Frauen in der Flugbranche

Frauen in der Flugbranche

Der Traum vom Fliegen ist nicht männlich

Von  Anna Fasciani
Lediglich fünf Prozent der Pilot*innen weltweit sind weiblich. Mangelt es an Vorbildern für Frauen? Nein.

Der Traum vom Fliegen...

...ist eigentlich genauso als wie die Menschheit. Schon immer galt die Fortbewegung in der Luft als Mythos, unerreichbar, faszinierend. Und wie so oft dominieren vor allem männliche Namen die Schlagzeilen oder führen die Namenslisten an, wenn es um das Thema Fliegen und dessen Entwicklung geht. Oder…. kommt es nur mir so vor? Otto von Lilienthal, Erfinder des Normalsegelapparates. Charles Lindbergh, der erste Mensch, der es schafft, alleine in einem Flugzeug den Atlantik zu überqueren. Chesley Sullenberger, bekannt als Sully, landet einen Airbus 320 auf dem Hudson River...

Der Eindruck täuscht nicht, dass Männer die Branche dominieren: 

Zu 95 Prozent werden wir von einem Mann im Cockpit um die Welt geflogen und nicht von einer Frau. Gerade mal fünf Prozent Pilotinnen gibt es – weltweit.  
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Frauen in der Flugbranche

Dabei gibt es viele – sehr viele – Frauen, die nicht nur den Traum hatten, zu fliegen, sondern die das Fliegen und dessen Geschichte geprägt haben.

Hélene Dutrieu ist eine von ihnen

1908 steigt sie das erste Mal in ein Flugzeug – und legt eine Bruchlandung hin. Ab sofort geht sie die Fliegerei professioneller an: Sie erhält ihre Fluglizenz und fliegt als erste Frau der Welt mit einem Passagier an Board und bleibt dabei mehr als eine Stunde in der Luft. Eine Sensation!

Oder Amelia Earhart

Den Namen haben sicherlich schon einige von euch gehört – eine Pilotin, die sich auch außerhalb des Cockpits für die Rechte der Frauen einsetzt, wird in den 20er Jahren in den USA für ihre Leistung gefeiert. 1932 überquert sie den Ozean als erste Frau alleine im Cockpit. Fünf Jahre später wagt sie den Versuch, die Welt zu umrunden – über dem Pazifik verliert sich ihr Funksignal und sie gilt seitdem als Verschwunden. Bis vor vier Jahren ein amerikanischer Forensiker erklärt, gefundene Knochen auf der Insel Nikumaroro im Pazifik sind die von Amalie Earhart.

Und auch Ellen Church

Sie wiederum ist Hobbypilotin und sitzt am liebsten mit den männlichen Kollegen im Cockpit. Doch eine Frau, die eine Passagiermaschine fliegt, ist 1930 eine unmögliche Vorstellung. Deshalb begleitet sie die Fluggäst*innen im hinteren Teil der Maschine und ist die somit die erste Stewardess der Welt.



Immer noch sitzen vorwiegend Männer im Cockpit, während uns überwiegend Frauen den Tomatensaft servieren.

"Es fehlt an weiblichen Vorbildern", so begründen heute viele Fluggesellschaften ihre miserable Pilotinnenquote. Nö, die gibt's ja genug, wie wir gerade gelernt haben.

"Eher werden Frauen Boxweltmeister im Schwergewicht als Kapitän bei der Lufthansa" – so Alfred Vermaaten, ehemaliger Leiter der Lufthansa Flugschule. Das nenne ich mal Motivation! Ob er noch mitbekommen hat, wie 1986 die Türen seiner heiligen Schulhallen auch für das weibliche Geschlecht geöffnet wurden?

Egal ob Mann oder Frau – die Ausbildungskosten von bis zu 100.000 Euro muss man erstmal auf der hohen Kante haben, auf die Arbeitszeiten muss man sich einlassen wollen und die überraschten bis erschrockenen Gesichter, wenn es heißt: "Hier begrüßt Sie Ihre KapitänIN" muss man auch ertragen. Denn völlig egal, WER sich den Traum vom Fliegen erfüllen will – am Geschlecht kann, soll und darf es nicht scheitern.

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