Geschichte des Kneipensports

Geschichte des Kneipensports

Alles wichtige zu den absoluten Klassikern

In geselliger Runde, mit einem kühlen Getränk in der Hand, den Feierabend ausklingen lassen... Jetzt noch eine Runde Kickern! Und nebenbei erklären wir dir hier jetzt, wie dein Lieblingskneipensport eigentlich entstanden ist.

Die Entstehung von Billard, Kegeln und Co.

Kneipensportarten wie Billard, Darts, Kegeln und Tischfußball haben ihren Ursprung in ganz unterschiedlichen Zeiten und Kulturen, doch sie alle haben eines gemeinsam: Sie sorgen für Spaß und Unterhaltung in geselliger Runde. Ob in eleganten Palästen oder rustikalen Pubs – diese Spiele haben sich über die Jahrhunderte hinweg zu festen Bestandteilen unserer Freizeitgestaltung entwickelt. In dieser Einführung werfen wir einen Blick auf die Entstehungsgeschichte dieser Spiele und erfahren, wie sie zu den beliebten Kneipensportarten wurden, die wir heute kennen.
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Wie ist Billard entstanden?

Genaue historische Angaben zur Entstehung fehlen zwar, aber es gibt einige Hinweise, dass schon im 15. Jahrhundert fröhlich Billard gespielt wurde. Dem Hofadel ist damals langweilig, eine neue Beschäftigung muss also her. Daraus entwickeln sich mehrere Spiele – unter anderem Billard – aber nicht in der heutigen Form…

Die Urform des Spiels findet draußen statt: Die Kugeln müssen zwischen Pfosten durch, die in der richtigen Entfernung platziert sind. Unter anderem wegen des Wetters verlegt der Adel den Spaß in die Paläste.
Schnell stellt sich aber heraus: Das Ganze ist eine teure Angelegenheit – vor allem für die Gastgeber*innen. Weder das Familienporzellan, noch teure Möbel oder elegante Fresken an den Wänden sind sicher vor den Kugeln…
Auch König Ludwig XI. hatte dieses Problem – gut, wenn man einen Hofschreiner hat. Der kam direkt mit einem Geniestreich um die Ecke und entwarf einen Tisch mit Banden und Stoffbezug – wohl die erste Form des Billardtisches, wie wir ihn heute kennen.

Die Kugeln sind damals aus Elfenbein, irgendwann setzt aber die Vernunft ein und andere Materialien kommen zum Einsatz. Die unterschiedlichen Formen wie Snooker, Pool oder Karambolage entwickeln sich über die Zeit – mit kleinen Unterschieden, aber alle mit Kugeln und natürlich einem Queue. Davon geht heute die größte Gefahr aus… Oder hast du noch nie ein Glas mit einer unbedachten Drehung abgeräumt…?

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Woher kommt Dart(s)?

Dass Jahrzehnte später tausende Fans auf so eine Scheibe blicken und das Bier in Massen fließt, hätte sich Brian Gamlin im Jahr 1896 wohl nicht träumen lassen, als er das bis heute gültige Punktesystem beim Dart erfand. Die Aufteilung der Felder von 1 bis 20 steht also seit weit über 100 Jahren.
Wann genau das Spiel selbst erfunden wurde, ist nicht geklärt, es muss wohl aber in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gewesen sein. Das Mutterland des Darts ist noch heute einer der Hauptschauplätze: Großbritannien. Dort spielt auch eine Geschichte, die den Dartsport richtig beliebt macht: Dart oder Darts ist damals zwar schon sehr beliebt, gilt aber als Glücksspiel. In der Öffentlichkeit, also auch in Pubs, ist es deshalb verboten. So kommt es, dass ein Pub-Besitzer aus Leeds 1908 wegen illegalem Glücksspiel vor Gericht steht. Während der Verhandlung kann er dem Richter allerdings glaubhaft demonstrieren, dass es sich beim Dart nicht um ein Glücksspiel handelt – er wirft nämlich Pfeile auf die Scheibe – und trifft! Dart wird daraufhin als Geschicklichkeitsspiel eingestuft und darf in Bars und Pubs gespielt werden.

Durch die Gründung von Vereinen und Verbänden wird der ehemalige Kneipensport immer professioneller und die Aufmerksamkeit steigt. Auch in Deutschland ist der Hype längst angekommen – spätestens als Gabriel Clemens 2021 als erster Deutscher das Achtelfinale der Darts-WM erreicht. Und so greifen auch hier immer mehr Menschen zu den Pfeilen: Seit 2020 sind die Mitgliederzahlen in Deutschland von rund 16.000 auf über 22.000 angestiegen. So und wir freuen uns jetzt schon wieder auf die nächste WM – entweder im Ally Pally oder doch daheim auf der Couch.

Was ist die Geschichte hinter dem Kegeln?

Klar, der Kegelsport hat teilweise ein etwas angestaubtes Image – aber so staubig haben wir es uns nicht vorgestellt… Durch archäologische Ausgrabungen in Ägypten wissen wir, dass hier schon 3500 v. Chr. ein ähnliches Spiel gespielt wurde.

In Europa entwickeln sich die Vorläufer des heutigen Kegelns aber doch etwas später, nämlich im 12. Jahrhundert. Vor allem beliebt als Glücks- oder Wettspiel bedeutet es für so manchen den finanziellen Ruin. Weil das nicht immer ohne Ärger abläuft, wird es in Deutschland 1335 verboten. Auch England zieht nach und König Eduard III. verbietet das Kegeln, sogar unter Androhung der Todesstrafe. In Frankreich kommt es 1454 zum Kegelverbot. Erst über 100 Jahre später darf wieder gekegelt werden, denn anlässlich von Kirchweihen ist der Sport wieder zugelassen.
Ende des 16. Jahrhunderts verliert das Kegelspiel seinen schlechten Ruf endgültig. Nicht zuletzt, weil auch der Hochadel und die Kirchvertreter*innen entdecken, dass das, was der Pöbel da macht, Spaß bringt.
Nochmal deutlich später, also Anfang des 19. Jahrhunderts, entstehen in Deutschland die ersten offiziellen Kegelclubs. Durch württembergische Auswanderer*innen kommt das Kegeln im Jahre 1840 nach Amerika. Wieder muss es mit einem schlechten Ruf kämpfen: Der Gouverneur von New York verbietet es wegen seiner Begleiterscheinungen wie Wetten, Trinken oder Betrug. Kurzerhand werden 1868 die Regeln geändert und statt 9 stehen da 10 Kegel – die amerikanische Variante, das Bowling, ist geboren.

Ob die Menschen im alten Ägypten auch schon Ärger bei ihrer Version des Kegeln hatten, wissen wir leider nicht. Aber wir gehen direkt auf die Suche nach der nächsten Kegelbahn…

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Wie ist Tischkickern entstanden?

"Foosball", "Töggeli" oder "baby foot" – Kickern oder Tischfußball hat viele Namen und ähnlich uneinheitlich sind die Geschichten rund um die Entstehung des Spiels. Der erste Tischfußballtisch in Europa wurde wohl vom Franzosen Lucien Rosengart entwickelt, inspiriert davon baut die schweizerische Firma "Kicker" aus Genf ihre Tische. Schnell sind die in der Schweiz, in Deutschland oder Belgien so beliebt, dass das Wort "Kicker" in Deutschland zum Synonym für Tischfußball wird. Das erste Patent auf einen Kickertisch sichert sich allerdings der Spanier Alejandro Finisterre im Jahr 1937. Der Überlieferung nach soll er als junger Mann im spanischen Bürgerkrieg verletzt worden sein. Aufgrund dessen kann er nicht mehr Fußball spielen und braucht eine Alternative. Als Fan des Tischtennis denkt er sich: Warum nicht einfach Tischfußball? Und so bittet er einen befreundeten Zimmermann, einen Tisch dafür zu bauen.

Ab da dauert es noch ein bisschen, etwa 30 Jahre, bis das Spiel in Deutschland beliebt wird. Im Jahr 1967 findet die erste deutsche Meisterschaft statt, zwei Jahre später gründet sich der "Deutsche Tischfußballverband".
Nochmal deutlich später, nämlich 2002, gründet sich die "International Table Soccer Foundation". Sie organisiert internationale Turnierserien und Weltmeisterschaften und hat sich zum Ziel gesetzt, das Kickern olympisch zu machen.
Wir sind auf jeden Fall dafür und fangen schon mal an zu üben – Gewinner*in bleibt, ist klar, oder…?

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