Bartees Strange im Interview über Horror

Bartees Strange im Interview über Horror

Ein Leben zwischen Angst, Musik und Hoffnung

Bartees Strange macht, was er will – und spricht mit uns über Angst als Antrieb, wilde Genre-Mixe und warum seine Gitarren auf Tour seine besten Freunde sind.

Bartees Strange im Interview: Horrorfilme, Ängste und fette Gitarren

Ein Album namens Horror – und das ausgerechnet am Valentinstag? Klingt erstmal nach einer ziemlichen Anti-Romantik-Ansage. Aber keine Sorge, Bartees Strange ist kein wandelndes Gruselkabinett. Im egoFM Interview erzählt er, warum Horrorfilme für ihn als Kind eine Art Überlebenstraining waren, was ihn 2025 am meisten umtreibt und warum sein neuer Sound gleichzeitig düster und verdammt catchy ist. 

Hör dir hier das komplette Gespräch an:

Horrorfilme als Kindheitstraining

Bartees Strange hat das Umziehen quasi mit der Muttermilch aufgesogen. Als Sohn einer Opernsängerin und eines Militäringenieurs zog er von England über Deutschland bis in die USA – mal hier, mal da, bis es ihn nach Mustang, Oklahoma verschlug. Klingt nach Abenteuer? Eher nach Kulturschock. Angst war ein ständiger Begleiter, aber seine Familie hatte ein ziemlich unkonventionelles Mittel dagegen: Gruselgeschichten. Horrorfilme wurden zur Trainingsmaßnahme, um sich emotional abzuhärten. Und genau das steckt auch in Horror – ein Album übers Überwinden von Ängsten und darüber, selbst jemand zu werden, vor dem andere Respekt haben.

So klingt Horror – zwischen Indie, House und Funkadelic

Einfach in eine Schublade stecken lässt sich Bartees Strange nicht – und erst recht nicht mit Horror. Der Sound ist eine waghalsige Mischung aus Indie-Rock, Hip-Hop, House und Funk. Fleetwood Mac trifft auf Parliament Funkadelic, dazu ein Schuss Teddy Pendergrass und Neil Young. Besonders "Too Much", der erste Song, den er für das Album geschrieben hat, bringt diesen Mix perfekt auf den Punkt. Es ist ein wilder Ritt – und genau deshalb so spannend.

Jack Antonoff mischt mit – aber auf Bartees-Art

Wo man hinschaut: Jack Antonoff produziert gefühlt einfach alles und jeden. Auch Bartees Strange ist auf der Liste gelandet – und das völlig zufällig. Die beiden lernten sich bei einem Festival kennen, fanden sich sympathisch und zack, war da plötzlich eine Zusammenarbeit. Während Bartees an Songs für Bleachers werkelte, half Antonoff, Horror in die richtige Form zu bringen. Das Ergebnis? Ein Album, das roher und direkter klingt, als man es von Antonoffs sonst eher polierter Handschrift kennt.


2025 – ein Jahr voller Unsicherheiten und trotzdem Hoffnung

Natürlich ist Horror nicht nur persönliche Aufarbeitung, sondern auch ein Spiegel der aktuellen Weltlage. Bartees macht sich Gedanken über die Zukunft – über die Bedrohung von queeren und trans Menschen, politische Unsicherheiten und den Klimawandel. Klingt düster? Ist es auch. Aber anstatt deswegen untätig zu bleiben, setzt er auf Veränderung – und Musik als Mittel, um etwas zu bewegen.

Auf Tour – und was darf nicht fehlen?

Live hat Bartees Strange längst bewiesen, dass er eine absolute Rampensau ist. Nach Touren mit boygenius, Clairo und The National bringt er Horror jetzt selbst auf die Bühne. Sein wichtigstes Gepäckstück? Klar, seine Gitarren. Während andere vielleicht persönliche Glücksbringer mitnehmen, fühlt er sich erst mit seinen Lieblingsklampfen so richtig zu Hause. Warum teure Gitarren kaufen, wenn man sie dann nicht spielt?, meint er. Punkt.

Was als Nächstes kommt? Keine Ahnung – aber es wird gut

Mit Horror zeigt Bartees Strange, dass er sich ständig weiterentwickelt, ohne seine Essenz zu verlieren. Sein Sound wird mutiger, seine Texte direkter. Was danach kommt? Noch nicht ganz klar. Aber ob neue Kollaborationen, weitere Tourneen oder das nächste große Album – langweilig wird es mit ihm sicher nicht.

Design ❤ Agentur zwetschke