Musikgeschichte des Jahres 1997

Musikgeschichte des Jahres 1997

Musikgeschichte in unter drei Minuten

So haben The Prodigy, The Verve und die Hansons das Musikjahr 1999 geprägt...

Die Welt 1997

Lady Di stirbt bei einem Autounfall, Jan Ulrich gewinnt als erster Deutscher die Tour de France und der Komet Hale Bob ist mehrere Monate mit bloßem Auge von der Erde aus sichtbar. Tony Blair wird britischer Premierminister, Gianni Versace wird vor seinem Haus erschossen und jemand veröffentlicht den ersten Harry Potter Band.

 


Musik 1997

9. März 1997: Notorious B.I.G. wird bei einem Drive By Shooting auf dem Beifahrersitz seines Autos erschossen. Vier Kugeln treffen den Rapper, die letzte davon tödlich. Er stirbt mit nur 24 Jahren. 

10. Februar 1997: Blur veröffentlichen ihr fünftes und self-titled Album. Auch der zweite Song der Platte ist self-titled, er heißt nämlich "Song 2". 

15. April 1997: Die Hansons veröffentlichen eine der erfolgreichsten Debütsingles einer Band überhaupt. Mit "MmmBob" stürmen sie weltweit die Charts und werden gleich danach zum One Hit Wonder. 

22. April 1997: Die ersten wirklich missverstandenen Hipster der Musikgeschichte machen Rockmusik, ganz ohne Krawall im Hotelzimmer, lieber mit einem guten Buch auf dem Elternabend. Mit "I Can Hear The Heart Beating As one" veröffentlichen Yo La Tengo ihr vielschichtigstes und uncoolstes Album.

16. Juni 1997: England hat einen Brit-Pop Sommerhit, der die Gleichgültigkeit und Ausweglosigkeit einer ganzen Gesellschaft widerspiegelt. Frei nach dem Motto: "Wir können eh nichts ändern, also warum es überhaupt versuchen?", singen The Verve ihre "Bittersweet Symphony". Der Song beruht im Grunde auf einem Instrumental eines Rolling Stones Song. Deren Song "The Last Time" bildet den musikalischen Unterbau, und zwar in einer monotonen Orchesterumsetzung. The Verve loopen diese Version, reduzieren den ohnehin schon belanglosen Easy-Listening-Orchester-Track und Sänger Richard Ashcroft schreibt einen eigenen Songtext darüber. Bis 2019 sehen The Verve allerdings keinen Cent vom Erfolg - bis dahin liegen die Rechte nämlich bei den Stones. Weltweit bekannt wird "Bittersweet Symphonie" dann durch den Film Eiskalte Engel und dessen letzten Sequenz, in der er prominent platziert ist. Hier passt gleichgültiger Arsch auf gleichgültigen Eimer und der Song wird Kult bei einer ganzen Generation von 90er-Kids. 


1. Juli 1997: Es ist der Höhepunkt einer noch jungen Karriere: The Prodigy veröffentlichen ihr Album The Fat Of The Land und kreieren ihr eigenes Musikgenre. Hart wie Heavy Metal, düster wie Eletronic-Underground: Die Rave-Party vereint mit dem Moshpit. Bereits die erste Single "Firestarter" ist Programm – es geht um Exzess und Eskalation. Dazu kommt der aggressiv-wütende Auftritt vom neuen Sänger von The Prodigy, Keith Flint. Er inszeniert sich selbst äußerst gern und äußerst radikal. Er ist Schwiegermamas Alptraum: Stachlige bunte Haare, zerrissene Klamotten, riesige Tattoos und Piercings an allen möglichen Körperstellen. Frauenfeindlich? Ja, auch das steht durch den Song "Hook Smack My Bitch Up" zur Debatte. Bei all der Selbstinszenierung bleiben besonders die Musikvideos von The Fat Of The Land im Gedächtnis, sei es die Egoperspeketive von "Smack my Bitch Up" inklusive Plot-Twist, oder das heruntergekommene Horror-Appartment aus "Breathe", mit seinen flackernden Lichtern und Kakerlaken im Waschbecken. The Fat Of The Land ist ein großes, ein lautes, ein extremes Album. Das Tempolimit wird bei jedem Song überschritten. Das macht die Platte zum Kult einer ganzen Generation. Und auch heute hört man die Songs noch auf Metal-Festivals und in Rave-Clubs, immer und am besten gemeinsam, laut, verschwitzt. 



Randnotizen der Musikgeschichte

Mit 50 Jahren und quasi zu seinem Geburtstag erhält David Bowie einen Stern auf dem berühmten Hollywood Walk of Fame. Verdient.

Paul McCartney wird von Queen Elizabeth zum Ritter geschlagen. Seit diesem Tag darf er sich Sir Paul McCartney nennen.



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