Faszinierende Lost Places in Wien

Faszinierende Lost Places in Wien

Urban Exploring in und um Wien

Mystische Orte mit jeder Menge Vergangenheit und einem postapokalyptischen Flair – diese Lost Places sind etwas ganz Besonderes.


Lost Places - eine Welt für sich

Die Erkundung von verlassenen Gebäuden nennt sich Urban Exploring, kurz Urbex. Die Urbex-Community ist eher underground unterwegs und die Adressen der Lost Places werden nicht wie Restaurant-Tipps im Internet geteilt, sondern gerne vor der Öffentlichkeit geheim gehalten. Zum einen, weil die Orte so geschützt werden sollen, zum anderen, weil das Suchen und Entdecken eben ein Teil der Urban Exploring-Experience ist. Wir leaken jetzt hier also auch keine absoluten Urbex-Geheimtipps, sondern stellen ein paar Orte vor, die sowieso schon öffentlich bekannt sind. Abgesehen davon hat Urbexing eine weitere wichtige Regel:
Take nothing but photos, leave nothing but footprints.

In anderen Worten: Verlasse die Orte so, wie du sie vorgefunden hast. Und noch ein Hinweis vorab: Oft haben Lost Places noch einen Besitzer oder eine Besitzerin, unbefugtes Betreten kann also Konsequenzen nach sich ziehen. Am besten holt man sich vorab die Erlaubnis und was sowieso klar ist – Absperrungen, Tore, Gitter und Zäune dürfen nicht einfach ignoriert werden.

Lost Places in und um Wien

Die Ruinenvilla

Die Ruinenvilla liegt im 14. Bezirk und entstand um 1850 im Dehnepark, der für Fürstin Maria Antoine Paar angelegt wurde. Das Grundstück inklusive des Gebäudes, das von Anfang an in Ruinenoptik gebaut wurde, übernahm später der Schauspieler und Regisseur Willi Forst – weswegen die Villa auch als Willi-Forst-Villa bekannt ist. 1969 gab er das Areal dann aber auf und verkaufte es an die Stadt Wien. Seit 1973 ist der umliegende Dehnepark für die Öffentlichkeit zugänglich, die Ruinenvilla wurde allerdings nicht wieder verkauft und verfällt seit Jahrzehnten immer mehr. Inzwischen ist das, was vom Gebäude übrig geblieben ist, umzäunt und das Betreten ist verboten – aber auch von außen bekommt man einen guten Eindruck. 

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Der Luftschutzbunker Floridsdorf 

Der achteckige Hochbunker in der Gerichtsgasse entstand 1944, wurde jedoch nie wirklich zu Ende gebaut. Für den Bau wurden jüdische Zwangsarbeiter*innen aus Ungarn eingesetzt, viele von ihnen starben dabei, worauf inzwischen auch ein Hinweisschild am Bunker aufmerksam macht. 1945 wurde versucht, das Gebäude zu sprengen, dabei stürzte allerdings nur die oberste Decke ein – der Rest des Gebäudes steht bis heute leer. Außerdem gibt es in Floridsdorf diesen Luftschutzkeller:
@jerryously Unterwegs in einem alten Luftschutzkeller/Bunker in Wien Floridsdorf! | #wien #urbex #bunker #geschichte #lostplace ♬ Horror, suspense, weirdness, ghost, UFO - Zassh

Das Schloss Pottendorf

Die barocke Schlossanlage mit zugehöriger Kapelle und Landschaftsgarten wurde bereits im 11. Jahrhundert gebaut und war lange im Besitz der Familie Esterházy. 1945 soll sie von einer Bombe getroffen worden sein, anschließend wurde vieles geplündert und zerstört und das Schloss wurde jahrzehntelang dem Verfall überlassen. 2006 erwarb die Gemeinde Pottendorf dann das Grundstück und begann mit den Restaurierungsarbeiten der Anlage. Die Schlossruine darf aktuell nicht betreten werden, seit 2009 ist zumindest aber der Park wieder für die Allgemeinheit zugänglich und 2018 wurde auch die Kapelle wiedereröffnet. 

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Das Sanatorium Wienerwald 

Das ehemalige Lungensanatorium in Feichtenbach, etwa eine Stunde von Wien entfernt, wurde Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut und war ein Erholungsort für wohlhabende Patient*innen. Während der NS-Zeit 1938 wurde das Gebäude beschlagnahmt und ging an den Lebensborn e.V., einen Verein, der das Ziel hatte, "die Erhöhung der Geburtenziffer 'arischer' Kinder herbeizuführen". Nach Kriegsende wurde das Areal immer wieder anders genutzt: als Heim für unterernährte Kinder, Austragungsort für die Staatsmeisterschaften im Bahnengolf oder zuletzt als Hotel. Seit 2002 steht der riesige Gebäudekomplex allerdings leer und verfällt zunehmend. Auch dieser Lost Place darf inzwischen nicht mehr betreten werden – der Eingang soll videoüberwacht und Security vor Ort sein.

@about_bridget #lostplaces #austria #wienerwald #lostplacesaustria #sanatorium ♬ when the party's over - Billie Eilish

Das Haus der 1000 Geschichten

Der Gebäudekomplex am Rande von Wien entstand 1931 und wurde – genau wie das Sanatorium Wienerwald – während der NS-Zeit beschlagnahmt. 1946 wurde es dann wieder zu einem Erholungs- und Schulungsheim, was es auch vor dieser Beschlagnahmung war. Seit einigen Jahren ist der Komplex allerdings verlassen und verfällt – zu Beginn war noch jede Menge Interieur vorhanden, was den Lost Place um so faszinierende gemacht hat, inzwischen soll allerdings einiges nicht mehr vor Ort zu finden sein.



Hier findet du übrigens noch weitere Lost Places und hier findest du einige Lost Places, die einmal Freizeitparks waren

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