Umweltorganisation ruft zum Boykott auf

"This is an emergency"

Die Website von Extinction Rebellion findet deutliche Worte, was die Zukunft unseres Planeten angeht. Extinction Rebellion - das ist eine Umweltbewegung aus England, die mittlerweile weltweit Anhänger*innen gefunden hat. Wie der Name schon verrät, will die Organisation gegen das Artensterben rebellieren und für sie ist der Mensch die Spezies, die am meisten vom Aussterben bedroht ist. Die Schuld sieht Extinction Rebellion in der Gemeinschaft und dem Wirtschaftssystem als Kollektiv, nicht in Einzelpersonen. Deshalb sind die einzelnen Spartengruppen der Organisation aus den verschiedensten Ländern eng vernetzt und fordern schnelles Handeln der Allgemeinheit.

Das Manifest von Extinction Rebellion enthält klar formulierte Grundsätze und Forderungen.

Zum Beispiel hat jeder Protest gewaltfrei abzulaufen, die Bewegung soll unpolitisch und dezentralisiert sein und jede*r ist willkommen. Gefordert wird absolute Transparenz der Regierungen, damit die Gesellschaft über den prekären Stand der Umwelt wahrheitsgemäß aufgeklärt wird, außerdem eine regenerative Umwelt und reflektierteres und kritisches Hinterfragen unserer Konsumgesellschaft.

Die Vorgehensweise von Extinction Rebellion ist radikal und effektiv, denn ziviler Ungehorsam ist ihr zentrales Instrument. Die Die-Ins, friedliche Blockaden, bei denen sich die Protestierenden sinnbildlich für unser selbst geschaufeltes Grab wie Tote auf den Boden legen, sind eine wirksame Maßnahme, um den Verkehr lahmzulegen und maximale Aufmerksamkeit zu erzeugen. In London haben Aktivisten*innen zum Beispiel wochenlang Teile der Innenstadt blockiert - und zeigen dabei verbissene Ausdauer. Denn obwohl die Polizei Hunderte verhaftete, konnte sie die Proteste nicht ganz auflösen. Sprecher der Londoner Polizei stellten fest:

"Was ungewöhnlich ist bei dieser Demonstration, ist einerseits die Bereitwilligkeit der Teilnehmer, sich festnehmen zu lassen, und andererseits der fehlende Widerstand gegen Verhaftungen."

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INTERNATIONAL REBELLION WEEK Around the world rebels are protesting for governments to acknowledge and address the climate crisis. Here is a scene from yesterday’s protest in Sweden #extinctionrebellion #internationalrebellion #climatecrisis #peacefulprotest Photo by @extinctionrebellionsv

Ein Beitrag geteilt von Extinction Rebellion (@extinctionrebellion) am Apr 16, 2019 um 7:08 PDT

Extinction Rebellion ruft zum Protest der Textilindustrie auf.

Die Die-In-Protestmethode findet längst nicht mehr nur in London statt und auch in prominenten Kreisen Anhänger gefunden. Diese enorme Reichweite nutzen die Initiatoren*innen jetzt für einen Boykott Aufruf: Bis zum 30. April 2020, also ein ganzes Jahr, soll man darauf verzichten, neue Kleidung zu kaufen. Second Hand, DIY und Upcycling sind aber okay. Das soll zum einen unsere weltweite CO2-Bilanz senken und zum anderen auf die katastrophal unmenschlichen Bedingungen in der Textilproduktion hinweisen.
Puh, ein Jahr klingt echt ganz schön lange! Andererseits - stell dir vor wie entspannend es wäre, sich nicht durch Klamottenläden wühlen und den aktuellsten Trends hinterher rennen zu müssen und dabei auch noch Geld zu sparen? Challenge accepted!