Vorfreude aufs Maifeld Derby 2018

Julian (Musikchef) freut sich besonders auf Sudan Archives

"Eigentlich halte ich die Geige für ein schlimmes, von Satan persönlich für die Folter menschlicher Ohren erschaffenes Instrument, aus dem bis auf ganz wenige Ausnahmen kein einzig erträglicher Ton in der langen Geschichte stammt. Puh, der Stachel saß tief. Sudan Archives aus L.A. hat ihn ein wenig lösen können. Ein bisschen psychedelischer Elektro, ein bisschen afrikanischer Folk, in der Stimme ganz viel Soul. Damit ist sie jetzt schon seit ein paar Monaten auf meinen privaten Playlisten. Ich freu mich sehr auf eine weitere Geigenphobie-Therapiestunde, diesmal sogar live."

Sebastian (auch manchmal Musikchef) freut sich besonders auf Jon Hopkins

"Ich freu mich dieses Jahr am allermeisten auf Jon Hopkins. Vor Jahren hat mich Kollegin Sandra mal auf ein Konzert von ihm mitgeschleppt, und obwohl ich gar kein großer Fan von elektronischer Musik war, und nüchtern (was beim Maifeld Derby nicht der Fall sein wird?), hat mich Jon Hopkins komplett in eine andere Dimension katapultiert. Musikalisch, aber auch durch seine echt ziemlich beeindruckende Licht- und Video-Show. Da schweift man echt schnell ab und weiß gar nicht so genau, wo man genau landet. Egal, seitdem bin ich jedenfalls Fanboy und beim Maifeld Derby 100% irgendwo ganz vorne, hoffentlich sehr sehr glücklich verstrahlt."

Sandra (Moderatorin) freut sich besonders auf die EELS

"Ganz ehrlich, ich freue mich so ziemlich auf das gesamte Lineup vom Maifeld Derby. Auch wenn ich Bands wie Black Rebel Motorcycle Club, The Kills, Editors oder Jon Hopkins schon gesehen habe, freue ich mich sehr auf ein weiteres Mal. Ein großer Anteil meiner Vorfreude gilt allerdings dem Auftritt der Eels. Die hätte ich vor vielen Jahren beinahe mal in Shanghai gesehen, doch ihr Konzert wurde damals in letzter Minute (als ich bereits vor der Bühne wartete und die Vorband schon gespielt hatte) abgesagt. Deswegen habe ich quasi eine jahrelang aufgestaute Vorfreude auf diese Band. Außerdem bin ich sehr gespannt auf die norwegischen Newcomer Great News, die ich auch noch nicht live sehen konnte."

Fabian (Musikredaktion) freut sich besonders auf Dälek

"Eigentlich kann ich mit Hip Hop grundsätzlich wenig anfangen, aber bei Dälek sieht das anders aus. Nicht dass ihre Musik unbedingt typisch für das Genre klingt, denn die Raps von MC Dälek stehen gar nicht im Mittelpunkt. Die Stimme ist weit hinter die düsteren, doomigen und experimentellen Sounds gemischt – ein ähnlicher Effekt wie bei My Bloody Valentine. Veröffentlicht hat die Band schon auf Mike Pattons Ipecac-Label, für eine kurios-geniale Zusammenarbeit waren sie mit den deutschen Krautrockern Faust im Studio. Noch dazu haben sie letztes Jahr als erste Hip Hop-Band auf dem legendären Metal-Festival Roadburn gespielt. Am treffendsten lässt sich Däleks Musik wohl mit Shoegazing Hip Hop beschreiben. Warum das Trio – obwohl die Death Grips etwa mit ganz ähnlichen Ideen bereits im Mainstream angekommen sind – noch unter dem Radar fliegt, ist mir ein absolutes Rätsel. Live sind die Jungs jedenfalls ein totales Ereignis und vor allem aufgrund einer beachtlichen Lautstärke im wahrsten Sinne des Wortes umwerfend."

Vitus (Musikredaktion) freut sich besonders auf Young Fathers

"Wenn eine Band es schafft ein komplett bestuhltes Theater zum Tanzen zu bringen, dann muss es sich ja eigentlich um eine richtig starke Liveband handeln. Die Young Fathers haben das vor ein paar Jahren in den Münchner Kammerspielen geschafft und dieses Jahr sehe ich sie endlich auf dem Maifeld Derby wieder. Die Band aus England ist momentan vor allem wegen politischen Aktionen in den Schlagzeilen, ihre Mischung aus Hip Hop und Pop ist aber unbestreitbar großartig. Ihr Debütalbum hat 2014 den Mercury Prize gewonnen und mit "Only God Knows" durften sie auch den zweiten Trainspotting Film vertonen. Ihr Konzert am Sonntag wird mich bestimmt aus der Nachmittagslethargie am letzten Festivaltag reißen."

Die Playlist mit all unseren Vorfreude-Acts