Warum fürchten Menschen Klimaschutz?

Eine Woche Horror

In unserer Themenwoche "Gänsehaut & kalter Schauer" haben wir so manch eine Frage via Facebook an die egoFM Hörer*innen gestellt. Was das Gruseligste war, was sie je erlebt hätten. Wovor sie generell Angst haben. Und neben Geistern und Haitornados kamen da auch einige Anspielungen auf Klimaaktivist*innen, die alles voll mit Tomatensuppe machen, oder sich an irgendwelche Flächen kleben. Es wurde vom Horror klimagerechter Politik erzählt. Das finde ich nicht nur merkwürdig, sondern auch ein bisschen besorgniserregend.

Ich meine - ich kenn's ja nicht nur aus dieser Woche - wann immer wir News bezüglich Klimaschutz verbreiten oder von Protesten wie Fridays4Future berichten, sind da erwachsene Menschen, die sich zwar nicht die Mühe machen, auf den Artikel zu klicken und sich mit dem Inhalt zu befassen, aber trotzdem gleich mal irgendeinen hämischen, süffisanten Kommentar unter das Facebook-Posting klatschen. Nicht selten werden darin die meist jungen Klimaaktivist*innen beschimpft, wie lächerlich sie seien oder es wird rumgestänkert, dass die mal ganz ruhig sein sollten, immerhin würden die ja mit ihren Smartphones den ganzen Tag im Internet rumhängen und dadurch den Planeten zum Krepieren bringen...... (übrigens: Zusammenhanglose Kommentare wie diese sind mein ganz persönlicher Horror).

Warum haben manche Menschen so große Angst vor Klimaschutz?

Eine ernst gemeinte Frage! 

• Ist es, weil der Mensch ein Gewohnheitstier ist und sich - gerade in beängstigenden Situationen (wo ich die Klimakatastrophe hinzu zähle) - an Vertrautes klammern will, was für viele Menschen nun mal das Familienauto oder die Fleischmahlzeit am Tag ist?
• Ist es, weil gerade ältere Menschen merken, dass sie die letzten Jahre Schmarrn gebaut haben und von der jüngeren Generation nun den Spiegel vorgehalten bekommen? 
• Ist es, weil manche Menschen - trotz all der wissenschaftlichen Beweise - immer noch nicht an die Klimakatastrophe glauben?
• Ist es, weil Menschen Angst haben, man würde ihnen was wegnehmen wollen?
• Ist es ein Abwehrmechanismus, sich mit der Möglichkeit einer ganz, ganz düsteren Zukunft auseinandersetzen zu müssen?

Wahrscheinlich alles davon. Dann wäre jetzt noch die Frage:

Wie kann man das ändern?

Wie können wir als Medienunternehmen dafür sorgen, dass sich auch Menschen, die nichts vom Thema Klimaschutz hören wollen und sich davon sogar angegriffen fühlen, mit den Inhalten befassen und sie nachvollziehen können? Wie können wir statt selbstgefälligen Kommentaren Diskurs fördern? Verrat es uns! Am besten via Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder per WhatsApp an die 089 360 550 460.