Wahlregistrierung bei einem Konzert?

Wahlregistrierung bei einem Konzert?

Das geht bei der aktuellen Tour von Ariana Grande

Ohne Registrierung keine Wahl. Um mehr junge Wähler*innen zu erreichen bietet eine Organisation die Registrierung bei Konzerten an.

In den USA ist alles ein bisschen anders: Die Autos sind größer, die Gesetze kurioser, Alkohol gibt es erst ab 21 und ja, auch die Wahlen laufen anders ab als du es von Deutschland gewöhnt bist. 

Erst Registrierung, dann Wahl

In den USA gibt es keine Meldeämter. Damit du an einer Wahl teilnehmen kannst, musst du dich deshalb selbstständig registrieren. Für viele Wähler*innen scheint das eine hohe Hürde zu sein, jedenfalls wird es als ein Grund für die relativ niedrige Wahlbeteiligung in den USA angesehen. In der Regel geben dort nur 50 Prozent der Berechtigten ihre Stimme ab. Zum Vergleich: Bei den letzten Bundestagswahlen in Deutschland lag die Wahlbeteiligung bei 76,2 Prozent. 

Registrierung vor Konzert - oder per SMS

Um die Wahlbeteiligung zu erhöhen, muss zunächst also die Anzahl der Registrierung erhöht werden. Die Non-Profit Organisation HeadCount hat das erkannt und versucht, den Aufwand der Registrierung möglichst gering zu halten. Ihre Idee: Im Vorfeld von Konzerten hat die Organisation Stände aufgebaut, bei denen sich die Wähler*innen registrieren lassen können.


Aktuell ist die Organisation bei allen Konzerten von Ariana Grande dabei. Bei ihrer aktuellen Sweetener World Tour wird sie insgesamt 47 Konzerte in den Vereinigten Staaten spielen. Wer nicht Konzert und Wahlregistrierung verbinden möchte, der kann auch einfach das Stichwort ARIANA an die Nummer der Organisation schicken. Damit ist es auch möglich, sich als freiwillige/r Helfer*in anzumelden oder sich eine Erinnerung an seinem 18. Geburtstag schicken zu lassen, um das Registrieren nicht zu vergessen. 

Genau das könnte auch ein Problem sein: Denn mal ehrlich, wer von den Ariana Grandes Fans ist denn bereits volljährig und damit alt genug, um an Wahlen teilzunehmen? Trotzdem ist das Feedback im Großen und Ganzen eher positiv.




Es ist nicht das erste Mal, dass die Non-Profit Organisation Headcount mit Musiker*innen zusammenarbeitet. Im Vorfeld der Konzerte von großen, international bekannten Stars wie beispielsweise Jay Z, Sia, oder auch Drake wurden bereits Wähler*innen registriert. Aber auch egoKünstler*innen haben mitgeholfen, mehr junge Menschen zum Wählen zu bewegen: Mac DeMarco, Billie Eilish, CHVRCHES, Odesza, The Decemberists, Amanda Palmer, Franz Ferdinand, MGMT, Portugal. The Man und viele mehr.

Die Organisation gibt es seit 2004 und in den letzten 15 Jahren haben sich deswegen eigenen Angaben zufolge rund 470.000 Wähler*innen registrieren lassen. 

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