Raub im Museum
Kunst ist eine Wertanlage und mit dem richtigen Werk lässt sich richtig viel Kohle verdienen - wenn man es richtig anstellt. Über Jahrhunderte hinweg wurden immer wieder berühmte Objekte aus Museen oder Sammlungen gestohlen. Manchmal ganz dreist und simpel, manchmal mit einem extrem ausgeklügelten Plan dahinter. In einigen Fällen tauchten die Werke wieder auf, in anderen wissen wir bis heute nicht, wo sie abgeblieben sind und wer die gestohlen hat. Von den spektakulärsten Kunstrauben der Geschichte stellen wir dir hier fünf vor:Leere Rahmen im Museum
Wen es in Boston mal ins Isabella Stewart Gardner Museum verschlägt, der wird sich vielleicht bei ein paar Kunstwerken ein wenig wundern. Denn hier hängen, neben Botticelli, Rubens und Rembrandt, auch einige leere Rahmen an der Wand. Genauer gesagt: dreizehn Stück. Man könnte jetzt meinen, dass dies Objekte eines ausgeklügelten Kunstprojekts sind – also so was wie: "leere Rahmen, ein Sinnbild für Enttäuschung und Hoffnungslosigkeit" – … Bei der modernen Kunst kann man sich ja nicht sicher sein. Doch im Isabella Stewart Gardner Museum hat es einen viel simpleren Hintergrund: Die Bilder wurden gestohlen.Als Polizist*innen verkleidet überwältigen im Jahre 1990 Dieb*innen die Wachmänner und verließen das Museum mit dreizehn Werken - mit einem Gesamtwert von 500 Millionen Dollar. Diese Zahl muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Der Raub ist noch immer ungelöst und bis heute hängen die leeren Rahmen an ihren Plätzen – eigentlich auch sehr pragmatisch, denn wohin sonst damit und na ja, so ein Rahmen ist ja sicher auch ein paar Pennys wert.
This is the Isabella Stewart Gardner Art Museum in Boston. In 1990 13 pieces were stolen in a heist that remains unsolved. The terms of her will state nothing in the museum can be changed so the empty frames remain. Super cool. Read “The Gardner Heist” for the complete story! pic.twitter.com/LfZyEG96ug
— Liz Deegan (@MrsDeegan_JHS) March 13, 2018
Nachts im Museum
Hand aufs Herz, hattest du als Kind nicht auch schon mal den Traum, abends in einem Supermarkt eingeschlossen zu werden? Die Vorstellung, sich die komplette Nacht lang durch die Süßigkeiten-Abteilung zu schlemmen und jedes erdenkliche Spielzeug einzeln auszuprobieren, war schon fantastisch. So ähnlich ging es wahrscheinlich auch Vincenzo Peruggia, der sich im Jahre 1911 einfach mal ins Louvre einschließen ließ. Doch nicht nur, um mal ungestört vor nervigen Touris alle Kunstwerke zu betrachten, nein, sein Plan war ein anderer: Er ließ sich sonntags im Museum einschließen, um am nächsten Tag, als das Louvre geschlossen hatte, das wohl bekannteste Gemälde daraus mitzunehmen - die Mona Lisa von Leonardo Da Vinci.Und das funktionierte prächtig: Anfangs wurde sogar Pablo Picasso verdächtigt, weil diesem Beziehungen zu einer Bande von Kunstdieb*innen nachgesagt wurden. Zwei Jahre später fasste man allerdings den echten Dieb, als er das Gemälde einem Kunsthändler in Italien anbot. Ahh… so raffiniert der Plan auch war – so hapert's doch an der Umsetzung.
Vincenzo Peruggia was an Italian museum worker who had moved to Paris in 1908 and worked at the Louvre for a time. During which, a strong sense of patriotic resolve prompted him to "bring" back Mona Lisa to its homeland. pic.twitter.com/9XpSDTKuID
— F.U.Q (@da_FUQ_official) July 8, 2021
Rembrandt zum Mitnehmen
Es ist alt, klein und ganz weit oben beim Ranking der am öftesten gestohlenen Kunstwerke: Rembrandts "Jacob de Gheyn III." Insgesamt vier Mal wurde das Werk zwischen 1966 und 1986 aus der Dulwich Picture Gallery entwendet.Ein möglicher Grund könnte die Größe dieses kleinen Kunstwerkes sein: Mit gerade mal 25 mal 30 Zentimetern passt das Ölgemälde locker unter einen schicken Trenchcoat eines raffinierten Langfingers und der Wert dieses Rembrandts macht die Größe definitiv wieder wett. Wäre da nicht ein klitzekleines Problem: Ein bekanntest Gemälde zu verkaufen ist halt nicht so einfach. Und so kam es, dass es nach jedem Diebstahl nach einer gewissen Zeit wieder aufgefunden wurde – und zwar nicht bei irgendwelchen Schwarzmärkten, wie man sich das vielleicht vorstellt. Nein, klein Rembrandt wurde unter anderem unter einer Bank auf einem Friedhof oder auf dem Gepäckträger eines Fahrrades deponiert. Aber am Ende ist es ja am wichtigsten, dass es immer wieder sicher nach Hause in die Dulwich Picture Gallery befördert wurde. Nicht jedoch ohne nach einer gewissen Zeit einen Spitznamen bekommen zu haben: "Der Rembrandt zum Mitnehmen".
This portrait has been stolen four times since 1966 and it's considered to be the most stolen painting in the World. They even called it a "takeaway Rembrandt".
— Art Concealed Int. (@ArtConcealedInt) May 20, 2020
👁🗨 Portrait of Jacob de Gheyn III
©️ ~1632. Rembrandt van Rijn pic.twitter.com/NIf9z6qmEl
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