Aus den Highlights unserer Themenwoche "Geht's noch?" haben wir uns fünf Punkte herausgepickt, die wir diese Woche dazu gelernt haben.
5 Dinge über die Entscheidung: Neukaufen oder Reparieren, Besitzen oder Mieten?
1. Neu heißt nicht immer gleich besser wenn es zum Beispiel um die Klimabilanz geht.
Oft heißt es, das auch ein Neukaufen gut für die Umwelt sein kann, wenn zum Beispiel ein neuer Kühlschrank energieeffizienter ist als der alte. Wir haben mit dem Experten und Elektroreparateur Heinrich Jung von der Blitzblume gesprochen und er sieht diese Aussage tatsächlich eher kritisch.
"Neue Geräte sparen so viel Energie, also ist es sinnvoll, alte unter Umständen gar nicht zu reparieren - Das ist die Erzählung der Industrie. Das Narrativ stimmt aber in der Regel nicht."
Vielleicht ist der neue, energieeffiziente Kühlschrank größer als der alte und das würde bedeuten, dass er spezifisch zwar weniger Energie benötigt, absolut aber trotzdem mehr. Wenn man wissen will, ob der alte Kühlschrank mehr Energie braucht als der neue, dann muss man wirklich messen, sagt Heinrich Jung. Und selbst wenn das neue Gerät absolut gesehen sparsamer ist, dafür aber nur vier Jahre hält, ist auch nichts gespart. Bei jedem neuen Gerät muss man sich also zusätzlich die Frage stellen, wie lange dieses Gerät funktionieren und einen Spareffekt erwirtschaften muss, um die Energie, die zur Herstellung nötig war, auszugleichen.
2. Eine Traumabewältigungsprozess besteht grob aus drei verschiedenen Phasen.
Sich selbst zu reparieren ist ein harter und langer Weg, gerade wenn etwas sehr gravierendes passiert ist. Der Weg zurück zur Normalität fängt für die meisten in verschiedenen Behandlungen an. Diese besteht grundsätzlich aus drei verschiedenen Phasen: der Stabilisierungsphase, der Konfrontation und der Neuorientierung. Was genau in diesen Phasen passiert und wie sich ein Trauma eigentlich äußert erfährst du
hier im Interview mit Dr. Manon Feuchtinger.
3. The Strokes hatten ziemlich viel Pech beim Release ihres Debüts - und beim Versuch die Karriere neu anzukurbeln.
Auf Festival Line Ups entdeckt man sie immer wieder: Bands, von denen man dachte, sie gäbe es schon lange nicht mehr. Dazu gehören auch The Strokes. Begonnen hat es Anfang des Jahrtausends, als The Strokes als Urknall eines Indie-Revivals gefeiert wurden, das den Sound einer ganzen Dekade beeinflussen sollte. Nach der EP
The Modern Age wartete die Popwelt im Herbst 2001 auf das erste Album der Band
Is This It. Doch durch 9/11 hatte die breite Masse zu dieser Zeit nicht unbedingt Interesse an einem Debütalbum von fünf Retrorockern aus gutem Hause. Das Album zählt heute zwar zu den Klassikern der Rockgeschichte, aber der Hype hält sich nicht lange. Das zweite Album verkauft sich nur halb so gut und spätere Werke bestärken die Ansicht, dass The Strokes passé sind. Trotzdem (zum Glück!) erschien letztes Jahr im April die neue Platte
The New Abnormal. Der gewählte Zeitpunkt war mit dem Beginn der Pandemie mal wieder beschissen. Doch das bombastische Konzert, das sie zwei Monate davor noch in Berlin spielen durften, gibt uns Hoffnung. Noch mehr Künstler*innen, die ihre Karrieren reparieren wollten, stellen wir dir
hier vor.
4. In Thüringen wird die Reparatur von Elektrogeräten jetzt mit einer Prämie im Wert von bis zu 100 Euro bezuschusst.
So soll Elektroschrott künftig reduziert werden. Ziel der Reparaturprämie ist es, Elektroschrott zu reduzieren. Nach Angaben des Umweltministeriums wächst die Menge an Elektroschrott pro Jahr um bis zu fünf Prozent. In Deutschland waren es 2019 um die 19 Kilogramm pro Einwohner*in. Das Modell-Projekt in Thüringen ist bisher einzigartig in Deutschland, Vorbild war vermutlich ein ähnliches Projekt in Österreich. Aber was in einem Bundesland gut angenommen wird und funktioniert, könnte auch auf Bundesebene eine Lösung sein. Mehr dazu erfährst du
hier.
5. Ein Schritt, um unseren Planeten zu reparieren, wäre zum Beispiel eine bewusstere Ernährung.
Unsere Ernährung hat viel mit dem Klima zu tun, weswegen wir allerdings auch die Macht haben, über eine regulierte Ernährung einiges für den Klimaschutz zu tun. Fakt ist beispielsweise, dass eine pflanzlichbasierte Ernährung um ein Vielfaches umweltfreundlicher ist als eine tierische. Ein Kilo Rindfleisch setzt um die 14 Kilo Kohlendioxid frei. Ein Kilo Bohnen hingegen verursacht lediglich 150 Gramm davon. Bei Obst liegen wir bei circa 500 Gramm pro Kilo. Hinzu kommen die Futtermittel der Nutztiere: Von 269 Millionen Tonnen Sojabohnen werden 80 Prozent zu Schrot verarbeitet. Würde nicht fast das ganze angebaute Soja und Getreide für Futtermittel draufgehen, könnten geschätzt bis zu vier Milliarden Menschen mehr ernährt werden - das wäre eine realistische Chance, den Welthunger zu besiegen. Mehr dazu erfährst du
hier.
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