Das Libanonprojekt

Das Libanonprojekt

Elisabeth Soden im Interview

Seit 25 Jahren hilft das Libanonprojekt Menschen mit Behinderung. Wie gemeinsame Ferien das Leben nachhaltig positiv verändern kann, erfährst du hier.


Die Lage im Libanon: Zwischen politischer, wirtschaftlicher und gesundheitlicher Krise

"Eine Krise nach der anderen und vor allem trifft es immer die Ärmeren," sagt Elisabeth Soden. Seit vielen Jahren setzt sie sich mit dem Libanonprojekt für Menschen mit Behinderung dort ein. Noch immer leidet der Libanon unter den Auswirkungen von Corona, der verheerenden Explosion vor zwei Jahren im Hafen der Hauptstadt Beirut und einem Mangel an grundlegenden Ressourcen. Um den Menschen zu helfen, gibt es seit 25 Jahren das Libanonprojekt der jungen Malteser.

Was genau ist das Libanonprojekt?

Die Ursprünge des Libanonprojekts gehen zurück auf Franziskus Heereman, ein junger Malteser, der vor 25 Jahren in den Libanon reiste und dort von den Zuständen in einem Behindertenheim in Beirut erschüttert war. Mit dem Wunsch zu helfen, startete er das Projekt mit dem Ziel, Menschen mit Behinderung durch gemeinsame Ferien in den Mittelpunkt zu stellen.
  • Das Libanonprojekt
    Das komplette Gespräch zum Anhören


Mittlerweile ist daraus ein riesiges Projekt geworden.

Heute reisen junge Erwachsene aus ganz Europa und über zehn Nationen in den Libanon, um ihre Sommerferien mit den Bewohner*innen der Heime zu verbringen. Über 30 Ferienwochen im Jahr werden organisiert, mit bis zu 700 Volontär*innen, die rund 1000 Gäst*innen betreuen. Der Fokus liegt auf Freundschaften und nachhaltigen Veränderungen im Leben der Menschen im Libanon. Auch nach den Ferien.
"Das ist einmal eigentlich ein Freiwilliges Soziales Jahr im Libanon. Also es fahren jedes Jahr zwölf Freiwillige auch aus ganz Europa in den Libanon, [und] gehen in die Heime, singen, spielen mit den Bewohnern dort und ansonsten gehen sie auch dort in die Uni, lernen arabisch und die Kultur des mittleren Nahen Ostens kennen. Das ist das Caravan Projekt und dann haben wir noch das Projekt Karim und Projekt Karim möchte eigentlich den Heimalltag nachhaltig verbessern, also auch wieder als Ergänzung zu diesen lustigen Sommerferien, [...] und da ist der Schwerpunkt auf Therapien, Schulbesuchen, Sportunterricht, also vor allem wirklich den Alltag zu bereichern." - Elisabeth Soden


Einblick in bewegende Geschichten

Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums wurde eine Fotoausstellung mit dem Namen Me. We ins Leben gerufen. Die Ausstellung zeigt die Freundschaften zwischen Freiwilligen und Heimbewohner*innen. 
"Und zwar hatten wir lange die Idee, dass man diese Freundschaften, die wirklich in einer Woche in diesen Feriencamps entstehen auch Menschen zeigt, die nicht im Libanon waren. Dann haben wir überlegt, ein Film kann viel zeigen und irgendwie haben wir gesagt, der Blick in diesen Feriencamps auf die Gäste, der verändert sich in so kurzer Zeit so stark, [...]. Und da war die Idee, dass man versucht, das in Porträts darzustellen, und diese Bilder werden jetzt gerade in München in einer Ausstellung gezeigt." - Elisabeth Soden



Wie du helfen kannst

Das Libanonprojekt ist auf Spenden angewiesen, da es fast ausschließlich ehrenamtlich betrieben wird. Auf der Website kannst du spenden und dich auch informieren, wie du selbst aktiv am Projekt teilnehmen kannst.

Woher weiß ich, wohin ich spenden soll?

In Zeiten von Krisen auf der ganzen Welt ist es natürlich oft gar nicht so einfach, sich zu entscheiden, wohin man denn spenden soll. Elisabeth Soden hat hierfür einen Tipp:
"Ich glaube, es ist tatsächlich schwierig zu sagen, wo ist die Not am größten und wo soll ich deswegen auch nicht helfen? Und die Hilfen schließen sich auch nicht aus. [...] Ich glaube, man kann als Mensch eben auch nicht überall auf der Welt helfen und man man findet dann das, was einem ins Herz fällt und was einen anspricht. Und ich glaube, da sollte man dann einfach weitermachen." - Elisabeth Soden



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