Musikgeschichte des Jahres 1968

Musikgeschichte des Jahres 1968

Musikgeschichte in unter drei Minuten

So haben Nina Simone, Johnny Cash und die Beatles das Musikjahr 1968 geprägt...

Die Welt 1968

Martin Luther King wird ermordet, in Paris kommt es zu den Mai-Unruhen, Stanley Kubricks Film 2001. Odyssey im Weltraum feiert Weltpremiere. In Dänemark läuft der erste Teil der Olsenbande.



Musik 1968

13. Januar 1968: Johnny Cash tritt live im Gefängnis von Folsom auf. Das Konzert vor den Sträflingen wird mitgeschnitten und vier Monate später als Album Live At Folsom Prison veröffentlicht. 

7. April 1968: Nina Simones veröffentlicht ebenfalls ein Live-Album. Es trägt den Namen Nuff Said, darauf zu hören unter anderem auch der Song "Why (the King Of Love Is Dead)", den sie dem ermordeten Martin Luther King widmet. 

27. April 1968: Sly und die gesamte Family Stone sind unglücklich. Nach dem gelungenen Start ihres Debüts möchte die Plattenfirma, dass das zweite Album zugänglicher wird, poppiger, mehr für den Mainstream – und die Band stimmt wider Willens zu. Dance To The Music wird ein voller Erfolg. Nicht nur der gleichnamige Song "Dance To The Music" schafft es weltweit in die Top Ten, das gesamte Album schafft es, das Sub Genre Psychedelic Soul weltweit bekannt zu machen und gleichzeitig den Weg zur Entwicklung der Funk Musik zu ebnen. Musikalisch besonders auffällig ist, dass alle Mitglieder der Family Stone in jedem Song singen, abwechselnd oder gleichzeitig. Oft greifen sie auch zum Scat Gesang. Dazwischen gibt es immer wieder prominent platzierte Instrumental Soli. In den kommenden Jahren hat Dance To The Music Einfluss auf die Musik der Jackson 5, der Temptations und vieler anderer Bands. Und auch heute noch ist es eine Platte, die wie keine andere für die perfekte Symbiose aus Sub-Genre-Verspieltheit und Mainstream-Zugänglichkeit steht. Psychedelic Soul für die Massen.


7. Juli: The Yardbirds treten das letzte Mal gemeinsam auf. Nach diversen Misserfolgen beendet die Band endgültig die Zusammenarbeit.  

22. November 1968: Die Beatles veröffentlichen ihr legendäres Weißes Album, ihr erstes und einziges Doppelalbum und ihr erstes Album überhaupt auf ihrem eigenen Label, Appel Records. Eigentlich heißt das Weiße Album so wie die Band selbst, nämlich The Beatles. Doch das schlichte, weiße Cover setzt sich schneller als Titel durch. Vielleicht gar nicht unpassend, denn zu dieser Zeit sind die Beatles alles andere als eine harmonische Band: Ringo Starr, Drummer der Gruppe, steigt freiwillig aus wegen künstlerischer Differenzen. Daher spielt Paul McCartney bei vielen Songs die Drums. Musikalisch ist das Weiße Album ein Ritt durch die unterschiedlichsten Stilrichtungen. Ob Pop, Rock, Progressive Rock, Country, Folk, Reggae oder Blues – man findet fast alle Genres auf der Platte. Inhaltlich geht es oft hochpolitisch und gesellschaftskritisch zu. So behandeln die Beatles beispielsweise die Bürgerrechtsbewegung in den USA oder auch die Pariser Mai-Unruhen. In konservativen Kreisen kommt das alles natürlich schlecht an. Aber genau dort wollen die Beatles auch gar nicht mehr punkten. Das Weiße Album ist dank seiner musikalischen Vielfalt und klaren Haltung ein Meisterwerk einer Band, bei der sich immer mehr abzeichnet, dass vielleicht zu viele unterschiedliche kreative Köpfe an ein und demselben Kunstwerk gleichzeitig werkeln. 



Randnotizen der Musikgeschichte

Jimi Hendrix wird für ein paar Stunden ins Gefängnis von Stockholm geworfen, weil er sich im Hotel mit seinem eigenen Bassisten betrunken prügelt. 



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