Mit KI bedrohte Walarten schützen

Mit KI bedrohte Walarten schützen

So könnte der Atlantische Nordkaper gerettet werden

Von  Miriam Fischer
Eine künstliche Intelligenz könnte in Zukunft eine seltene Walart vor dem Aussterben retten - und vielleicht auch andere bedrohte Arten schützen.


Der Atlantische Nordkaper

Der Atlantische Nordkaper aka Eubalaena glacialis ist ein bis zu 18 Meter lange Wal, der an der amerikanischen Ostküste und den Küsten Frankreichs und Englands vorkommt. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts soll es noch um die 100.000 Stück gegeben haben, heute ist dieser Wal eine der am stärksten vom Aussterben bedrohten Tierarten – Es gibt noch um die 350 Tiere, davon ungefähr 100 gebärfähige Weibchen. 

In der Antike lebte der Atlantische Nordkaper übrigens auch in der Straße von Gibraltar. Dort setzt sich heute die NGO firmm für Wale und Delfine ein. Einen Artikel dazu findest du hier.

Früher litten die Wale vor allem unter Walfänger*innen

Der Atlantische Nordkaper kann maximal 8km/h schnell schwimmen – Zum Vergleich: Ein Blauwal erreicht 44km/h und ein Finnwal 48km/h. Außerdem bestehen 40 Prozent des Körpergewichts des Atlantischen Nordkapers aus einer mehreren Zentimeter dicken Fettschicht, aus der Tran beziehungsweise Fischöl ausgekocht werden kann. Diese Fettschicht wird auch Blubber genannt und keine andere Walart hat einen so hohen Blubber-Anteil wie der Atlantische Nordkaper. 

Deshalb waren diese Wale ein sehr beliebtes Ziel von Walfänger*innen und wurden im 17. und 18. Jahrhundert fast ausgerottet. Island ist übrigens eines der letzten Länder der Welt, in dem es Waljagd gibt und das Einzige, wo größere Finnwale getötet werden dürfen. Warum dort das Walschlachten nach einer dreimonatigen Pause wieder erlaubt ist, erfährst du hier.



Heute haben diese Wale mit anderen Problemen zu kämpfen

Obwohl Walfang seit Mitte de 19. Jahrhunderts in vielen Ländern verboten ist - und der Atlantische Nordkaper seit 1935 unter Schutz steht - hat sich sein Bestand bis heute nicht erholt. Im Gegenteil: Seit über zehn Jahren sinkt er wieder und zur häufigsten Todesursache zählen Kollisionen mit Schiffen und das Verfangen in Fischereileinen. Allgemein leiden die Wale vor allem unter dem Schiffsverkehr, der Überfischung und der Verschmutzung der Ozeane.

Besonders die Hummer- und Krabbenfischerei im Nordosten der USA und Kanada bedroht die Wale

Und Europa ist eine der Hauptabnahmeregionen von Hummer und Krabben aus den USA. Um diese zu fangen werden Fallen am Meeresboden aufgestellt und durch Leinen mit Bojen an der Wasseroberfläche verbunden, in denen sich die Wale leicht verfangen können. Da die Tiere vor allem in Küstennähe zu Hause sind, leiden sie zudem unter Strandtourismus und Bohrplattformen zur Ölgewinnung. Gleiches gilt außerdem für die Ruderfußkrebsart, von der sich die Wale hauptsächlich ernähren würden.



Mit KI bedrohte Walarten schützen

Aktuell werden Walbestände hauptsächlich durch Forschungsschiffe überwacht, die auf gut Glück durch den Ozean fahren, bis sie auf eine Gruppe Wale stoßen. Das ist weder besonders effektiv oder kosteneffizient, noch besonders umweltfreundlich. Das soll sich nun mit einer neuen Technologie ändern, die von der Universität von East Anglia in Norwich in Partnerschaft mit der Scottish Association for Marine Science entwickelt wurde.



In ihrer Debütsingle "If Everybody Listened" greift die Musikerin Polar Noir übrigens auch das Thema Meeresschutz auf.


Gezielte Ortung der Tiere

Mithilfe einer künstlichen Intelligenz sollen Wale besser überwacht und geortet werden können. Dafür nehmen Mikrofone unter Wasser Geräusche auf, welche in Echtzeit von der KI analysiert werden. Die KI ist darauf ausgerichtet, die Geräusche des Atlantischen Nordkapers von anderen Geräuschen wie Schiffen oder Bohrungen, aber auch anderen Walarten zu unterscheiden. So können Atlantische Nordkaper endlich gezielt geortet, wodurch die Überwachung wesentlich genauer wird und das Lebewesen besser geschützt werden kann.

Diese Methode könnte in Zukunft auch für die Überwachung anderer Tierarten genutzt werden. Zum Beispiel für die Überwachung von speziellen Vogelarten in lauten Großstädten.




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