welt, wo noch Dinge verschwunden sind und offiziell nicht wieder aufgetaucht sind. Und da hat natürlich auch jeder die Hoffnung, dass er das vielleicht mal finden kann."

Und was sind Schatzsucher*innen eigentlich für Menschen?

"Wir haben auf unserer Veranstaltung tatsächlich von kleinen Kindern bis zum Rentner, über Singles, über Familien, alles vertreten. Meistens Leute, die ein bisschen Individualisten sind, auch Leute die naturverbunden sind, weil das Hobby ja meistens in der Natur stattfindet. Meistens sehr aufgeschlossene Leute, mit denen man dann auch gut feiern kann." (lacht)

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