Aus den Highlights unserer Themenwoche "Der Vielfalt eine Stimme - Die Bundestagswahl 2021" haben wir uns fünf Punkte herausgepickt, die wir diese Woche dazu gelernt haben.
5 Dinge zu Demokratie, Politik und Wahlen
1. Die Hälfte aller Wahlberechtigten kommt aus gerade einmal drei Bundesländern.
12,8 Millionen Wahlberechtigte kommen dieses Jahr aus Nordreinwestfahlen, 9,4 Millionen aus Bayern und 7,7 Millionen aus Baden-Württemberg. Insgesamt gibt es zur Bundestagswahl 2021 schätzungsweise 60,4 Millionen Wahlberechtigte.
2. In Brandenburg kannst du aufgrund eines Fehlers für eine Katze abstimmen.
Genauer gesagt für Kater Bobby. In einer kleinen Gemeinde steht am Sonntag neben dem unabhängigen Kandidaten Michael Gabler auch dessen Kater Bobby auf dem Wahlschein. Grund dafür ist einfach ein Fehler - als Michael seine Unterstützerunterschriften beim Wahlleiter einreichte, wurde er zusätzlich nach persönlichen Daten gefragt - auch nach einem Kennwort. Das Kennwort wird auf dem Wahlschein mit abgedruckt und dient dazu, Kandidat*innen näher zu beschreiben (andere wählten beispielsweise "Demokratie verteidigen" oder "Familienpartei"). Michael verstand das "Kennwort" allerdings als eine Art Passwort und gab deshalb den Namen seines Katers an: Bobby. Die Wahlzettel wurden gedruckt, bevor der Fehler auffiel und kann nun nicht mehr behoben werden. Kater Bobby hält scheinbar nichts von Politik und ist mittlerweile von zu Hause weggelaufen.
3. 1972 gab es bei der Bundestagswahl mit 91,1 Prozent in Westdeutschland die höchste Wahlbeteiligung.
Durchschnittlich lag die Beteiligung bis 1983 über 85 Prozent - seit 1987 lag sie jedoch meist unter 80 Prozent. Bei der Bundestagswahl 2017 war die Wahlbeteiligung in den Wahlkreisen München - Land am höchsten (83,9 Prozent), gefolgt von Starnberg - Landsberg am Lech (82,9 Prozent) und Stuttgart I (82,7 Prozent). Am niedrigsten war die Beteiligung damals im Wahlkreis Duisburg II (64,7 Prozent), Anhalt (65,9 Prozent) und Harz (66,6 Prozent). Bundesweit gab es 2009 die bisher historisch niedrigste Wahlbeteiligung - nur 70,8 Prozent gaben ihre Stimme ab.
4. Medien und Umfragen können Wahlentscheidungen beeinflussen.
Carsten Reinemann untersucht die Wirkung von Medienberichterstattung auf Wahlentscheidungen. Er schreibt den Medien eine wesentliche Rolle für die Meinungen der Wähler*innen zu. Scholz habe vor allem davon profitiert, dass so viel über die Fehler der anderen beiden berichtet wurde. Auch Umfragen und Berichte darüber, welche*r Kandidat*in aktuell vorn liegt, beeinflusst laut Carsten Reinemann Wähler*innen. Auf Wahlkämpfer*innen der CDU kann es zum Beispiel demotivierend sein, zu sehen, dass die eigene Partei oder Kandidat keine guten Ergebnisse erzielt - oder dazu anspornen, noch mehr zu geben.
Mehr dazu erfährst du hier im Interview.
5. Bei der U18-Bundestagswahl hätten Die Grünen gewonnen.
250.000 Kinder und Jugendliche unter 18 konnten vom 10. bis 17. September ihre Stimme bei der U18-Bundestagswahl abgeben. 21 Prozent der zukünftigen Wähler*innen hätten für Die Grünen gestimmt, 19,28 Prozent für die SPD und 16,89 Prozent für die CDU/CSU. Weitere Ergebnisse siehst du hier:
Artikel teilen: