Bewegungen wie Fridays for Future geben auch in der Mode immer mehr den Ton an. Zusammen mit der Digitalisierung ist Nachhaltigkeit das große Thema der heutigen Zeit.
Gerd Müller-Thomkins sitzt als Leiter des Deutschen Mode-Instituts an der Quelle - er weiß viel über die Zukunft der Modeindustrie und die unserer Kleidung. Er meint: Wir müssen anders konsumieren. Wir müssen weniger konsumieren. Und erinnert an die Worte der legendären Designerin Vivienne Westwood:
"Buy less, choose well and make it last."
Trendexperte Gerd Müller-Thomkins
Das Interview zum Nachhören
"An der Entwicklung nachhaltiger Mode führt gar kein Weg vorbei."
In der Ernährung hat bewusster Konsum laut Müller-Thomkins viel früher eingesetzt. In Sachen Kleidung sehen wir aber mittlerweile klar den gleichen Trend. Vor allem die Mittelschicht greif immer mehr auf Second Hand-Kleidung zurück. Kleidermärkte, Tauschbörsen und andere nachhaltige Ideen tauchen immer häufiger in den Städten auf.
Neu nur, wenn langlebig
Wenn es dann doch brandneue Teile sein müssen, wird es in Zukunft wohl auf individualisierte Mode herauslaufen. Hier kommt dann die Digitalisierung zur Hilfe. Online sollen Größen, Farben, Schnitt etc. nach individuellen Vorlieben gestaltet werden können. Der Weg führt also zurück zur Maßarbeit. In Zukunft soll es nicht mehr möglich sein, das gleiche T-Shirt bei einem Discounter in fünf verschiedenen Farben für jeweils 2,50 Euro zu kaufen. Die schmeiße man doch ohnehin nach einem Monat wieder in den Müll, meint der Modeexperte.
"Jeder Mensch ist sein eigener Modedesigner... wenn er es denn will." - Gerd Müller-Thomkins
Das passt zur gegenwärtigen Entwicklung, in der die Gesellschaft von einer - wie der Experte sagt - "Zeit der fortgesetzten Individualisierung" dominiert wird. Mode ist immer mehr auch non-verbale Kommunikation und Ausdruck der Persönlichkeit. Es sei also nur eine Frage der Zeit, wann die Vision von Vivienne Westwood zur Realität wird.
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