An ihrem vierten Album 'Radiate Like This' haben Warpaint wegen der Pandemie getrennt voneinander gefeilt. Warum sich die vier dafür Zeit gelassen haben und was hilft, im Moment präsent zu bleiben, erzählt Jenny im Interview mit Moderatorin Sandra.
radiowelt
20.05.2022
Chelsea Hotel: Warpaint im Interview
Das komplette Gespräch zum Anhören
Sechs Jahre ist es alt, das letzte Album von Warpaint. In dieser Zeit ist viel passiert. Familien wurden gegründet, Umzüge geplant und Soloprojekte gestartet. Und dann folgte auch noch eine Pandemie. Das erlaubte den vier Musikerinnen aber, sich jeweils bei sich zuhause um ein neues Warpaint Album zu kümmern. Jenny Lee Lindberg spricht mit Sandra im Chelsea Hotel darüber, wie das funktioniert hat und was die Arbeit in der Band von ihrem Soloprojekt unterscheidet. Außerdem klären die beiden die Frage: Wie wichtig ist Exzellenz und ab wann ist etwas überhaupt exzellent?
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Warpaint im InterviewChelsea Hotel mit Sandra Gern
Sozialer Aspekt vs. Kolleginnentalk
Während das Quartett früher öfters zusammen war und sich generell sehr nahesteht, fiel während der Pandemie der soziale Aspekt weg. Einfach so mal essen gehen oder sich auf einen Kaffee treffen, ging nicht mehr. Verteilt in verschiedenen Bundesstaaten der USA und in Australien trafen sich die vier über Videochats oder telefonierten. Meistens ging es dann eher um die Arbeit, anstatt um persönliche Dinge. In dieser Zeit waren die Künstlerinnen also oft einfach Kolleginnen.Jenny zog von Los Angeles nach Salt Lake City, wo es ihr leichter fiel, den Kopf freizukriegen und neue kreative Energie zu tanken. Sie arbeitete nicht nur an Material für die Band, sondern auch für ihr Soloprojekt jennylee. Klar gebe es einen Unterschied zwischen der Arbeit als Solokünstlerin und als Teil einer Band. Beides habe aber seine Vor- und Nachteile. Manchmal sei es leichter allein, manchmal sei es leichter in einer Band, vor allem durch mehr Feedback, Inspiration und Objektivität.
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Das Streben nach Exzellenz
Zur Veröffentlichung des Albums sagte Jenny, es gehe in allem was man tut um das Streben nach Exzellenz. Auch wenn das eher der Inhalt des Songs "Champions" ist, gelte das für alle Bereiche. Auf die Frage, ob es nicht wahnsinnig viel Zeit brauche, um auf einem Album in jedem Moment exzellent zu sein, antwortet Jenny:"Striving for execellence, yes, it does require time, but I feel like if you're striving for excellence in everything that you do, how I see it, it more requires presence in the moment, so you're very present with what you're doing and you want to do it to the best of your ability, like excellence is not perfection." – Jenny Lee Lindberg
Man darf Exzellenz also nicht mit Perfektionismus verwechseln.
Exzellenz bedeutet für sie, das Beste zu versuchen so gut es im Moment eben geht, ob beim Kaffeemachen, Abspülen oder Putzen. Das heißt, auch im Moment präsent zu sein. Der Albumtitel Radiate Like This bezieht sich ebenfalls darauf.Was hilft, um präsent zu sein?
Es geht für Jenny vor allem auch darum, den Moment zu schätzen. In ihrer Antwort, was ihr dabei helfe, präsent zu sein, spricht sie von Dankbarkeit und Meditation:"Meditation is a big one for sure and I've been doing Yoga. And there's exercises to do in the moment. You know, when I’m doing something hard physically I just say 'thank you', even if I am walking, I'll try to remember to be like thank you for each step, when I am going uphill and it's difficult for me, I say thank you, just to keep me present and also to kind of building me up to finish the task."– Jenny Lee Lindberg
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