Musikgeschichte des Jahres 1989

Musikgeschichte des Jahres 1989

Musikgeschichte in unter drei Minuten

So haben The Cure, Dr. Motte und Kaoma das Musikjahr 1989 geprägt...

Die Welt 1989

Die Mauer fällt, Steffi Graf und Boris Becker gewinnen beide Wimbledon, Neuwagen dürfen nur noch mit Katalysator vom Band und die Glaspyramide vor dem Pariser Louvre wird eröffnet.



Musik 1989

17. April 1989: Die Pixies veröffentlichen ihr Album Dolittle, mit Songs wie "Debaser, Here Comes Your Man" und "Monkey Gone To Heaven". 

2. Mai 1989: The Cure veröffentlichen Disintegration, ihr mittlerweile achtes Studioalbum. Mit dem Album kehrt die Band zurück zu ihren düsteren Gothic Rock Wurzeln der frühen 80er, unter anderem weil Sänger Robert Smith 30 Jahre alt wird und eine kleine Selbstfindungskrise inklusive großer Depression durchlebt, aber auch um sich von den glasklaren Pop-Ausflügen zuvor abzugrenzen. Disintegration ist voll von Synthie und Keyboard Klängen, typisch für die späten 80er. Die Platte ist langsam, fast träge, introvertiert und geladen mit ehrlichem Selbstmitleid. Ein Erfolgsrezept für die Band. Auch wenn viele Songs zunächst schwierig bis unzugänglich scheinen, streuen The Cure immer wieder kleine, wirklich nur kleine Hits ein, die für das neue Mainstream-Publikum den Weg ebenen sollen, um den Rest der Platte quasi zu ertragen. Einer dieser kleinen Hits ist "Lullaby". Bis heute ein Song, bei dem niemand 100 prozentig weiß, worum es überhaupt geht. Die geläufigste Interpretation: Drogenmissbrauch und Halluzinationen, angelehnt an die Ästhetik eines David Lynch Films. Disintegration ist bis heute das erfolgreichste Studio-Album von The Cure. Die Ironie der Geschichte will es, dass die Band gerade mit der Abkehr von der klaren, fröhlichen Popmusik genau zu dem werden, was sie nie sein möchten: eine Stadion Band. 

1. Juli 1989: In Berlin findet zum allerersten Mal die Loveparade statt, als politische Demonstration. Das Motto: "Friede Freude Eierkuchen". Dabei steht Frieden für die Abrüstungen auf allen Ebenen, besonders zwischenmenschlich, Freude für Tanz und Musik als Mittel der Verständigung – und der leckere Eierkuchen für eine gerechte Nahrungsmittelverteilung auf der ganzen Welt. Verantwortlich für die erste Loveparade sind der Techno DJ Dr Motte und der Multimediakünstler Danielle De Picciotto. Sie organisieren den politischen Marsch vom Berliner Zoo über den Kuhdamm. Vorweg fährt ein blauer VW Bus, aus dem laute Techno Musik dröhnt, zusammen mit einem halbnackten Einradfahrer inklusive Federboa – dahinter laufen circa 150 Teilnehmer*innen. In den kommenden Jahren werden bis zu 1,5 Millionen die Loveparade besuchen und der einst als politische Protestmarsch gestartete Rave wird immer mehr ein überregionales Party-Treffen der Techno Szene Deutschlands, bald der ganzen Welt. Die Liebe bewahrt sich die Veranstaltung immer. Was 1989 als kleines Event beginnt, wird Musik- und Clubgeschichte schreiben, inklusive sommerlicher Highlights und Bilder von tausenden liebenden Menschen an der Berliner Siegessäule, aber auch einer schrecklichen Tragödie, die das Ende der Loveparade beschließen wird. 

21. August 1989: Der Song "Lambada" der Band Kaoma wird ein Millionenseller und der gleichnamige Tanz löst einen Ansturm auf deutsche Tanzschulen aus. 


23. Dezember 1989: Rapper Ice Cube verlässt NWA nach diversen Streitereien mit Eazy-E. Sein Solo Album, das im kommenden Jahr erscheinen wird, hat er zu diesem Zeitpunkt bereits aufgenommen. 



Randnotizen de Musikgeschichte:

David Hasselhoff bringt den Song zum Mauerfall raus und schafft es damit über zwei Wochen auf Platz 1 der deutschen Charts. 

Der "Held der russischen Jugend", Dieter Bohlen, trennt sich von Thomas Anders: Modern Talking lösen sich auf. Leider wird es zum Comeback kommen. 



Mehr erfährst du in der egoFM Hall of Fame...

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