Banksy hatte mal wieder zugeschlagen und sich in Form eines cleveren Baumwandbildes im Norden Londons verewigt. Bewundern kann man das einstige Werk allerdings nicht mehr...
Neuer Banksy in London
In der Nacht von Samstag auf Sonntag ist an einem Wohngebäude im Norden Londons ein Baumwandgemälde aufgetaucht. Nachdem es im Anschluss schon reichlich Spekulationen über den beziehungsweise die Urheber*in gab, hat sich Banksy am Montag wie gewohnt auf Instagram zu Wort gemeldet und damit bestätigt, dass das Werk von ihm stammt.Das Werk ist auf eine Wand gemalt vor der ein durch Schneitelung zurückgeschnittener Baum steht. Es zeigt eine lebensgroße Darstellung einer Frau, die einen Hochdruckreiniger in der Hand hält und offenbar grüne Farbe auf die Seite des Wohnblocks sprüht. Wenn man den Baum im Vordergrund und mittig auf der Wand betrachtet, wirkt die grüne Farbe wie das Laub des Baumes.
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Was bedeutet Banksys neuestes Werk?
Scharen von Menschen kamen bereits am Montagmorgen in die Hornsey Road, um das Kunstwerk zu sehen. Da Banksys Werke meist einen tieferen Sinn haben oder oft auch politisch und gesellschaftskritisch sind, versuchten viele das Werk für sich zu interpretieren. Einige sahen aufgrund der grünen Farbe schlichtweg einen Verweis auf den St. Patricks Day (17. März). Andere erinnert die Farbe und die Art, wie sie die Hauswand herunterläuft, an eine Trauerweide und damit einen kritischen Kommentar zum Umgang mit der Natur. Letzteres scheint in der stark bebauten Gegend wohl plausibler. Das sagt auch James Peak, der sich ziemlich gut mit der Kunst von Banksy auskennt und auch hinter der BBC Radio Serie "The Banksy Story" steckt."The message is clear. Nature's struggling and it is up to us to help it grow back." - James Peak
Was der Hauseigentümer dazu sagt
Alex Georgiou, Eigentümer des Gebäudes an dem sich der anonyme Street-Art-Künstler ausgetobt hat, will das Gemälde auf jeden Fall erhalten, sodass es auch für andere zugänglich ist. Gute Nachrichten, denn Banksys letztes Werk, bei dem er Militärdrohnen auf ein Stoppschild in Peckham im Süden Londons gestencilt hatte, wurde innerhalb weniger Stunden von zwei Männern gestohlen - das sollte dieses Mal wenigstens nicht passieren.Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
Keine Mieterhöhung - aber vielleicht wird's verkauft
Auch die Sorge der Bewohner*innen, die Miete könnte nun exorbitant steigen, beschwichtigt der Eigentümer. Allerdings ist er nicht abgeneigt, das Gebäude zu verkaufen, sofern ein passendes Angebot auf den Tisch kommt. Dies erzählte Alex Georgiou in einem Interview gegenüber Mail Online:"I was having a bit of a laugh with the girls who were saying I was gonna put the rent up 250 per cent but no, no. I doubt it [...] If somebody offered me millions and they can have the building and take the flats with it. Feel free. They can come knocking if they want. Give me a number in an envelope and whoever has the biggest number can have it." - Alex Georgiou
Dass der*die neue Eigentümer*in wiederum nicht die Mieten erhöht, wäre ein sehr antikapitalistischer Move, den man sich in der heutigen Zeit kaum vorstellen kann. Überhaupt ist es mit Sicherheit nicht in Banksys Interesse, dass Reiche auf Kosten anderer Kohle mit seiner Kunst machen. Was die aktuellsten Geschehnisse sehr interessant macht...
Banksy Werke wurde vandalisiert
Knapp drei Tage nachdem das Banksy-Werk in die öffentliche Aufmerksamkeit gelangt ist, wurde es bereits verunstaltet - mit weißer Farbe. Während sich die meisten darüber echauffieren, erinnern die Geschehnisse an Banksys Happening "Girl with Balloon"...This is why we can’t have anything nice. #Banksy mural defaced after just 3 days. pic.twitter.com/HGt7NqzUnW
— Anna O'Neill (@Annareporting) March 20, 2024
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