Musiker*innen vs. KI: Aufruf für die Zukunft einer ganzen Branche

Musiker*innen vs. KI: Aufruf für die Zukunft einer ganzen Branche

Der offene Brief der Artists Rights Alliance

In einer Welt, in der die Grenzen zwischen Technologie und Kreativität zunehmend verschwimmen, haben sich mehr als 200 Musikerinnen und Musiker, darunter namhafte Künstler*innen wie Billie Eilish, Nicki Minaj oder Greta Van Fleet, in einem offenen Brief für einen verantwortungsvollen Umgang mit künstlicher Intelligenz in der Musikindustrie ausgesprochen.

Stop Devaluing Music

Mit diesem Brief, initiiert von der gemeinnützigen Organisation Artist Rights Alliance, fordern Musiker*innen aus allen Genre KI-Entwickler*innen, Technologieunternehmen, Plattformen und digitale Musikdienste auf, den Einsatz von KI-Technologie, die die Rechte und den Wert menschlicher Künstler*innen verletzt und entwertet, zu stoppen.

Worum geht's?

Die Unterzeichner*innen des Briefes erkennen zwar den potenziell positiven Impact von KI an, wenn sie verantwortungsvoll genutzt wird, kritisieren jedoch, dass große Unternehmen die Werke von Musiker*innen nutzen, um ihre KI-Modelle ohne Erlaubnis zu trainieren. Der Brief hebt hervor, dass KI "enorme Bedrohungen" für die Rechte der Künstler*innen an Privatsphäre, Identität, Musik und Lebensunterhalt darstellt und dass die finanziellen Auswirkungen auf arbeitende Musiker*innen "katastrophal" wären.


"Angriff die menschliche Kreativität stoppen"

...so der Tenor des Briefes. Es geht darum, gegen den räuberischen Einsatz von KI zu kämpfen, der darauf abzielt, die Stimmen und Erscheinungsbilder professioneller Künstler*innen zu imitieren und zu kopieren, aka zu stehlen. Die Rechte von Schöpfer*innen – egal ob Musik oder andere Bereiche der Kreativbranche – werden durch KI oft verletzt und ganze Branchen könnten damit zerstört werden.
"This assault on human creativity must be stopped. We must protect against the predatory use of AI to steal professional artists' voices and likenesses, violate creators' rights, and destroy the music ecosystem."


Mit KI-Expertin Gitta Kutyniok haben wir bereits im Interview über die Risiken und Chancen von künstlicher Intelligenz gesprochen. Du kannst es hier nachlesen.


Was sind die genauen Forderungen des offenen Briefes?

Alle KI-Entwickler*innen, Technologieunternehmen, Plattformen und digitalen Musikdienste sollen sich verpflichten, keine KI-Musikgenerierungstechnologie, Inhalte oder Tools zu entwickeln oder einzusetzen, die die menschliche Kunstfertigkeit von Songwriter*innen und Musiker*innen untergraben oder ersetzen oder ihnen eine faire Entlohnung für ihre Arbeit verweigern könnte.

Zwar betont der Brief auch die positiven Aspekte des technischen Fortschritts, spricht sich aber eindeutig für eine Balance aus:
"Make no mistake: we believe that, when used responsibly, AI has enormous potential to advance human creativity and in a manner that enables the development and growth of new and exciting experiences for music fans everywhere."

Die Unterzeichner*innen des Briefes und die Artists Rights Alliance fordern eine Zukunft, in der Technologie und Kunst harmonisch koexistieren, ohne dass die eine die andere überschattet oder ausbeutet. Den kompletten Brief und eine Liste aller Musiker*innen und Bands, die diesen unterzeichnet haben, findest du übrigens hier.

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