Technologische Veränderungen, Wettbewerb durch Großunternehmen, Fachkräftemangel: Hat das Handwerk noch eine Chance?
Haben Handwerksberufe eine Zukunft?
Obwohl sich die Arbeitswelt und die Wirtschaft im Laufe der Zeit verändern, bleibt die Nachfrage nach handwerklichen Fähigkeiten bestehen. Glaubst du nicht? Wir beweisen es dir anhand dieser fünf Beispiele:Bäcker*in
Deutschland und das Brot – eine Liebesbeziehung, die schon lange anhält und vermutlich ewig währt. Denn man kann von der Brot-Besessenheit der Deutschen halten, was man will, aber nichts schlägt einfach ein richtiges handgemachtes Brot mit Kruste und fluffigem Innenleben. Und damit ist das Bäcker*innenhandwerk nicht nur zu eines der bekanntesten Handwerksberufe, sondern auch eines, das immer gefragt sein wird. Technischer Fortschritt hin oder her. Ja, der aktuelle Trend geht sogar wieder zu mehr Brotkultur, zu Bio-Bäckereien und traditionellen Rezepten.Aber nichtsdestotrotz werden digitale Helfer eine immer größere Rolle spielen. Zum Beispiel werden damit Zutaten automatisch abgewogen, Öfen arbeiten nahezu eigenständig oder es helfen im Konditor-Bereich 3D-Drucker bei der Schokoladenverarbeitung. Also keine Sorge vor Arbeitslosigkeit, sondern eher Freude auf Entlastung! Das Bäcker*innenhandwerk ist schon hart genug und so kann man sich mehr auf handwerkliche Qualität und Betreuung von Kunden*innen konzentrieren. Und wenn wir schon bei Kund*innenservice sind: Früher oder später wird wahrscheinlich auch in einer Bäckerei ein Onlineshop mit digitalem Vorbestellsystem nicht mehr wegzudenken sein und somit könnte unser Frühstückscroissant für immer gesichert sein.
Anlagemechaniker*in
Anlage – was? Anlagemechanik, richtig, du hast dich nicht verlesen. Trotzdem noch keine Ahnung, was das bedeutet? Kein Problem: Profis aus der Anlagemechanik für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sorgen vereinfacht dafür, dass Wasser läuft. Aber nicht irgendwo, sondern eben in unseren Häusern. Und das ist schon was ziemlich Praktisches, da stimmst du uns zu oder? Die Aufgaben von Anlagemechaniker*innen für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sind jedoch alles andere als einfach und werden durch die fortschreitende Digitalisierung immer anspruchsvoller. Stichwort: Smarthomes, Energieeinsparung, Solaranlagen und so weiter. Aber wird nicht irgendwann irgendeine Maschine den Job übernehmen können? Eher nicht, denn angesichts des wachsenden Umwelt- und Energieeffizienz-Bewusstseins sowie neuer Technologien werden fachkundige Berater*innen bei diesen komplexen Bauvorhaben unverzichtbar bleiben. Im Gegenteil: Der Boom in der Baubranche und der hohe Bedarf an Modernisierungsmaßnahmen haben diesem vielseitigen Beruf zusätzlich Rückenwind verliehen. Job mit Zukunftsaussichten? Definitiv!
Steinmetz*in
An was denkst du als Erstes, wenn du den Beruf Steinmetz oder Steinmetzin hörst? Sind das nur wir oder ploppt da auch gleich das Wort "Grabstein" auf? Ok, falls nicht, liegt es nur an uns, dass wir keine Ahnung hatten, was Steinmetz*innen sonst noch so drauf haben. Nämlich eine ganze Menge! Menschen aus diesem Bereich sind wahre Künstler*innen im Umgang mit Stein, sie zaubern aus dem harten Material wunderschöne Bodenbeläge, Treppen, verleihen Gebäuden mit Steinverzierungen das gewisse Etwas und ja, sie machen manchmal auch Grabsteine. Auch das Erschaffen von Pools, Kamine und Küchen gehören zum Teil zu ihrem Aufgabengebiet.Und egal, wie weit unser technischer Fortschritt voranschreitet, wird eine menschliche Betreuung der Projekte nie ersetzbar sein können. Dafür gibt es aber ein paar Entlastungen im Steinmetz*innenbereich, denn mit dem Einzug der Industrieroboter bringt dies jetzt schon viele Vorteile: Die gesundheitliche Belastung der Steinmetz*innen wird geringer, die Kosten sinken und die Produktion wird schneller. Und dennoch sind die Kreativität und das Fingerspitzengefühl elementar, um originelle Kreationen aus Naturstein zu erschaffen oder durch Restaurierung zu erhalten.
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