Eine leckere Mahlzeit
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Das letzte Mahl

Henry Hargreaves macht auf die Todesstrafe aufmerksam

Der Fotograf Henry Hargreaves thematisiert die Todesstrafe auf seine ganz eigene Art und Weise.

Wir sind fasziniert vom Bösen

In Serien, Filmen, Zeitschriften und Podcasts werden echte Verbrechen wieder aufgerollt und nacherzählt. Geschichten über Mörder wie Ted Bundy werden auf Netflix zuhauf gestreamt und True Crime-Formate gehören zu den beliebtesten Podcasts auf Spotify. Eine Liste der spannendsten Formate haben wir dir hier zusammen gestellt.

Was aber selten thematisiert wird ist die Tatsache, dass Verbrecher*innen in einigen Staaten der USA und vielen anderen Ländern noch zum Tode verurteilt werden. 

Henry Hargreaves macht mit seinen Fotografien auf die Todesstrafe aufmerksam.

Auf den ersten Blick erwartet man hinter der Kunst von Henry Hargreaves keine Auseinandersetzung, mit derart schweren Themen. Auf seiner Instagram-Seite gibt es zum Beispiel Fotos von einem brennenden Donut, einem frittierten iPad oder Fast Food in Regenbogenfarben. 
Der Fotokünstler, der vor allem für seine Fotografien von Essen bekannt ist, hat sich mit den letzten Mahlzeiten von Verbrecher*innen aus der Todeszelle beschäftigt.

Oft sind die Fotografien des Neuseeländischen Künstlers allerdings sehr politisch.

In seiner Reihe "Fortune of a Nation" hat er Zitate von Donald Trump als Glückskeks-Weisheiten abgelichtet. 

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Fortunes for a Nation. The leaders wisdom packed into these little orange surprises... 🥠

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Die größte Bekanntheit erlangte er aber mit seinen Fotoserien, die auf die Todesstrafe aufmerksam machen. 

Weltweit gibt es noch 56 Länder, in denen Todesstrafen durchgeführt werden. In den USA ist die Todesstrafe im Moment in 29 Bundesstaaten legal: In den letzten 40 Jahren wurde in den USA bei 1.400 Menschen die Todesstrafe vollstreckt, 150 davon waren unschuldig. Zwar wird die Todesstrafe nicht mehr in jedem Bundesstaat in dem sie erlaubt ist auch ausgeführt, dennoch gab es allein dieses Jahr schon vier Hinrichtungen in den USA (Stand 25. Februar 2020). Alle durchgeführten Todesstrafen der USA können hier online eingesehen werden.

Nachgestellte Henkersmahlzeiten

Zum Tode verurteilte Verbrecher*innen dürfen sich häufig ihre letzte Mahlzeit aussuchen - die Henkersmahlzeit. Diese Tradition hat der Fotokünstler in zwei Fotoreihen in den Fokus gerückt. Dabei hat er die letzten Mahlzeiten, die in der Todeszelle zu sich genommen wurden, nachgekocht und fotografiert.

2011 machte Henry mit seiner Serie "No Seconds" zum ersten mal auf die Todesstrafe aufmerksam.

Er stellte dafür die Henkersmahlzeiten von Schwerverbrechern wie Ted Bundy oder Timothy McVeigh nach. Seine zweite Reihe "A Year Of Killing" dokumentiert die letzten Mahlzeiten von Personen, die im Jahr 2016 in den USA zum Tode verurteilt wurden. Insgesamt waren das 20.


Die Informationen über die Henkersmahlzeiten gibt es im Internet. Henry Hargreave hat die Gerichte dann nach seiner Vorstellung nachgestellt.

Das kurze Video gibt einen Einblick, wie die Fotos entstanden sind:

 


Veraltete Praktik - jedoch immer noch präsent

Auch wenn die Todesstrafe für uns ein Relikt aus der Vergangenheit ist: In vielen anderen Ländern wird sie nach wie vor noch legal durchgeführt. Mit seiner Kunst rückt Henry Hargreave die unmenschliche Art der Bestrafung ins Blickfeld und stößt einen Diskurs an.

Die Anzahl der Hinrichtungen in den USA nimmt zwar stetig ab, verboten ist sie aber in vielen Orten der Welt nicht. Menschenrechtsorganisationen setzen sich seit Jahrzehnten für die weltweite Abschaffung der Todesstrafe ein. Eine dieser Organisation ist Amnesty International, die auf ihrer Seite über die Todesstrafe informieren.

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