So haben The Cure, Radiohead und Rage Against the Machine das Musikjahr 1992 geprägt...
Die Welt 1992
Der VFB Stuttgart wird Fußballmeister, das Super Nintendo Entertainment System erscheint in Deutschland, der Flughafen "Franz Josef Strauß" in München wird in Betrieb genommen, der erste Planet außerhalb unseres Sonnensystems wird entdeckt, die USA ziehen alle taktischen Atomwaffen aus Europa ab und der deutsch-französische Fernsehsender ARTE geht erstmals auf Sendung.Musik 1992
11. Mai 1992: The Cure veröffentlich ihren größten Ohrwurm, "Friday I'm in Love". Bis heute läuft der Song im Radio, und ja, meistens freitags.Pumpende Technobeats, ein soulig-poppiger Refrain und ansatzweise gerappte Verse – so einfach geht Euro-Dance. Snaps "Rhythm Is A Dancer" ist 1992 die erste Landmarke in diesem Genre. Es folgen: Culture Beat, Dr. Alban, Haddaway und so viele mehr.
Dreimal Gold gibt es 1992 für die zweite LP der Fantastischen Vier, 4 gewinnt. Grund dafür: Der Dauerohrwurm einer ganzen Generation namens "Die da".
September 1992: "Creep", die Debütsingle von Radiohead wird veröffentlicht – und sie ist anfangs nicht gerade ein Kassenschlager. Die BBC nimmt den Song sogar nach wenigen Tagen wieder von der Playlist, weil er zu deprimierend sei. Im zweiten Anlauf klappt es: "Creep" ist nicht nur Single für das erscheinende Album Pablo Honey, sondern wird auch bis heute der erfolgreichste und bekannteste Song von Radiohead. Unter anderem deswegen verbannt ihn Sänger Thom Yorke für Jahre aus dem Live-Programm der Band. Stilistisch zeichnet "Creep" vor allem der harte Wechsel zwischen ruhigen Strophen und dem krachigen Mitschrei-Refrain aus. Lyrisch erzählt Thom Yorke von einer unbekannten Geliebten, für die er einfach nicht perfekt genug ist, und schwankt irgendwo zwischen Liebeskummer und Selbsthass. Für den amerikanischen Musikmarkt gibt es eine extra zensierte Version von "Creep". Aus "So Fucking Special" wird "So Very Special". Sehr jugendfreundlich, Danke! Gecovert wurde "Creep" ebenfalls und mehrmals, unter anderem von Prince und KoRn.
3. November 1992: Rage Against The Machine veröffentlichen ihr gleichnamiges Debütalbum Rage Against The Machine. Auf dem bekannten Cover der Platte sieht man einen buddhistischen Mönch, der sich aus Protest selbst verbrennt. Musikalisch trifft HipHop auf Metal und Funk, dementsprechend wird das Ganze auch Crossover genannt. Es gibt keine Samples, keine Synthesizer, keine Keyboards. Stilprägend sind für Rage Against the Machine vielmehr die ausufernde Gitarren Soli von Tom Morello, einem der besten Gitarristen aller Zeiten, und – natürlich –die wütenden Texte von Sänger Zack De La Rocha. Anti-Autoritär, Revolutionär und immer direkt ins Gesicht. Ob in Filmen wie Matrix und Natural Born Killer oder Videospielen wie Grand Theft Auto: Das erste Album von Rage Against The Machine hört man immer genau dann, wenn es darum geht, aufzustehen, zu protestieren und politisch ein Statement zu setzen gegen Hass, Rassismus, Kriegstreiberei, Polizeigewalt, Kapitalismus und noch so viel mehr. Ein Klassiker.
Randnotizen der Musikgeschichte
Im Münchner Fraunhofer Institut wird die MP3 erfunden. Jetzt also nur noch fünf Jahre bis zum ersten MP3-Player.Mehr erfährst du in der egoFM Hall of Fame...
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