Wunderschöne Bilder für grauenvolle Dinge: Alex Garland zeigt in 'Civil War' ein apokalyptisches Amerika und liefert damit einen der Filme des Jahres ab.
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17.04.2024
Civil War
egoFM Trailer: Filmtipp
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Civil WaregoFM Trailer: Filmtipp
Worum es in Civil War geht
Civil War folgt dem Team rund um die Fotojournalistin Lee Smith. Sie möchten den Präsidenten für ein letztes Interview vors Mikrofon bekommen. Dass ihre Chancen denkbar schlecht stehen, wissen sie. Trotzdem machen sich Lee, Reporter Joel, ihr Mentor Sammy und die junge Jessie auf den Weg, um knappe 400 Kilometer durch offenes Kriegsgebiet zu fahren, von New York nach Washington D.C. Ein Roadtrip durch die Hölle, in einem Film, der weniger mit Apocalypse Now gemein hat als mit Children of Men und The Road.Der Trailer für Civil War
So ist Civil War
Zuletzt hat Alex Garland existenzialistische Science-Fiction gedreht, etwa den visionären Ex Machina und den ungeheuer atmosphärischen Auslöschung. Dabei wurde er bekannt durch The Beach, dem Aussteiger-Drama mit Leonardo DiCaprio, für das er die literarische Vorlage schrieb, und durch sein Drehbuch zum Zombie-Horror 28 Days Later. Mit Civil War betritt er also in gewisser Weise neues Terrain, denn seine Fiktion eines vom Bürgerkrieg gespaltenen Amerikas ist bedrohlich nahe an der Realität. Ein Beispiel dafür ist die Darstellung des Präsidenten: Nick Offerman spielt ihn als schleimiger Lackaffe, als lächerliche Karikatur eines Anführers. Es ist nicht schwer zu erraten, wer dafür Pate stand.Fraglos gehört Civil War zu einem der brutalsten Filme der jüngeren Kinogeschichte.
Man sieht, wie Leute angezündet werden, gefoltert und erschossen werden. Gebäude explodieren, Trümmer fallen hinab, ein Wald brennt, als stünde er stellvertretend für das ganze Land. Trotzdem kreieren Garland und sein Kameramann Rob Hardy eine ästhetische Kulisse, in der sie die Gräueltaten des Krieges zeigen. Das liegt daran, dass sie die Geschichte aus der Sicht von Lee erzählen, der Fotografin, die überall ein besonderes Bild wittert. Sie wird von Kirsten Dunst mit einer stoischen Ruhe verkörpert. Unter ihrer scheinbar unantastbaren Fassade schlummert allerdings Trauma, das die Schauspielerin in ihrem meisterhaften Schauspiel nur andeutet.Civil War ist wirklich erschütternd und sicherlich kein Film, der alle Menschen erreicht. Dafür erzählt er die Geschichte zu ambivalent, bezieht weder pro noch contra. Wer sich daran und an der immensen Brutalität nicht stört, findet hier eine filmische Warnung – und einen der besten Filme des Jahres.
10 von 10 Kriegsfotografien.
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