Ausgewählter Journalismus

Ausgewählter Journalismus

Maximilian Rosch von piqd im Interview

Von  Elise Hoffmann (Interview)
Maximilian Rosch ist Chefredakteur von piqd, einer Plattform für journalistische Empfehlungen. Elise hat mit ihm über die Abkehr von Printmedien und die Notwendigkeit von gutem Journalismus gesprochen.


Was ist piqd?

piqd ist eine Onlineplattform für digitalen Journalismus, von Artikeln über Hörbeiträge bis zu Dokumentationen. 100 Kurator*innen arbeiten für die Programmzeitung und versorgen die Leser*innen mit handverlesenem Journalismus. Die sogenannten piqer*innen durchstöbern täglich das Netz; wenn ihnen etwas besonders auffällt, schreiben sie eine Empfehlung - ein piq - in der sie erklären, worum es darin geht und warum der Inhalt spannend ist.
  • Maximilian Rosch von piqd zu Gast bei Elise
    Das komplette Interview zum Anhören

Anlass zur Gründung 2015 war der Mangel an Angeboten, die einen Überblick über verschiedenen Quellen verschafften. So wurde piqd ins Leben gerufen mit dem Versuch, gute Inhalte aus der Masse herauszufiltern und hervorzuheben. Die Spanne beginnt bei den großen Tages- und Wochenzeitungen, aber auch Wissenschaftsblogs und nischige Angebote finden in den 19 Themenkanälen ihren Platz.
"Es geht wirklich darum, auch mal tiefer in ein Thema einzusteigen, sich einzulassen auf nischigere Themen, auf Themen, die man sonst gar nicht so spannend findet. Eine Rückmeldung von Leser*innen, die uns immer besonders freut ist, wenn sie schreiben: 'Ich hab wieder was gelesen, darauf wäre ich ohne euch nie gestoßen.'" – Maximilian Rosch

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Die Zukunft des Journalismus

Max glaubt, das Medienkonsumverhalten wird sich stark verändern – weg von Printmedien hin zu digitalen Angeboten. Tageszeitungen werden sich zu Wochenzeitungen wandeln; obwohl guter Journalismus durch Fake-News und Verschwörungstheorien immer wichtiger werde. Er sei die vierte Gewalt in der Demokratie, um Missstände aufzudecken und die Politik immer im Blick zu halten.
"Es ist auch ein bisschen Eigenverantwortung, immer zu schauen und sich nicht darauf zu verlassen, was die Tante mir im WhatsApp-Chat schickt, sondern vielleicht selber nochmal zu recherchieren." – Maximilian Rosch

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Ein weiterer Aspekt, der sich laut Max in den nächsten Jahren verändern wird, ist eine verstärkte Leser*innenorientierung, vor allem in den großen Angeboten. Außerdem wird der Medienkonsum vielschichtiger und wir werden auf mehr Quellen zurückgreifen.
Ein letzter Punkt, den Max im Interview genannt hat, ist, dass der Journalismus personenbezogener wird. Momentan halte sich der Großteil der Journalist*innen eher im Hintergrund auf, es wird aber immer mehr prominente Gesichter wie MrWissen2Go oder Eva Schulz von Deutschland3000 geben, bei denen die Zuschauer*innen ein Grundvertrauen in die Inhalte haben.

Festhalten kann man also: Journalismus wird immer wichtig bleiben – nur die Art und Weise, wie wir ihn konsumieren, wird sich verändern.

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