The Lost City

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Von Fabian Broicher

Sandra Bullock und Channing Tatum stolpern auf den Spuren eines Schatzes unbeholfen, aber gerade deswegen unglaublich lustig durch den Dschungel – und der Auftritt eines Weltstars stellt alles in den Schatten in 'The Lost City – Das Geheimnis der verlorenen Stadt'.

Machen wir uns nichts vor...

...Abenteuerkomödien machen nicht unbedingt die Speerspitze der filmischen Bestleistungen aus. Oft zu klischeebehaftet oder schlicht zu albern, gibt es nicht allzu viele rundum gelungene Streifen aus diesem Genre – ein wunderbares Gegenbeispiel stellt Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten von Robert Zemeckis aus dem Jahr 1984 dar, der mit herrlicher augenzwinkernder Ironie all die Indiana Joneses dieser Welt durch den Kakao zog. Umso schöner, dass sich nun die Regie-Geschwister Aaron und Adam Nee mit The Lost City – Das Geheimnis der verlorenen Stadt dem zumeist stiefmütterlich behandelten Genre annehmen. Trotzdem ist der Spagat zwischen Gags und Action schwierig zu meistern, selbst mit einem guten Cast, der unter anderem aus Sandra Bullock, Channing Tatum und Daniel Radcliffe besteht.

Worum es in The Lost City – Das Geheimnis der verlorenen Stadt geht

The Lost City – so heißt auch das Buch der Starautorin Loretta Sage. Sie schreibt so genannte Nackenbeißer, kitschige Abenteuerromanzen um den gutaussehenden Schatzsucher Dash und seine Assistentin und Liebhaberin Dr. Lovemore, die weltweit milliardenfach verkauft werden. Privat allerdings läuft es bei Loretta nicht besonders gut, denn seit dem Tod ihres Mannes zieht sie sich immer mehr zurück und spielt sogar mit dem Gedanken, die Reihe um Dash und Lovemore komplett aufzugeben. Um sie aus ihrem Schneckenhaus zu locken und sie somit hoffentlich dazu zu bewegen, die erfolgreiche Buchserie nicht einzustellen, organisiert ihre Publizistin Beth eine Lesetour zu The Lost City, stellt Loretta allerdings Alan zur Seite, ein tollpatschiges, ziemlich eitles Model, das Dash auf den Buchcovern verkörpert.

Doch Aufmerksamkeit bekommt Loretta auch vom exzentrischen Milliardär Abigail Fairfax. Der glaubt nämlich, dass der Schatz, über den die Autorin in ihrem neuen Buch schreibt, wirklich existiert und erhofft sich mit ihrer Mithilfe, ihn zu finden. Aus diesem Grunde entführt er Loretta kurzerhand und reist mit ihr in den Dschungel, wo die von ihm organisierte Ausgrabung stattfindet. Und so bricht Alan, der ohnehin heimlich für Loretta schwärmt, auf eine Rettungsmission auf – obwohl er außer dem guten Aussehen wenig bis gar nichts mit dem von ihm verkörperten Dash gemein hat...

Fabian über: The Lost City

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So ist der Film

Wo The Lost City – Das Geheimnis der verlorenen Stadt gelegentlich an einem etwas platten Plot krankt, holt es der Film der Nee-Brüder mit jeder Menge Charme wieder auf. Die Gags sind zwar allesamt ziemlich albern, treffen aber größtenteils voll ins Schwarze. Das liegt vor allem an Sandra Bullock und Channing Tatum, die beide die Balance zwischen Albernheit und großen Emotionen perfekt hinkriegen. Jedoch scheinen sämtliche anderen Charaktere in den Hintergrund zu rücken, sobald Brad Pitt auftritt. Er unterstützt als Fitnesstrainer Jack Trainer – ja, der heißt wirklich so! – Alan bei seinem Rettungsversuch und stellt, einem Wirbelsturm gleich, in den nur zwanzig Minuten, in denen er zu sehen ist, praktisch den ganzen Film auf den Kopf.

All das ergibt in der Summe zwar kein großes Kino, aber mit diesem Anspruch gehen Aaron und Adam Nee auch gar nicht heran, bleiben sie in der Inszenierung ihrer Abenteuerkomödie angenehm schnörkellos und gradlinig. Damit steht ihr Film wirklich in der Tradition des eingangs erwähnten Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten – perfekt zum Kopfausschalten, Weltvergessen und mal wieder herzhaft lachen.