Traumberuf Handwerk

Traumberuf Handwerk

Handwerksberufe und ihre Zukunft

Von  Kristina Paulini
Technologische Veränderungen, Wettbewerb durch Großunternehmen, Fachkräftemangel: Hat das Handwerk noch eine Chance?

Haben Handwerksberufe eine Zukunft?

Obwohl sich die Arbeitswelt und die Wirtschaft im Laufe der Zeit verändern, bleibt die Nachfrage nach handwerklichen Fähigkeiten bestehen. Glaubst du nicht? Wir beweisen es dir anhand dieser fünf Beispiele: 

Bäcker*in

Deutschland und das Brot – eine Liebesbeziehung, die schon lange anhält und vermutlich ewig währt. Denn man kann von der Brot-Besessenheit der Deutschen halten, was man will, aber nichts schlägt einfach ein richtiges handgemachtes Brot mit Kruste und fluffigem Innenleben. Und damit ist das Bäcker*innenhandwerk nicht nur zu eines der bekanntesten Handwerksberufe, sondern auch eines, das immer gefragt sein wird. Technischer Fortschritt hin oder her. Ja, der aktuelle Trend geht sogar wieder zu mehr Brotkultur, zu Bio-Bäckereien und traditionellen Rezepten.

Aber nichtsdestotrotz werden digitale Helfer eine immer größere Rolle spielen. Zum Beispiel werden damit Zutaten automatisch abgewogen, Öfen arbeiten nahezu eigenständig oder es helfen im Konditor-Bereich 3D-Drucker bei der Schokoladenverarbeitung. Also keine Sorge vor Arbeitslosigkeit, sondern eher Freude auf Entlastung! Das Bäcker*innenhandwerk ist schon hart genug und so kann man sich mehr auf handwerkliche Qualität und Betreuung von Kunden*innen konzentrieren. Und wenn wir schon bei Kund*innenservice sind: Früher oder später wird wahrscheinlich auch in einer Bäckerei ein Onlineshop mit digitalem Vorbestellsystem nicht mehr wegzudenken sein und somit könnte unser Frühstückscroissant für immer gesichert sein.

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Anlagemechaniker*in

Anlage – was? Anlagemechanik, richtig, du hast dich nicht verlesen. Trotzdem noch keine Ahnung, was das bedeutet? Kein Problem: Profis aus der Anlagemechanik für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sorgen vereinfacht dafür, dass Wasser läuft. Aber nicht irgendwo, sondern eben in unseren Häusern. Und das ist schon was ziemlich Praktisches, da stimmst du uns zu oder? Die Aufgaben von Anlagemechaniker*innen für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sind jedoch alles andere als einfach und werden durch die fortschreitende Digitalisierung immer anspruchsvoller. Stichwort: Smarthomes, Energieeinsparung, Solaranlagen und so weiter.

Aber wird nicht irgendwann irgendeine Maschine den Job übernehmen können? Eher nicht, denn angesichts des wachsenden Umwelt- und Energieeffizienz-Bewusstseins sowie neuer Technologien werden fachkundige Berater*innen bei diesen komplexen Bauvorhaben unverzichtbar bleiben. Im Gegenteil: Der Boom in der Baubranche und der hohe Bedarf an Modernisierungsmaßnahmen haben diesem vielseitigen Beruf zusätzlich Rückenwind verliehen. Job mit Zukunftsaussichten? Definitiv!

Steinmetz*in

An was denkst du als Erstes, wenn du den Beruf Steinmetz oder Steinmetzin hörst? Sind das nur wir oder ploppt da auch gleich das Wort "Grabstein" auf? Ok, falls nicht, liegt es nur an uns, dass wir keine Ahnung hatten, was Steinmetz*innen sonst noch so drauf haben. Nämlich eine ganze Menge! Menschen aus diesem Bereich sind wahre Künstler*innen im Umgang mit Stein, sie zaubern aus dem harten Material wunderschöne Bodenbeläge, Treppen, verleihen Gebäuden mit Steinverzierungen das gewisse Etwas und ja, sie machen manchmal auch Grabsteine. Auch das Erschaffen von Pools, Kamine und Küchen gehören zum Teil zu ihrem Aufgabengebiet.

Und egal, wie weit unser technischer Fortschritt voranschreitet, wird eine menschliche Betreuung der Projekte nie ersetzbar sein können. Dafür gibt es aber ein paar Entlastungen im Steinmetz*innenbereich, denn mit dem Einzug der Industrieroboter bringt dies jetzt schon viele Vorteile: Die gesundheitliche Belastung der Steinmetz*innen wird geringer, die Kosten sinken und die Produktion wird schneller. Und dennoch sind die Kreativität und das Fingerspitzengefühl elementar, um originelle Kreationen aus Naturstein zu erschaffen oder durch Restaurierung zu erhalten.

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  • Anlagenmechaniker*in
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Elektroniker*in

Die Digitalisierung rüttelt an den Grundfesten vieler Branchen und lässt so manches Unternehmen früher oder später ziemlich blöd aus der Wäsche gucken, weil es eben nicht mehr zukunftsfähig ist. Nicht so beim Elektrohandwerk, das wird nämlich durch die Digitalisierung sogar immer aufregender und abwechslungsreicher und startet so richtig durch. So sind zum Beispiel sogenannte Smartglasses mittlerweile ein fester Bestandteil des Arbeitsalltags geworden und es gibt völlig neue Einsatzgebiete, wie etwa die Elektromobilität, die immer höhere Ansprüche an die Technik stellt.

Elektroniker*innen sind in verschiedenen Berufsfeldern aktiv, wie Energie- und Gebäudetechnik, Automatisierungstechnik sowie Informations- und Telekommunikationstechnik. Und ganz gleich, wo man tätig ist – die Digitalisierung sorgt für eine höhere Nachfrage. Von der smarten Steuerung von Gebäuden jeder Größe, über die Programmierung von Automaten, Robotern und E-Fahrzeugen bis hin zu innovativen Kommunikationslösungen. Dieser Ausbildungsberuf ist perfekt für technikbegeisterte Menschen mit IT-Kenntnissen, die immer Lust auf neue Herausforderung haben und sich ein Leben lang weiterentwickeln wollen.


Orthopädietechniker*in

Ein Beruf, der noch gar nicht so alt ist, dessen Nachfrage jedoch exponentiell zu Digitalisierung und technischen Fortschritt steigt: die Orthopädiemechanik. Personen aus diesem Arbeitsfeld sind die Expert*innen, wenn es um die Herstellung von Prothesen, Schienen und anderen orthopädischen Hilfsmitteln geht. Der Einsatz intelligenter Maschinen im Dienste des Menschen ist in der Orthopädie Normalität und die Digitalisierung hat fast schon jeden Arbeitsschritt erobert. Besonders anspruchsvoll wird es bei elektronischen Prothesen, die digitale Planungstools erfordern.

Aber auch bei den Standardtätigkeiten hat die Digitalisierung schon lange Einzug gehalten: So können Kund*innen bei den meisten orthopädischen Einrichtungen schon längst auf Online-Plattformen in wenigen Klicks ihre perfekte Schuheinlage konfigurieren. Und auch bei Orthopädieschuh-techniker*innen vor Ort werden Fußabdrücke standardmäßig schon digital aufgenommen. 3D-Fräser kommen vermehrt bei der Fertigung von orthopädischen Hilfsmitteln zum Einsatz, aber auch hier sind wir wieder beim Punkt, was Maschine und Digitalisierung nicht ersetzen können (zumindest jetzt noch nicht): Die persönliche, medizinische Beratung wird immer ein unverzichtbarer Bestandteil dieses Jobs bleiben. Also Orthopädietechniker*in: Ein mehr als zukunftsfähiger Beruf.



Übst du in einen Handwerkberuf aus? Oder bist gerade mitten in der Ausbildung? Machst du dir beruflich Gedanken um die Zukunft deines Jobs oder weißt du jetzt schon ganz genau, dass dein Handwerk wahrscheinlich niemals aussterben wird? Erzähl es uns via Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder per WhatsApp-(Sprach)Nachricht an die 089 360 550 460.

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