One Life

One Life

egoFM Trailer: Filmtipp

Von  Fabian Broicher
Ein Biopic über einen britischen Helden des Zweiten Weltkriegs mit Sir Anthony Hopkins – kann da etwas schief gehen? Vielleicht, wenn der Regisseur bislang nur TV-Filme gedreht hat...

Wer hinter One Life steckt

Auch wenn One Life namhaft besetzt ist, sollte man zuerst über den Regisseur sprechen. James Hawes heißt er und mit großen Kinofilmen hatte er bis jetzt nicht viel zu tun. Vor allem drehte er TV-Serien und -Filme, etwa ein paar Folgen von Doctor Who und Merlin, zuletzt auch mal eine Black Mirror-Episode. Die BBC vertraut Hawes jetzt zum ersten Mal ein größeres Projekt an - One Life eben. Darin geht es um Nicholas Winton, einer der größten humanistischen Kriegshelden Großbritanniens. Die namhafte Besetzung beginnt mit der Hauptrolle, die von Sir Anthony Hopkins verkörpert wird. Ebenfalls zu sehen sind Helena Bonham Carter und Johnny Flynn.



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Worum es in One Life geht

Wenige Wochen nachdem das Münchner Abkommen getroffen wurde, reist der junge Börsenmakler Nicholas Winton nach Prag. Dort möchte er eigentlich nur einen Freund besuchen. Aber als er dort auf jüdische Familien trifft, die vor dem Nazi-Regime aus Deutschland fliehen mussten, erschüttert ihn das sehr. Denn sie leben dort in ärmsten Verhältnissen. Winton fasst den Plan, diesen Leuten bedingungslose Hilfe anzubieten. Gemeinsam mit seiner Mutter sucht er also nach britischen Pflegefamilien, die bereit sind, die Flüchtlingskinder zu adoptieren. 50 Jahre später wird Nicholas Winton erneut mit seiner Vergangenheit konfrontiert …

Der Trailer für One Life


So ist One Life

Nicholas Winton hat eine spektakuläre Lebensgeschichte, trotzdem ist One Life ein völlig unspektakulärer Film geworden. James Hawes macht seine Sache routiniert und zuverlässig, aber leider völlig ohne inszenatorisch spannende Einfälle. In dieser Hinsicht merkt man Hawes seine Vergangenheit beim Fernsehen an: In seinem Kinodebüt sieht man dürftige Kulissen und eine Erzählung in vorhersagbaren Rückblenden. Man hört, wie sich die Schauspieler*innen mit dem dialoglastigen Drehbuch abmühen. Was fehlt sind Experimente. Damit umweht One Life der Vibe eines charakterlosen Dramas, das zur besten Sendezeit im öffentlich-rechtlichen Fernsehen läuft. Tut nicht wirklich weh, bleibt aber auch nicht im Gedächtnis.

Vor allem sorgt Sir Anthony Hopkins dafür, dass One Life nicht ganz im filmischen Durchschnitt untergeht. Er spielt den alten Nicholas Winton wie ein wahrer britischer Gentleman, mit Zurückhaltung und Erhabenheit. Wenn bei ihm im emotional anrührenden Finale Tränen im Augenwinkel glitzern, fällt es schwer, den einen oder anderen Schluchzer zu unterdrücken. Aber das reicht nicht aus, um One Life wirklich sehenswert zu machen. Dafür fehlt es am Spektakulären, Aufregenden. Abgesehen von der wirklich ergreifenden Geschichte, auf die sich Regisseur Hawes womöglich etwas zu sehr verlässt.

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