Historische Geräusche gesammelt in einer App

Historische Geräusche gesammelt in einer App

Eine akustische Zeitreise von 1895 bis 2009

Die Design-Abteilung der Pinakothek der Moderne stellt eigentlich nur diverse Alltagsgegenstände aus - jetzt gibt es die dazugehörenden Geräusche gesammelt in einer App.

Im Alltag sind wir dauernd von Geräuschen umgeben: Das Zuschlagen der Autotüre, der Fön beim Haaretrocknen oder das Pling-Geräusch wenn die Mikrowelle fertig ist. Diesen Sound nehmen wir meistens aber gar nicht bewusst wahr.

Auch Geräusche sind Design

Dabei ist das Geräusch eines Gegenstandes genauso wie das optische Aussehen charakteristisch für ihn. Das weiß besonders die Pinakothek der Moderne in München. Eigentlich ist das Museum bekannt für zeitgenössische Kunst, es bietet aber auch eine umfangreiche Ausstellung über Design mit rund 100.000 Exponaten. Darunter sind viele Alltagsgegenstände, die optisch prägend für ihre Zeit waren. Ein altes Wählscheibentelefon, Schreibmaschinen aus den unterschiedlichsten Zeiten, Volksempfänger zum Empfang nationalsozialistischen Propaganda oder auch frühere Luxusobjekte wie ein Ventilator.

Nicht nur schauen, sondern auch hören

Ab sofort kannst du manche der Gegenstände nicht nur anschauen, sondern auch hören. Die Pinakothek hat nämlich eine App entwickelt, in der du das passende Geräusch zu rund 50 Ausstellungsstücken erleben kannst. Das älteste Objekt bei "Sound of Design" ist Williams Number 2 aus dem Jahr 1895. Bei der über 100 Jahre alte Schreibmaschine kannst du dir den Sound des Zeilenschalthebels oder auch das Tippen anhören. Das aktuellste Geräusch in der App stammt von einem Staubsauger von 2009. Zu jedem Objekt gibt es mehrere Töne, eine kurze Beschreibung sowie Eckdaten, also wann und wo es erfunden wurde und wer der/die Designer*in ist. Besonderer Schwerpunkt in der Anwendung liegt auf Geräten aus der Wirtschaftswunderzeit, also den 50er und 60er Jahren.

Objekte werden zum Leben erweckt

Mit dieser Anwendung werden die ausgestellten Objekte um eine akustische Dimension erweitert, sie werden also hörbar - und damit zum Leben erweckt. Statt nur im Regal zu stehen werden die Gegenstände Teil einer multimedialen Erfahrung. Es bietet sich natürlich an, dass du "Sound of Design" dann benutzt, wenn du dir die Ausstellung in der Pinakothek der Moderne anschaust. Du musst aber nicht: die Webanwendung kannst du jederzeit kostenlos auf deinem Smartphone und PC nutzen. 

Was wäre ein Walkmann nur ohne das Geräusch des Einlegens einer Kassette, ein altes Telefon ohne des tiefen Surren der Wählscheibe oder ein Plattenspieler ohne das Kratzen der Nadel... hach.

Die Töne von Designobjekten sind eben oft so charakteristisch wie ihre Gestalt.

Design ❤ Agentur zwetschke