5 Lieblings-Acts vom Melt Festival 2023

Musik entdecken unterm Schaufelradbagger

Würde sich irgendjemand hier mal für unsere Lebensgeschichten interessieren und uns fragen, was eigentlich besonders schöne Erinnerungen im Laufe unserer egoFM Karrieren so waren, dann wäre "Redaktionsausflug aufs Melt" eine davon. Im Sender für den Roadtrip zusammenkommen, noch schnell Camping-Essentials für eigentliche Camping-Hasser*innen beim Supermarkt besorgen und dann abdüsen in Richtung Berlin beziehungsweise Ferropolis - freilich mit einer vorgefertigten Best of Line Up Playlist, die aus den Lautsprechern dröhnt und schon mal ordentlich Lust macht, die nächsten drei Tage durchzu tanz-nz-nz-en. 

Während im Rest von Deutschland drei normale Tage ins Land ziehen, herrscht dort, in Ferropolis, eine andere Zeitrechnung. Tage beginnen am späten Nachmittag, Nächte dauern bis weit über die Morgendämmerung hinaus. Schwer vorstellbar, dass hier vor wenigen Jahren noch Kohle aus dem Boden geschaufelt wurde. Schaut man sich während des Melts um, fühlt man sich dem Industriealltag ferner denn je. Im Schatten der Bagger und Kräne wird getanzt, was die Füße nur so hergeben.

Denn die Musik beim Melt Festival ist stets außergewöhnlich

Egal, was gerade in ist, die Booker*innen vom Melt wissen es bereits Monate im Voraus und planen dementsprechend, welche Acts vielversprechend genug sind, um das Line Up zu zieren. Dabei kann man schon gerne mal den Überblick verlieren, welche Musiker*innen man keinesfalls verpassen sollte. Das lassen wir uns natürlich nicht zweimal sagen, deswegen kommen nun...

Unsere Top 5 Acts vom Melt 2023

Altın Gün

Türkischer Psych-Funk aus den Niederlanden.

Altın Gün - zu Deutsch "Goldener Tag" - ist ein Projekt, das vom niederländischen Bassisten Jasper Verhulst 2016 ins Leben gerufen wurde. Die Idee: Funk, Psych und Synth-Pop mit Elementen des anatolischen Rock (auch bekannt als Anadolu Rock) und türkischer Volksmusik zu verbinden. Das Debütalbum der Band, On (2018), erlangte durch die geschmeidige, hypnotische Mischung schnell einen internationalen Hype unter Musikentdecker*innen. Das Nachfolgewerk Gece erschien 2019 und wurde sogar für den Grammy als "Best World Music Album" nominiert. Auf der aktuellen Tour, bei der Altın Gün unter anderem auch auf dem Melt Halt machen, bekommen wir ihr aktuelles, mittlerweile viertes Album AŞK auf die Öhrchen.

The Blessed Madonna

Disco-House aus den USA.

Marea Stamper aus Kentucky hatte zwar schon immer irgendwie was mit dem Kuratieren von Musik zu tun (zum Beispiel, als sie fürs Studi-Radio arbeitete oder sich als DJ etablierte), selbst angefangen zu produzieren und zu remixen hat sie allerdings eher spät. Aber was soll das schon heißen - Talent kennt keine Altersgrenze, da sollten wir uns generell weniger drum scheißen. Und musikalisches Talent, davon hat Marea eine ganze Menge. Kein Wunder, dass sie sich bereits als DJ einen weltbekannten Namen machte mit Boiler Room-Sets, einer Sendung bei BBC 6 Music oder ihrem Auftritt bei Grand Theft Auto Online. Auch als Produzentin von Remixen und eigener Songs beweist The Blessed Madonna seit 2013 ihr Geschick für feine Disco- und House-Melodien. 

EKKSTACY

Post-Punk aus Kanada.

EKKSTACY spielt gerne mit Kontrasten. Schwarz / weiß, Leben / Tod, Gesäusel / Geschrei, langsam / treibend, düstere Lyrics / versöhnliche Melodien. Dabei kreiert der Musiker eine Klangwelt mit einer unglaublichen Tiefe und lädt ein zum Revival des Danse Macabre. Das neueste Album von EKKSTACY, misery (2022), war zwar ziemlich düster, aber ein eindrucksvoller Beweis dafür, wie schön Morbidität sein kann.

Róisín Murphy

Elektropop aus Irland.

Das multitalentierte Mastermind Róisín Murphy hat gerade erst ihr Label gewechselt und ist im Anschluss gleich mal eine Kollabo unserer Träume eingegangen - mit DJ Koze! Wenn man ein wenig am Putz der neu veröffentlichten Tracks kratzt, stößt man auf ein Gerüst aus Vintage Drums, die die Anfänge der Sängerin noch erahnen lassen. Eine 90er-Jahre-Synthietendenz und vereinzelte Disco-Elemente deuten nämlich durchaus noch auf Moloko-Zeiten hin. Eine schöne Mischung, die wie ein Retro-Track aus der mittelfernen Zukunft klingt.

Agar Agar

Synth-Pop aus Frankreich.

Drum Machine Sounds, kreischende Synthesizer und 90s-Rave Elemente, für die hauptsächlich der Produzent Arnaud verantwortlich ist, fusionieren sich hier mit der ebenso sanft wie voluminösen Stimme von Clara. Das Ergebnis dieser Mischung klingt nicht selten recht experimentell, ohne dabei aber auf die Nerven zu gehen. Gerade die Lyrics von Agar Agar sind dabei bemerkenswert - Inspirationen hierfür liefern zum Beispiel Hunde, die Sims oder neue technologische Möglichkeiten aus der Zukunft. Erst dieses Jahr erschien das zweite Album des Duos: Player Non Player.

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Bei Hunderten von Acts gibt es natürlich noch einige mehr, die sich für einen Gig-Besuch absolut lohnen würden. Soweit aber erstmal, so gut. Welche Acts sollte man deiner Meinung nach nicht verpassen? Verrat es uns gerne via Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder per WhatsApp an die 089 360 550 460.