Da denkst du, du bist etwas ganz Großem auf der Spur und am Ende entpuppt es sich leider doch als Flop - wie bei diesen Erfindungen.
Google Glasses
Geheimagent*in mit Weitsicht
Agent*in 007 – wir haben einen wichtigen Auftrag: den Bösewicht finden. Aber wie? Der Dancefloor ist voll mit tanzenden Menschen, hier, auf der weltbekannten Promi-Gala im Ballsaal der Queen? Doch kein Problem für uns – denn unser Computerprofi Steve hat uns ein ganz besonderes Gadget auf die Mission mitgegeben. Einen Blick mit unserer super-fancy Lesebrille und uns werden sämtliche Daten aller Menschen vor Ort angezeigt. Beruf, Haustier, Fetische, kein Thema und in null Komma nichts haben wir den Bösewicht gefunden. YEAH!
Ok, wir wissen nicht, wie du dir das Ganze vorgestellt hast, aber wir hatten die Hoffnung, dass der Launch der "Google Glasses" im Jahre 2012 uns genau DAS bringt. Die Google Glasses, eine Brille inklusive Minicomputer, der uns – verbunden mit dem Internet - Landkarten und Webseiten auf einen kleinen Bildschirm auf unseren Brillengläsern anzeigt und mittels Kamera auch Aufnahmen unserer Umwelt machen kann. Die Medienaufmerksamkeit war immens. Doch der Flop nach dem Launch noch größer. Denn einerseits waren 1500€ für eine Brille nicht unbedingt ein Klacks, andererseits gab es auch Probleme mit dem Datenschutz, die diese kleine, immer verwendbare Kamera mit sich zog. Nach nur zwei Jahren wurde kein Wort mehr über die Brillen verloren. Doch laut Google wird wieder an einem Nachfolger gearbeitet, in Form einer Spracherkennungsbrille – also im Grunde ein Real Life-Untertitel mit Dolmetscherfunktion. Klingt auf jeden Fall hilfreich – und vielleicht kommen wir damit dann doch unserem Traum vom Geheimagent*innen-Leben ein wenig näher.
Der Segway
So eine große Sache wie der PC
Was sind die coolsten Fortbewegungsmittel, die dir spontan so einfallen? Eine Vespa, ein Jetski, ein Tiger? Das wären wahrscheinlich unsere Top 3, aber wir geben zu, bei manchen könnte man drüber diskutieren. Gut und jetzt denk an die mit Abstand uncoolsten Fortbewegungsmittel. Keine Frage: Segways. Aber wie konnte sich der eleganten Zweiräder in kürzester Zeit selbst so in die Sackgasse der peinlichsten Fahrzeuge manövrieren? Der Segway Human Transporter wurde einst als revolutionäres Gerät gefeiert, das die Art und Weise, wie sich Menschen fortbewegen, grundlegend verändern würde. Nach seiner Markteinführung 2001 wurde das zweirädrige Fahrzeug mit Batteriebetrieb sofort zum Hype. Man sah es in einer Folge von South Park und vielen anderen Shows und Filmen, ja sogar Steve Jobs nannte es "eine so große Sache wie der PC".
Doch der Hype hielt nicht lange. So war ein Segway mit circa 4500€ für Privatpersonen nicht wirklich billig, zudem traten vermehrt Fehler bei der Batterie auf und aus einigen Ländern wurden wegen zu vieler Unfälle die Segways ganz verbannt. Übrig blieben nervige Touri-Segway-Touren mit Helm und Polizist*innen, die man spätestens nach einem peinlichen Manöver nicht mehr ernst nehmen konnte. Sogar Steve Jobs revidierte seine Aussage und nannte den Segway nur noch "beschissen". Ganz schön fies. 2020 wurde dann die Produktion endgültig eingestellt. Zurück bleibt ein Relikt aus alten Tagen und semilustigen Filmen wie dem Kaufhaus-Cop.
Google Glasses
Geheimagent mit Weitsicht
Der Segway
So eine große Sache wie der PC
Die MiniDisc
Kurz, aber schön
MySpace
Von Verschwörungstheorien und Cry Me A River
Das Zeppelin
Indiana Jones und Duff-Beer
Die MiniDisc
Kurz, aber schön
Erinnerst du dich noch daran, wie vorsichtig, ja, im Grunde schon sakral, du deinen Discman gehalten hast, als du in den Schulbus gestiegen bist? Ein Heiligtum, das ja nicht wackeln darf, denn bei der kleinsten Erschütterung stockten unsere Lieblingstracks, die natürlich in den 90ern sehr sehr gut waren. Ach, der Discman. Ein Trend, der zum Glück ziemlich schnell von einer besseren Variante des portablen Musikgenusses, dem MP3-Player abgelöst wurde. Nicht bevor jedoch noch eine weitere Erfindung 1991 von Sony auf den Markt kam, auf der viel Hoffnung lag: die MiniDisc. Ein Zwischending von Kassette und CD, die alle Vorteile doch keinerlei Nachteile der beiden in sich vereinen sollte. Sie war klein, handlich, passte in jede Hosen- oder Hemdtasche und konnte einfach beschrieben werden, sei es mit Musik oder Daten. Die größte Beliebtheit erlang die MiniDisc bei Probeaufnahmen im Bandkeller oder Liveschnitte im Radio und löste dort mit ihrem größeren Datenvolumen die Kassette für einige Zeit ab.
Doch egal ob Kassette, CD oder Minidisc, am Ende ereilte alle dasselbe Schicksal. Denn als Anfang der 2000er-Jahre der MP3-Player salonfähig wurde, genauer gesagt, der i-Pod die breite Masse ereilte, war das der Sargnagel für alle anderen portablen Musikgeräte. Ob die MiniDisc wohl einmal ein Comeback wie die Kassette oder die extrem vouge Schallplatte feiern wird, bleibt fraglich. Trotzdem wars eine schöne Zeit mit ihr. Kurz, aber schön.
MySpace
Von Verschwörungstheorien und Cry Me A River
Es ist ein heißer Sommertag, die Schulglocke beendet die letzte Schulstunde. Du läufst nach Hause, auf dem Herd stehen Rahmspinat mit Fischstäbchen und Kartoffelbrei, du pfefferst deinen Schulranzen in die Ecke und hast endlich Zeit für die wichtigen Dinge in so einem jungen Teenieleben: MYSPACE! Fast alle Menschen mit einer Internetverbindung hatten früher eine Myspace-Seite. Die Social Media-Plattform war die erste ihrer Art und von 2005 bis 2009 war sie mit mehr als 100 Millionen Nutzer*innen pro Monat auch die größte der Welt. Und eine einzige Geldmaschine. Im Jahr 2008 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von sage und schreibe 800 Millionen Dollar. Auf seinem Höhepunkt wurde das Unternehmen sogar mit 12 Milliarden bewertet.
Doch ohne jetzt spoilern zu wollen, der Erfolg hielt nicht an. Der Grund ist ganz klar: die Social Media-Plattform Facebook. Und wäre das nicht schon ausreichend gewesen, kamen neue Audio-Streaming-Plattformen dazu, die Myspace auch noch die letzte Kerze der Hoffnung, nämlich des exklusiven Musikstreamings, eiskalt auspusteten. Im Jahr 2011 wurde Myspace für 35 Millionen Dollar verkauft. Im Gegensatz zu 12 Milliarden nur noch Peanuts. Kleiner Funfact: Aufgekauft wurde die Plattform von einer Investorengruppe um Justin Timberlake. Jaja, der Justin, der auch im Facebook-Film The Social Network eine Rolle übernahm.
Der Zeppelin
Indiana und Duff-Beer
Indiana Jones und der letzte Kreuzzug – der dritte Teil der Abenteuer Reihe von Indi und seiner supercoolen Lederpeitsche. Für die meisten Indi-Fans der Lieblingsteil, uns eingeschlossen. Nicht nur wegen der schwierigen Aufgaben am Ende (wir lieben Competitions), doch auch wegen des coolen Zeppelins. Unsereins hat mit großer Wahrscheinlichkeit noch nie einen Zeppelin von innen gesehen, doch diese Szene suggerierte uns, dass genau DAS für immer und ewig die absolut eleganteste Methode zu reisen ist. Doch trotz Fansein können auch wir nicht den Fehler übersehen, dass es eigentlich zu dieser Zeit gar keine Passagierzeppeline mehr gab. Kurzer Timetable: Indiana Jones und der letzte Kreuzzug spielt im Jahre 1938. Doch bereits ab Mai 1937 wurden keine Passagierflüge mehr durchgeführt. Warum wir das so genau wissen? Aus einem tragischen Grund, denn am 6. Mai 1937 ereignete sich die Hindenburgkatastrophe.
Die Hindenburg galt als ein Meisterwerk der Ingenieurskunst, ein fliegendes Luxushotel, das größte und modernste Luftschiff der Welt. Die Hindenburg war der Piek des Zeppelin-Hypes, der schlagartig ein Ende fand, als der Zeppelin vor der Landung explodierte und das Aus für die Luftschifffahrt bedeutete. Über die Ursache des Unglücks wird bis heute viel spekuliert, doch klar ist, dass danach kein Zeppelin mit Passagieren mehr folgte. Und so bleibt der Zeppelin fälschlicherweise eine Erinnerung aus alten Indiana Jones Filmen...und natürlich aus den Simpsons als Duff-Beer-Werbefläche.
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