Gorillaz: Umweltschädliche NFTs?

Gorillaz: Umweltschädliche NFTs?

Gorillaz-Fans kritisieren Entscheidung der Band

Der Hype um NFTs reißt so schnell nicht ab. Virtuelle Kunst virtuell verkaufen? Passt eigentlich auch super zu einer virtuellen Band wie den Gorillaz. Doch das stößt gerade bei ihren Fans nicht unbedingt auf den erhofften Jubel...

Nachdem wir dir vor ein paar Wochen genau erklärt haben, was NFTs eigentlich sind, verkaufen immer mehr Künstler*innen Non Fungible Tokens. Auch Musiker*innen wie Grimes verkauften Kunstwerke als NFTs und jetzt auch die Gorillaz. Die ernten dafür Kritik von Fans, weil NFTs nicht gerade klimafreundlich sind...

Wie umweltschädlich sind NFTs?

Am Freitag den 26. März verkünden die Gorillaz, sie wollten zur Feier des 20-jährigen Jubiläums ihres Debütalbums ein NFT Kunstwerk veröffentlichen. Gaaaanz knapp zusammengefasst sind NFTs extrem verschlüsselte Codes, die etwas Digitales als Unikat kennzeichnen. Ähnlich wie Bitcoins benötigen NFTs riesige Datenmengen - das wirft einige Fragen auf. Denn es ist nichts neues, dass Datenmengen Rechenleistung verbrauchen und diese wiederum verbrauchen extrem viel Strom. Allein der 10-sekündige Upload der Kryptowährung auf der NFT-Seite Nifty benötigte - laut einer Untersuchung von WIRED - 8,7 Megawatt. Das ist so viel wie ein Haushalt in einem Jahr verbraucht. Dieser unvorstellbare Stromverbrauch wird also in Kauf genommen, wenn man NFTs verkaufen möchte. Während sich andere Bands darüber Gedanken machen, wie sie durch Zugfahren auf Tour umweltfreundlichere Konzerte spielen können, ist die NFT-Ankündigung der Gorillaz für viele Fans ein Schlag ins Gesicht. Gerade weil die Band 2010 das Album Plastic Beach veröffentlicht hatte, das sich ausschließlich um Umweltschutz sorgte, wirkt der NFT-Einsatz besonders enttäuschend.


Fans zeigen auf, dass die Entscheidung der Band nicht mehr mit den Werten vereinbar ist, für die die Band einmal stand.



Es gibt sogar eine Petition, auf der du unterschreiben kannst, dass die Gorillaz kein NFT produzieren sollen.



#Humansoflatecapitalism


Dabei geht es nicht unbedingt nur um das konkrete Beispiel der Gorillaz. Aber gerade sind NFTs noch nicht komplett etabliert. Vielleicht kann durch die Petition oder der Protest der Fans verhindert werden, dass NFTs auch unter Künstler*innen normal werden. Denn wenn wir mal ganz ehrlich sind: Sind NFTs nicht irgendwie die Spitze von künstlich hergestelltem Warenwert? Klar, Künstler*innen müssen auch Geld verdienen und die Digitalisierung ist da nicht unbedingt fördernd. Es spricht auch grundsätzlich nichts dagegen, Kunst zu monetarisieren, wir leben nun mal im Kapitalismus und Künstler*innen können nicht von Luft, Liebe und Applaus leben. Aber muss deswegen der Wert eines digitalen Kunstwerks so künstlich in die Höhe gepusht werden? Ist die Digitalisierung nicht eigentlich die Möglichkeit, Kunst wenigstens ein bisschen zugänglicher zu machen? Auch ganz unabhängig von den klimaschädlichen Effekten der NFTs, wo bleibt bei NFTs das Pop von Popkultur?

Design ❤ Agentur zwetschke