Berliner Verkehrsbetriebe verkaufen Hanfticket

Berliner Verkehrsbetriebe verkaufen Hanfticket

Unterwegs im Cannabus

Von  Sabrina Luttenberger
Ein bisschen weniger Stress in der Weihnachtszeit gefällig? Die BVG bietet jetzt Fahrscheine mit Hanföl an.

Entspannter Nahverkehr statt Weihnachtsstress

Nicht mal mehr zwei Wochen sind es bis Heiligabend, der Christbaum steht noch nicht und die Geschenke sind auch noch nicht alle besorgt? Jaja, die schönste Zeit des Jahres ist für viele auch gleichzeitig die stressigste. Deshalb haben sich die Berliner Verkehrsbetriebe etwas überlegt: Gemeinsam mit VAAY, der Wellbeing-Marke des Berliner Cannabis-Startups Sanity Group, bieten sie ein Fahrticket aus Esspapier an, das mit maximal drei Tropfen Hanföl überzogen ist. Alles komplett legal. Die BVG schreibt dazu auf ihrer Homepage, es seien ausschließlich ausgewählte und gesundheitlich völlig unbedenkliche Zutaten enthalten. Weil Hanföl eine beruhigende Wirkung nachgesagt wird, können Kund*innen der BVG also gaaanz entspannt mit den Öffis fahren.
"Wir wissen nur zu gut, wie anstrengend die letzten Tage vor Weihnachten sein können. Wer stressfrei auf Heiligabend zufahren möchte, fährt ganz entspannt mit den Bussen und Bahnen der BVG. Genau das wollen wir mit einem Lächeln betonen und so unseren Beitrag für eine entspannte Weihnachtszeit leisten." - Christine Wolburg, Head of Sales und Marketing der Berliner Verkehrsbetriebe

Mit dem Cannabus durch Berlin

Falls du den Instagramkanal oder Twitteraccount der BVG noch nicht kennst: Social Media können die Berliner Verkehrsbetriebe. Logisch, dass es zur Hanfticketaktion auch den passenden Werbespot gibt. Darin fährt ein Busfahrer mit seinem "Cannabus" ins Berliner Umland und besorgt sich das Cannabis für die Tickets. Zwischen dem 13. und dem 17.Dezember gibt's das Hanfticket in einer limitierten Auflage in den BVG-Kundencentern.

 

Das Ende des "Urban Jungle" - Musters

Vielleicht ist das Hanfticket ja auch eine Chance, um die Einnahmen auszugleichen, die die BVG jetzt wegen eines jahrelangen Rechtsstreits verlieren wird. Denn die Verkehrsbetriebe dürfen das für Berlin bekannte "Urban Jungle"- Muster auf Sitzpolstern ab sofort nicht mehr anderweitig verwenden. Designer und Gestalter Herbert Lindinger, der das rot-blau-schwarze "Würmchenmuster" in den Achtzigerjahren erfunden hatte, hatte auf Urheberrechtsschutz geklagt. 1989 präsentierte Lindinger das Design, es war ursprünglich aber nur für die neuen Züge der S-Bahn vorgesehen. Laut dem Kläger hatte die BVG es seitdem aber ohne Genehmigung oder Vertrag für viele andere Dinge genutzt, zum Beispiel Socken oder Schuhe mit integriertem Jahresticket.


 Bye Bye, Würmchenmuster

Sitze in den U-Bahnen oder Bussen müssen zwar nicht herausgerissen werden, denn das würde den Verkehr zu sehr beeinträchtigen. Und neue Fahrzeuge erhalten ohnehin schon seit ein paar Jahren ein anderes Muster. Allerdings darf die BVG keine Fan-Artikel mehr mit dem beliebten Design verkaufen. Angeblich sollen die Berliner Verkehrsbetriebe alle Waren mit dem Muster herausgeben, damit sie vernichtet werden können. Die BVG prüft derzeit, ob sie in Berufung geht. Das klingt nach ganz schön viel Stress! Darauf erst einmal ein Hanfticket.

Design ❤ Agentur zwetschke