Für den Münchner Radschnellweg sollen 900 Parkplätze weichen

Für den Münchner Radschnellweg sollen 900 Parkplätze weichen

Worüber sich Autofahrer natürlich aufregen

Von München nach Garching ist endlich eine Radlautobahn geplant - für Autofahrer könnte es damit eng werden.

Unzählige Radlfahrer quetschen sich Tag täglich durch das Nadelöhr Ludwigs-, Leopold-, Ingolstädterstaße. Die Fahrradwege sind viel zu schmal, um allen, die auf dem Fahrrad unterwegs sind, genügend Raum für Sicherheitsabstand zu geben, mal ganz abgesehen von schwierigen Kreuzungen und dem zusätzlichen Wirrwarr mit Fußgängern. 

Die Lösung wurde schon vor einiger Zeit vorgeschlagen:

Eine Fahrradschnellstraße soll her

Doch wie könnte man das hinkriegen? Den Fußgängern den Platz nehmen wäre schon mal keine gute Idee. An sich gibt es auf der Ausfallstraße genug toten Verkehrsraum, also Platz, der vom fließenden Verkehr nicht genutzt wird. In diesem Fall sind das die Parkplätze, die fast auf ganzer Länge am Straßenrand zu finden sind. Diese könnten weichen zugunsten der Radler. Das sagt zumindest eine neue Machbarkeitsstudie:

Fast 900 Parkplätze müssten dann am Rand der Strecke eingespart werden. Man prüft aber auch die Möglichkeit, anstatt der Parkplätze eine Fahrspur zu streichen.


Aber!

Wo sollen die ganzen Autos hinverschwinden, die hier dicht an dicht auf den eh schon sehr knappen Münchner Parkplätzen stehen? Christian Krimpmann von der CSU sieht darin auch ein massives Problem, denn nur die Tatsache, dass die Parkplätze fehlen, werde die Leute nicht davon abhalten, trotzdem mit dem Auto in die Innenstadt zu fahren.
Eine Fahrspur zu streichen wäre sicherlich auch riskant, da dann der Stau vermutlich nur noch weiter ausufert abends.

Das ist die Alternative

An der alten Tierklinik in der Königinstraße ist eine Tiefgarage in Planung, diese könnte man nochmals größer planen, um den Autofahrern entgegen zu kommen.

Doch!

Trotz der geplanten Opfer, die Autofahrer machen müssen, ist der Fahrradschnellweg ein wichtiges Projekt für die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer und gegen das Abgasproblem in der Innenstadt.



Wenn nichts getan wird, könnten sich Radler andere Wege suchen, Aufmerksamkeit zu bekommen.

So wie es jetzt gerade im kanadischen Toronto passiert. Obwohl die Stadt zu den sichersten Nordamerikas zählt, ist die Rate der Verkehrstoten vergleichsweise hoch. Viele von ihnen waren mit dem Rad unterwegs. Um Autofahrer zu genügend Abstand zu zwingen und mehr aufzufallen, haben sich einige Radler jetzt eine eigene Sicherheitsmaßnahme einfallen lassen:

Die Poolnudel

Ja, richtig. In Kanada klemmt man sich jetzt bunte Schwimmnudeln auf den Gepäckträger, damit ist dann der nötige Sicherheitsabstand zwischen Auto und Radler (eher) gewährleistet. Außerdem praktisch: Durch die grellen Farben der bunten Nudeln fallen die Fahrradfahrer zusätzlich auf und werden an Kreuzungen weniger oft übersehen.

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