Unsere liebsten Urlaubstypen

Danke für die Aufmerksamkeit!

Reiseführer in der linken, Stadtkarte in der rechten Hand und das Gehirn auch perfekt ausgestattet - und zwar mit der geballten Info, eventuell ein paar bunt markierte Karteikarten als Hilfestellung. Egal, wo du Urlaub machst, mit dieser Person kannst du dir teure Stadtführungen sparen, denn sie lernt vor dem Trip so ziemlich alles auswendig, was es über die Stadt zu wissen gibt. Jederzeit bereit, diese Infos an jeder Ecke auszuspucken: Was ist das da vorne links für ein Gebäude, fragst du dich? Kurz mal nachfragen, oder?

15 Minuten später weißt du, dass Reinhard der 14. das Gebäude gleich zweimal bauen ließ, weil es ihm beim ersten Mal nicht gefallen hat. Und ach, ja, das kleine Fenster hinten links über dem Altar, dafür wurden 12 verschiedene Farbtöne verwendet – einer für jeden Monat. Insgesamt haben mittlerweile dort 10.347 Gottesdienste stattgefunden, und das am häufigsten gesungene Kirchenlied ist "Danke für diesen guten Morgen". Cool, "das ist eine Kirche" hätte auch als Antwort gereicht. Wir fragen uns, wie wohl die Referate dieser Person in der Schule ausgesehen haben. Na dann: Happy Sightseeing! 

Der Terminkalender

Montag 8:15 Uhr Abfahrt, 10:30 Uhr Ankunft am Flughafen, fünf Minuten Pinkelpause, sieben Minuten Zeit, einen Snack zu holen und dann zum Gate, um 13 Uhr geht der Flug. Alles ist minütlich durchgetaktet, am liebsten würde diese Person eigentlich nach Sekunden planen. Aber solang sie ihre Excel-Tabelle hat, ist alles gut. Denn in dieser Masterlist steht alles, farblich unterteilt in Stunden und Kategorien. Blau für Sightseeing, Rot für Mahlzeiten und Gelb steht dir zur freien Verfügung. Gelb ist allerdings beschränkt auf maximal 45 Minuten täglich. Muss ja immerhin alles erledigt werden, was es in besagter Stadt zu tun gibt.

Dieser Urlaubstyp ist ein Terminkalender in menschlicher Form. Nichts wird dem Zufall überlassen. "Das Café sieht nett aus, lass uns doch da mal kurz hinsetzen". Das ist ungefähr das Schlimmste, was du zu ihm oder ihr sagen kannst. Jeder Foodspot steht bereits vorher fest, die Reservierungen sind ausgemacht und es gibt heute Sushi und morgen Pizza, basta! Und auch wenn du dich bei diesem Trip eigentlich um nichts kümmern musst - All-inclusive quasi - vielleicht nächstes Mal ja dann doch wieder sieben Tage Strandurlaub – ganz OHNE Terminkalender.

Schaun wir mal, was wird

Das beschreibt diesen Urlaubstypen eigentlich perfekt. Denn wenn er oder sie eines kann, ist es, sich überraschen zu lassen. Die Urlaubsplanung überlässt er oder sie gekonnt den anderen, alles, was sie weiß – wenn überhaupt – ist, wo die Reise hingeht. Aber genau das macht es doch so spannend! Wie kommen wir hin? Keine Ahnung. Und wo schlafen wir dann? Weiß ich nicht. Was haben wir alles so geplant? Mal schaun! Wer mit dieser Person verreist, muss entweder selbst die Zügel in die Hand nehmen und den Trip organisieren oder reist gern genauso entspannt wie sie. Passenderweise verreist der Schaun-wir-mal-Typ häufig mit dem Terminkalender-Typ - match made in heaven!

Aber zurück zum Last Minute-Reisetyp: Wo andere gerne schon vorher wissen, welche Sehenswürdigkeit sie wann und welches Museum sie an welchem Tag besuchen, schaut die spontane Person erstmal, worauf sie am Tag selbst überhaupt Lust hat. Man soll sich ja zu nichts zwingen müssen, im Urlaub schon drei Mal nicht! Gegessen wird halt da, wo es nett aussieht. Google Maps ist ebenfalls ein Fremdwort, man kann sich ja einfach mal treiben lassen und einfach mal schauen, was wird. Was wird.

Irgendwas ist immer

Monatelang hast du dich gefreut auf deinen Urlaub und endlich geht's in die Stadt, die du schon immer mal sehen wolltest. Kaum kommen du und deine Begleitung an, bist du erstmal richtig fasziniert. Die Häuser, die Menschen, der Vibe: alles ganz anders als daheim. Du bist bereit, für ein paar Tage mal so richtig einzutauchen - in eine andere Sprache und Kultur.


Also du... deine Begleitung wirkt eher mäßig begeistert. Denn dass alles so ganz anders ist als zu Hause, passt ihr irgendwie gar nicht. Wie sind die Leute bitte alle angezogen? Und warum liegt hier eigentlich so viel Müll auf den Straßen? Hä, wie es gibt kein gescheites Brot zum Frühstück?

Diesen Urlaubstyp taufen wir liebevoll den oder die Nörgler*in. Er oder sie beschwert sich einfach gerne. Immer ist irgendwas und immer muss das natürlich kommuniziert werden. Am liebsten würde er oder swie schlechte-Bewertungen-schreiben als Vollzeitjob machen und offen gesagt, die Person wäre wahrscheinlich sogar ziemlich talentiert darin. Wir verstehen auch nicht, wie ein Urlaub aussehen müsste, damit er oder sie zufrieden ist – wäre er oder sie halt einfach daheim geblieben.