Entscheidungen und wie man sie sich leichter macht

Entscheidungen und wie man sie sich leichter macht

Die täglichen Dilemma zu vermeiden ist machbarer als du denkst

Entscheidungsratgeber gibt es wie Sand am Meer, aber für welchen soll man sich entscheiden? Wenn deine Entscheidungsschwierigkeiten da schon anfangen, ist es dringend Zeit für ein Umdenken.

Das Leben in sich ist schon ein Kompromiss und das moderne Leben bieten mehr Alltagsdilemma als jemals zuvor. Es vergeht kaum eine Stunde, bei der man vor keiner Entscheidung steht. Aber was hilft uns, Entscheidungen zu treffen?

Interessant ist hier das Fallbeispiel Elliot, welchem 1982 ein kleiner Tumor aus dem Gehirn operiert wurde und der seit dem Tag schon an den winzigsten Entscheidungen stundenlang verzweifelte. Nach intensiver Untersuchung seiner Person und seines Umfelds durch den portugiesischen Neurologen Antonio Damasio stellte sich heraus, dass er seit der Operation zu einem fast emotionslosen Menschen geworden war und dies die Hauptursache war, dass er keine Entscheidungen mehr treffen wollte und konnte. Emotion hat seitdem in der Wissenschaft eine ungeahnte Gewichtung, selbst bei den kleinsten Entscheidungen.

Das ist auch ein guter Ansatz für alltägliche Entscheidungen – mehr mit dem Bauchgefühl entscheiden.

Rational gesehen machen Dilemma durchaus Sinn - eine Entscheidung zwischen zwei Optionen, welche komplett identisch in ihrer Auswirkung sind, ist letztendlich unmöglich zu treffen. Die Emotion und das Irrationale sind meistens die Komponenten, die uns aus einem Dilemma heraushelfen. Das Gleichnis von Buridans Esel besagt ebenfalls, dass zum Beispiel ein Esel eher verhungern würde, als sich zwischen exakt identischen, gleich weit entfernten Heuballen entscheiden zu können.

Man könnte jetzt argumentieren, dass emotionale Entscheidungen nicht immer die Schlausten sind und das stimmt auch, aber warum dann nicht einfach den Bauch wieder mehr mitreden lassen? Wann war deine letzte Entscheidung, deren Auswirkungen so immens waren, dass man sie unmöglich hätte rückgängig machen können?

Grübeln ist zurecht negativ behaftet. Wer grübelt wird unglücklich und eventuell sogar depressiv. Bei unseren alltäglichen Entscheidungen lohnt es sich meistens einfach nicht, mit dutzend rationalen Argumenten zu hantieren, sondern mit logischen Argumenten und emotionalen Begierden gleichwertig zu agieren. Ob du jetzt lieber die Pizza Regina oder Diavolo bestellst ist zwar ein verständliches Problem, aber selbst wenn du die Entscheidung letztendlich bereust, hast du doch am Ende so oder so eine leckere Pizza in den Händen.

In Ratgebern liest man gerne wage Sätze wie: "Seien Sie sich im Klaren was SIE eigentlich möchten", "Lernen Sie ihre Gefühle kennen", aber was letztendlich dahintersteckt, ist: eine gute Balance finden aus völlig stumpfen Trieben und völlig verkopften Argumenten.

Versuche vor allem bei den kleinen Entscheidungen mal wieder ein bisschen dein Bauchgefühl mitreden zu lassen. Für die großen Entscheidungen hat man ja schließlich seine Freunde und Bekannten. Mit anderen über schwere Entscheidungen zu reden ist oft der beste Weg, über alle Aspekte nachzudenken, die man sonst nicht beachten würde.
  • Interview mit Dr. Bernd Slaghuis
    ...über Entscheidungen

Design ❤ Agentur zwetschke