Erstmals wurde Lebensmittelverschwendung auf EU-Ebene untersucht und die Ergebnisse sind nicht nur erschreckend, sondern zeigen auch weitreichende Folgen auf.
In der EU werden mehr Lebensmittel verschwendet, als importiert.
11 Millionen Tonnen - So viele Lebensmittel werfen wir in Deutschland jedes Jahr weg. Allein das ist schon viel, aber wenn man alle Länder in der europäischen Union zusammenrechnet, wird das Ausmaß nochmal deutlicher: Laut einem Bericht der Stiftung Feedback EU verschwendet die EU nämlich mehr Lebensmittel, als sie überhaupt importiert. Und zwar jedes Jahr mindestens 153,5 Millionen Tonnen! Importiert werden 138 Millionen Tonnen."Mindestens", weil die Zahl wohl sogar noch viel höher sein könnte, da vermutlich ein Großteil der Verschwendung gar nicht einberechnet ist. Denn Lebensmittel, die von der Landwirtschaft erst gar nicht geerntet, verwendet oder verkauft werden, werden meist nicht berücksichtigt.
Einige Länder tun mittlerweile aber auch schon etwas dagegen:
In Frankreich und Italien gibt es seit ein paar Jahren schon ein Wegwerfverbot in Supermärkten, in Spanien müssen Unternehmen bald Strafe zahlen, wenn sie vermeidbaren Müll produzieren. Den Autor*innen des Berichts reicht das aber nicht. Sie fordern von der Europäischen Kommission eine Regelung, die in der gesamten EU gilt: Sie wollen, dass bis 2030 die Lebensmittelabfälle um 50 Prozent sinken. Das unterstützen bereits jetzt 43 Non Profit-Organisationen.Das würde einerseits dem Klima helfen, denn momentan sind Lebensmittelabfälle für mindestens 6 Prozent der CO2 Emissionen in der EU verantwortlich. Und auch wirtschaftlich hätten feste Regeln positive Folgen. Denn nicht nur, dass die Lebensmittelverschwendung die EU jährlich über 143 Milliarden Euro kostet, auch die Inflation bei Lebensmitteln könnte durch weniger Verschwendung eingedämmt werden – vor allem durch weniger Abfälle in landwirtschaftlichen Betrieben. Dort sind es 90 Millionen Tonnen, die jedes Jahr aussortiert und weggeschmissen werden.
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