egoFM fragt nach

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Die Radiozentrale stellt deine Fragen an die Spitzenkandidat*innen

Am 26. September ist Bundestagswahl. Um dir bei der Wahlentscheidung zu helfen, hatten alle egos die Möglichkeit, uns Fragen für die Spitzenkandidat*innen zu senden.

Jetzt gibt es die Antworten!

Vertreter*innen der Parteien wurden interviewt und hatten jeweils maximal 30 Sekunden Zeit, ihren Standpunkt zu einem Thema zu erläutern.

Hier erfährst du, was die drei Kanzlerkandidat*innen geantwortet haben:


Mensch und Umwelt

In der Verfassung auf Klimaziele geeinigt. So wollen die Kandidat*innen dafür sorgen, dass sie in der gesetzten Frist erreicht werden:
 

Annalena Baerbock

"Wir spüren die Auswirkungen der Klimakrise jetzt schon heftigst. Da, wo ich lebe, haben wir immer wieder Waldbrände in der Region, Seen verlieren ihr Wasser. Im Ahrtal hatten wir gerade extreme Sturmfluten. Deswegen ist mein erstes großes Projekt ein Klimaschutz-Sofortprogramm einzuführen, damit wir die Erderwärmung hier gemeinsam deutlich begrenzen." - Annalena Baerbock

Armin Laschet

"Wir brauchen nachhaltiges Leben, nachhaltige Landwirtschaft, nachhaltige Verkehrspolitik. Wir müssen das CO2 reduzieren beim Ausstoß, dadurch steigen wir aus der Kohle aus. Also wir müssen vieles unternehmen, um unseren Beitrag zu einem besseren Klima zu leisten." - Armin Laschet

Olaf Scholz

"Der Klimawandel ist Realität. Das muss man allen, die das leugnen, entgegenhalten. Und die Beispiele, die Sie genannt haben, zeigen das ja sehr deutlich. Deshalb ist das Wichtigste, dass wir dafür sorgen, dass wir unsere Wirtschaft so organisieren, dass sie klimaneutral wirtschaften kann. Das ist in 25 Jahren sehr ehrgeizig, klappt aber nur, wenn wir alles aufbauen auf der Nutzung von Strom aus erneuerbaren Quellen." - Olaf Scholz



Umwelt und Gesundheit

Einige Menschen machen sich Sorgen um ihre Gesundheit, wenn es um die Qualität ihrer Nahrungsmittel geht, zum Beispiel durch Glyphosat oder die Verbreitung von Elektrosmog in der Umwelt. Das sind die Strategien der Kandidat*innen in diesen Bereichen:
 

Annalena Baerbock

"Große Frage, weil negative Umweltauswirkungen kommen aus ganz vielen Bereichen. Aber nehmen wir den Bereich Landwirtschaft: Wenn mit immer mehr Pestizideinsatz auf den Äckern gearbeitet wird, dann produziert das ungesundes Essen. Und das bedeutet eine klare Strategie, den Pestizideinsatz zurückzufahren, Glyphosat als Einsatzmittel zum Beispiel zu verbieten auf europäischer Ebene und damit dann auch in Deutschland." - Annalena Baerbock

Armin Laschet

"Das sind ja unterschiedliche Fragen nach Glyphosat oder nach Elektrosmog. Elektrosmog muss man untersuchen. Aber wir erleben häufig, die Menschen beklagen ein schlechtes Handynetz, aber wenn dann ein Mast aufgestellt wird, gibt es die Sorge vor Elektrosmog. Also, die Netze müssen besser werden, die Masten müssen sicher sein und in der Landwirtschaft muss man Zusatzmittel sehr sparsam einsetzen. Aber sie müssen so gut sein, dass sie nicht die Umwelt schädigen und trotzdem unsere Ernährung sichern." - Armin Laschet

Olaf Scholz

"Wir müssen dafür sorgen, dass die Umwelt lebenswert bleibt und dass sie lebenswerter wird, als sie heute ist. Viele Sünden der Vergangenheit wirken bis heute nach und deshalb wird es eine große Aufgabe sein, mit unserer Industriepolitik dafür zu sorgen, dass das Klima besser wird und die Umwelt sich auch so verbessert, dass sie lebenswert bleibt, auch für künftige Generationen." - Olaf Scholz
 


Ungerechte Verteilung von Reichtum

Die Schere zwischen Arm und Reich wurde in den letzten Jahren immer größer. Die Kandidat*innen sehen Folgendes als sinnvolle Maßnahmen:
 

Armin Laschet

"Soziale Marktwirtschaft heißt immer, dass die Kluft zwischen Reich und Arm nicht so groß ist, dass wir eine starke Mitte haben, einen starken Mittelstand und das war immer Deutschlands Stärke. Nur bei denen, die viel haben, die Unternehmen haben, die Familienunternehmen haben, ist es wichtig, dass diese Unternehmen jetzt investieren, neue Arbeitsplätze schaffen. Deshalb sind Steuererhöhungen falsch. Sie führen am Ende zum Verlust von Arbeitsplätzen – und Arbeitsplätze ermöglichen Wohlstand für alle." - Armin Laschet

Annalena Baerbock

"Die Stärke unseres Landes ist gefährdet, wenn die Spaltung zwischen Arm und Reich immer wieder auseinander geht. Und deswegen ist das Allerwichtigste für mich, einen gesetzlichen Mindestlohn von zwölf Euro endlich einzuführen, dafür zu sorgen, dass Geringverdiener, Familien, Alleinerziehende entlastet werden durch einen höheren Steuerfreibetrag, Kinder in unserem reichen Land endlich aus der Armut geholt werden und auf der anderen Seite Spitzenverdiener ein bisschen mehr Steuern zahlen, um das gemeinsam zu finanzieren." - Annalena Baerbock 

Olaf Scholz

"Erstmal bin ich dafür, dass besser bezahlt wird. Deshalb möchte ich mich für einen gesetzlichen Mindestlohn von wenigstens zwölf Euro einsetzen. Ich bin dafür, dass wir stabile Renten garantieren und dass wir Kinderarmut bekämpfen mit einem neuen Kindergeld, einer Grundsicherung. Und ansonsten brauchen wir ein faires Steuersystem, das dazu beiträgt, dass diejenigen, die sehr viel verdienen, etwas dazu beitragen, dass die anderen entlastet werden können." - Olaf Scholz



Gleichberechtigung 

In Deutschland gibt es immer noch starke Unterschiede beim Einkommen zwischen Männern und Frauen. So sehen die Kandidat*innen den aktuellen Zustand und das wollen sie dagegen unternehmen:
 

Olaf Scholz

"Gleichstellung von Männern und Frauen ist immer noch nicht gelöst. Man merkt es an dem riesigen Widerstand, den die CDU/CSU dagegen geleistet hat, dass in den großen Aktiengesellschaften wenigstens eine Frau im Vorstand sitzt. Aber wir müssen auch dafür sorgen, dass gleich gezahlt werden wird, zwischen Männern und Frauen nicht unterschiedlich verdient wird, mit klaren Gesetzen und damit, dass in den Berufen, die Frauen ausüben, besser bezahlt wird." - Olaf Scholz 

Armin Laschet

"Auch bei der Gleichstellung von Männern und Frauen ist viel erreicht worden. Wir haben für Aufsichtsräte beispielsweise Quoten eingeführt, sodass wir heute mehr Frauen in Vorständen und Aufsichtsräten haben. Das reicht aber noch nicht. Wir müssen anstreben, dass wir auf Dauer Parität haben. Ich wünsche mir für die nächste Bundesregierung, werde von meiner Seite aus die Minister oder das nächste Kabinett, dem ich vorstehe, wird paritätisch von Männern und Frauen besetzt sein." - Armin Laschet

Annalena Baerbock

"Frauen und Männer haben in Deutschland zum Glück die gleichen Rechte und können in vielen Bereichen alles tun. Aber Frauen verdienen in Deutschland nach wie vor deutlich weniger als Männer und diese Lohnungerechtigkeit, die müssen wir schließen. Und das heißt Frauen müssen, wenn sie den gleichen Job machen wie Männer, endlich genauso bezahlt werden. Vor allen Dingen in Pflegeberufen, in sozialen Berufen, wo sehr sehr viele Frauen arbeiten, müssen die Löhne dringend angehoben werden." - Annalena Baerbock
 


Mieten, Kaufen, Wohnen 

Viele Einwohner*innen dieses Landes geben einen immer höheren Anteil ihres Einkommens für Mieten aus. Die Kandidat*innen wollen folgendermaßen verhindern, dass sich diese Situation verschlechtert und so der Wohnungsnot in den Ballungszentren begegnen:
 

Olaf Scholz

"Deutschland muss mehr Wohnungen bauen, auch mehr bezahlbare. Ich bin dafür, dass wir das Ziel 400 Tausend Wohnungen pro Jahr verfolgen, das wir jedes Jahr dann weiterführen. Das geht, wir sind jetzt bei 300 Tausend und 100 Tausend davon sollten Sozialwohnungen sein. Das ist viel mehr als jetzt. Der Bund wird diesen Wohnungsbau unterstützen. Und solange wir nicht genug Wohnungen haben, müssen wir dafür sorgen, dass die Mieten nicht durch die Decke schießen, zum Beispiel durch ein Moratorium beim Anstieg." - Olaf Scholz

Armin Laschet

"Also Eigentumserwerben muss man erleichtern. Wir wollen das Baukindergeld, das wir schon haben, gerade für Familien mit mehreren Kindern, die mittlere und niedrigere Einkommen haben, stärken. Wir wollen dazu Grunderwerbssteuer und Ähnliches für Familien senken. Wir müssen mehr Menschen ermöglichen, Eigentum zu erwerben. Und bei den Mietern müssen wir erreichen, dass mehr Wohnungen gebaut werden. Dann werden auch die Mieten sinken." - Armin Laschet

Annalena Baerbock

"Wir haben Städte in unserem Land, wo die Mieten explodieren und man sich als Normalverdiener, als Familie oder auch als Rentnerin die Miete nicht mehr leisten kann und gar nicht mehr umziehen kann. Und um das zu verhindern, will ich, dass wir die Möglichkeit schaffen, dass es bundesweit den Städten, wo die Mieten explodieren, möglich ist, eine Mietpreisobergrenze einzuführen, damit Menschen aus ihren Quartieren, aus ihren Stadtteilen in Zukunft nicht vertrieben werden." - Annalena Baerbock
 


Kulturszene

Die Gruppe, die mit am härtesten von Corona getroffen wurde, sind immer noch die Kunst- und Kulturschaffenden. Diese Perspektiven und Unterstützung können die Kandidat*innen diesen Personen bieten:
 

Annalena Baerbock

"Kunst und Kultur ist systemrelevant, das hat diese Pandemiezeit noch einmal deutlich gemacht. Museen, Theater, Chöre, Schauspieleinrichtungen geschlossen worden sind und wir haben auch erlebt, dass viele Menschen in dem Bereich als Solo-Selbstständige arbeiten. Das heißt, für Kunst und Kultur ist es wichtig, dass Solo-Selbstständige endlich vernünftig abgesichert sind, auch durch eine soziale Absicherung und vor allen Dingen, dass wir Kunst und Kultur im öffentlichen Raum stärker finanziell unterstützen. Gerade auch nach dieser Pandemie." - Annalena Baerbock

Armin Laschet

"Das ist in der Tat eine Gruppe, die besonders gelitten hat unter der Pandemie. Bis zum heutigen Tag. Wir haben Wirtschaftshilfen des Bundes gehabt, das hat nicht gereicht. Ich selbst habe sie als Ministerpräsident mit Landesmitteln erhöht. Wir haben Stipendien ausgegeben für Künstler, weil Künstler wollen nicht von sozialen Leistungen leben, sondern wollen kreativ und produktiv sein. Und das muss auch Maßstab für eine künftige Bundesregierung sein." - Armin Laschet

Olaf Scholz

"Wir haben in der Corona-Krise die Kultur sehr gefördert mit mehreren Milliarden und sorgen jetzt dafür, dass wieder Veranstaltungen stattfinden können. Selbst wenn die Säle noch nicht voll besetzt sein können wegen der Vorsichtsregeln, dann gibt es Zuschüsse dafür und sichern Veranstaltungen ab. Für diejenigen, die in der Kunst arbeiten, brauchen wir mehr Sicherheit. Zum Beispiel so ähnlich wie jemand, der in der Arbeitslosenversicherung sich absichern kann." - Olaf Scholz




Alle Antworten zu allen Fragen aller Parteivertreter*innen

Die Fragen, die du oben siehst, wurden auch Politiker*innen anderer Partein gefragt. Hier kannst du dir anhören, was sie zu den einzelnen Themen gesagt haben - die jeweiligen Antworten kommen in der Reihenfolge, wie sie im Untertitel beschrieben sind. Die teilnehmenden Politiker*innen sind:
  • Annalena Baerbock - Die Grünen
  • Olaf Scholz - SPD
  • Armin Laschet - CDU
  • Dietmar Bartsch – Die Linke
  • Christian Lindner – FDP
  • Tino Chrupalla - AfD
  • Zukunft - Thema Familie
    Grüne / SPD / CDU / FDP / Linke / AfD
  • Zukunft - Thema Schule in der Pandemie
    Grüne / CDU / SPD / FDP / Linke / AfD
  • Lebenswertes Deutschland - Thema Kulturszene
    Grüne / CDU / SPD / Linke / FDP / Linke
  • Lebenswertes Deutschland - Thema Mensch und Umwelt
    Grüne / SPD / AfD / Linke / FDP
  • Mobilität - Thema Energieversorgung
    SPD / CDU / Grüne / Linke / FDP / AfD
  • Mobilität - Thema Infrastruktur
    Grüne / SPD / CDU / FDP / AfD / Linke
  • Gerechtigkeit - Thema Wohnen und Mieten
    SPD / CDU / Grüne / AfD / Linke / FDP
  • Gerechtigkeit - Thema Gleichberechtigung
    SPD / CDU / Grüne / FDP / Linke / AfD
  • Gerechtigkeit - Thema Ungerechte Verteilung von Reichtum
    CDU / Grüne / SPD / FDP / Linke / AfD
  • Gesundheit - Thema Umwelt
    Grüne / CDU / SPD / FDP / Afd / Linke
  • Gesundheit - Thema Lockdown
    SPD / Grüne / CDU / FDP / Linke / AfD
  • Sicherheit - Thema Hochwasser
    Grüne / SPD / CDU / AfD / FDP / Linke
  • Sicherheit - Thema Afghanistan
    CDU / SPD / Grüne / AfD / FDP / Linke


Deutschland wählt - Radio fragt nach

Hier findest du noch mehr Infos zur Aktion der Radiozentrale, bei der wir selbst mitgemacht haben.



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